Irgendwie ist es ja niedlich,
das kleine Joypämmchen, wie sie forsch ihr kleines Kinn vorreckt und
der Welt verkündet, schon ein großes Mädchen zu sein. Und so
kletterte sie mal wieder auf die große politische Bühne und
plapperte fröhlich
drauflos. Irgendwie entzückend, man hat fast ein schlechtes
Gewissen, sie nicht zu wählen, weil sie das sicher ganz doll traurig
macht und sie dann eine Schmollschnute ziehen muss. Was für ein Kino
uns die österreichische Politik doch bietet.
Kurz ist eine Plapperpuppe der
alten schwarzen Bonzen, Rendi eine Plapperpuppe der alten roten
Bonzen, Stern eine Plapperpuppe eines alternden grünen Bonzen,
Reisinger eine Plapperpuppe eines staatlich vernetzten
großindustriellen Bonzen – und der Blaue, der als Einziger nur für
sich selbst gesprochen hat, hat ausreichend Blödsinn geplappert, um
darauf final auszurutschen.
Doch zurück zum Joypämmchen.
„In ihrer Kampagne will
Rendi-Wagner Optimismus ausstrahlen. Sie stehe für eine Politik mit
Herz, Zuversicht und Hartnäckigkeit. Mit diesen Attributen will die
SPÖ-Vorsitzende zur ersten gewählten Bundeskanzlerin Österreichs
aufsteigen.“
Optimismus? Das erinnert mich so
an die „Zuversicht“, mit der der Schulz-Zug in Deutschland
befeuert wurde, bevor er im Treibsand der Realität versackte; und
nicht umsonst taucht sie ja auch noch in der Erklärung auf. Um
Optimismus auszustrahlen, müsste sie erstmal in der Lage sein,
irgendwas auszustrahlen. Ausstrahlen ist nun aber etwas, was nicht
gerade zu Rendis Kernkompetenzen zählt. Rendi und Ausstrahlen, nein,
da kommt kein Bild zustande.
Das mit der „ersten gewählten“
ist putzig. Man ahnt, was kommt: Bierlein wurde eben nur von einem
Mann „ernannt“, doch sie, das niedlich-forsche Joypämmchen, soll
von den Frauen gewählt werden. Weil sie Frau ist. Als ob ein
biologisches Merkmal automatisch dazu befähigt, eine Regierung zu
führen. Dabei packt sie genau das, nämlich einen Haufen
Parteifunktionäre an der Kandare zu halten, nicht mal in den eigenen
Reihen, wie will sie das bei einem Koalitionspartner packen? Die
rauchen sie doch in der Pfeife.
„Die
SPÖ wolle sich ganz auf ihre Inhalte konzentrieren. Mit dem
politischen Mitbewerber wolle man sich nicht beschäftigen.“
Oh.
Naja.
Da kann man davon ausgehen, dass
man locker das Wahlkampfbudget einhält. Wie will man sich auf etwas
konzentrieren, was nicht da ist? Ich meine: Woher wollen die Roten so
auf die Schnelle „Inhalte“ finden? SPÖ und Inhalte, das gibt
noch viel weniger ein Bild als Joypämm und Ausstrahlung.
Und wie schaut es mit konkreten
Beispielen aus, haben die da was? Ach ja:
„Annehmen will sie sich
dabei der Sorgen der Österreicher - das seien etwa hohe Mieten,
Kinderbetreuungsplätze aber auch Altern in Würde.“
Sollen das jetzt die Inhalte
sein? Altbackene Raunzthemen aus dem Gemeindebau? Was soll da
inhaltlich kommen? Eine Kopie des Wahlprogrammes von 1980? Das ist
nichts, Joypämmchen, absolut gar nichts!
„Verärgert zeigte sich
Rendi-Wagner über Berichte, wonach das schlicht gehaltene Logo der
neuen Österreichischen Gesundheitskasse 400.000 Euro verschlungen
habe. Damit könnte fünf Menschen ein Jahr lang die teuerste
Krebstherapie bezahlt werden. Ihre Forderung: „Das Geld soll nicht
in einen grünen Kreis gesteckt werden, sondern in die Gesundheit der
Österreicher.““
Siehste, Joypämmchen, deshalb
wird das nix mehr mit euch Sozen!
Da wird erst groß getrommelt,
man werde sich mit dem politischen Mitbewerb nicht beschäftigen, und
dann kommt als einziges konkretes Argument ein Hinhauen auf genau
den.
Ja, dass für ein primitives
Logo 400.000 Euro rausgebuttert werden, ist Kritik wert. Aber wer
sich lieber auf die eigenen Inhalte konzentrieren möchte, sollte
vielleicht mal hinterfragen, wievielen kranken Österreichern mit den
600.000 Euro für das neue Logo der Stadt Wien hätte geholfen werden
können. Und der eine Krebskranke, der hätte behandelt werden können
für die Kosten, die ein schamanischer Geister-Schutzkreis um eine
Krankenhausbaustelle gekostet hat, ist ihr auch bisher herzlich egal
gewesen.
Also bleibt als Inhalt wieder
nur leeres Gebrabbel und sinnleeres Hinpecken auf den Splitter im
Auge des Anderen, ohne sich um den eigenen Balken auch nur zu
kümmern.
Weiter so, Joypämmchen! Du
schaffst das!
Nur das mit der „ersten
gewählten Bundeskanzlerin“ kannst du in die Humorspalte eintragen.
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