Kaum hat sich das Gelächter
über die Segnung des Erlösungsbastis gelegt, tritt der in die
ungewohnte Messias-Rolle Gedrängte schnell vor die Mikrofone und
verkündet ein neues Opfer-Narrativ. Ablenkung muss sein und bei
dieser Gelegenheit kann man gleich ein neues streuen: alle
angeblichen Beweise, dass die ÖVP unter dem Erlösungskanzler Kurz,
der nun vorhat, im September zum alleinherrschenden Gottkanzler
aufzusteigen, bereits im Vorfeld über das Ibiza-Video informiert war
und es vielleicht wirklich, wie damals angeboten, von den Machern
gekauft (wenn diese nicht gar beauftragt) hat und jetzt mutwillig zum
Sprengen der Koalition verwendet, sind Fake. Weil eine Überprüfung
ergeben hat, dass es Fake sein muss. Also steht der
Nichtwahlkämpfende da und erläutert, dass alle lancierten Mails
Fake sind.
Schauen wir uns die vorgelegten
Beweise an.
Die ÖVP hat nach eigenen
Angaben (Achtung, in der gesamten „Beweiskette“ gibt es
ausschließlich eigene Angaben der ÖVP, das Wort der Partei des
künftigen Gottkanzlers ist Beweis genug, Amen!) zwar nicht die den
Medien zugespielten (Von wem? In letzter Zeit spielt sich ab und zu
nicht nur eine Menge ab, sondern auch eine Menge zu.) E-Mails, aber
Screenshots davon gesehen und diese zur Überprüfung an Deloitte
gegeben.
Äh.
Also ich hätte da jetzt
Profi-Informatiker drauf angesetzt, aber bitte, wenn man meint, die
IT-Experten eines Steuer- und Wirtschaftsberatungsdienstleisters mit
ausreichend Parteinähe reichen aus, um glaubwürdig zu erscheinen,
dann ist es auch okay. Nimmt nur keiner für voll. Sorry.
Und diese Eitih-Koniferen haben
denn auch ein Pamphlet verfasst, dessen Kostenpunkt mich übrigens
sehr interessieren würde, nur mal so am Rande, in dem eindeutig
bewiesen wird, dass diese Mails Fake sein müssen.
Das haben die aus Screenshots
erkannt.
Sogar die Threadketten, obwohl
noch nicht einmal klar ist, welche Rohdaten den Screenshots zugrunde
liegen und ob da nicht mit Tor und Proton ein bisschen um die Ecke
geschoben wurde. Es gibt nämlich mehr als Outlook und Internet
Explorer, besonders, wenn sich Leute über illegale Aktionen
absprechen wollen.
Na gut, dann nehme ich mal auch
einen Screenshot, wie man ihn hier
machen kann, wo das Papier im Original vorgestellt wird.
Das Protokoll TLS1.2 wurde nach
Auskunft der ÖVP, no na, also erst seit 2019 unterstützt.
Nur mal so zum mitschreiben: Ich
habe ja schon lange den Verdacht, dass die verknöcherten
Altparteistrukturen dazu führen, dass die erst vor wenigen Jahren
vom System Steinplatte und Meißel zum System Papyrus und Feder
gewechselt haben. Nur so ist es erklärbar, dass ein Protokoll zur
Datenverschlüsselung, das bereits 2008 auf den Markt kam, seit etwa
2012 von allen Webbrowsern unterstützt wird und im Jahre 2018
bereits vom neuen, sichereren Protokoll TLS1.3 abgelöst wurde, erst
2019 den Weg auf die ÖVP-Server fand. Wahrscheinlich haben die erst
seit 2019 Server. Das Internet als unbekanntes Neuland.
Ich meine, das muss man sich
jetzt wirklich mal auf der Zunge zergehen lassen: Weil der
ÖVP-Datenfuzzi behauptet, ein seit 10 Jahren aktives und inzwischen
sogar durch eine neue Version ersetztes Verschlüsselungssystem wäre
bei ihnen 2018 noch gar nicht aktiv gewesen, müssen die Mails, von
denen es auch nur Screenshots gibt, Fake sein. Für wie blöd halten
die uns eigentlich? Ich hoffe ja, dass sich da mal ein paar versierte
Hacker draufschmeißen; ich halte von deren Machenschaften ja
eigentlich nicht allzuviel, aber so wie uns die Schwarzen jetzt hier
einen vom Pferd erzählen, wird es langsam skurril. Was erklären die
uns als nächstes? Dass sie erst der Basti auf Türkis umfärben
konnte, weil sie vorher nur Schwarzweiß-Nadelplotter in den Büros
hatten?
Den Nachsatz mit der
Serverkonfiguration, den ich einmal schlüssig begründet sehen
möchte, kann man schon nicht mehr kommentieren. Spätestens hier
weiß man, dass es bei diesem ganzen neuerlichen Opfer-Ausritt des
Mimimi-Exkanzlers auf seinem Nichtwahlkampf selbst um einen astreinen
Fake geht, um eine Nebelgranate, die gezündet wurde, um allfällig
auftauchende Beweise von vornherein zu diskreditieren und sich immer
tiefer in die Rolle des armen Verfolgten einzugraben. Mahnend
fordert Kurz deshalb:
„Es
ist wichtig, allen Informationen in sozialen Medien kritisch
gegenüberzustehen.“
Genau, besonders denen, die am
Lack des Gesalbten kratzen, nicht wahr? Man sieht deutlich, um was es
wirklich geht: Kurz baut einen Puffer auf, an dem die zu erwartenden
Aufdeckungen abprallen sollen, da pauschal erst einmal zu Fakes
erklärt, die alle nur dem armen kleinen Opferbasti weh tun wollen.
Schön langsam wird dieser weinerliche Opferwahlkampf skurril.
1 Kommentar:
Hat der Basti seine Berater gewechselt? er hat doch zu Beginn eine tadellose Performance - begonnen von Message Control hingelegt, die im Intrigantenstadel Österreich völlig unbekannt war! Da muss etwas passiert sein! Dass der offizielle Freund Blümel nicht die intellektuelle Leuchte ist und war ist klar. Aber die echten Berater im Hintergrund scheinen ausgetauscht worden zu sein! der jetzige Stil lässt auf Berater auf Landesparteiebene mit abgeschlossener HAK - Matura schließen!
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