„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Mittwoch, 7. August 2019

Aus der Mottenkiste: Steuerrecht für Dummies

Okay, einfach erklärt, aber trotzdem immer wieder passend:

Ein Politiker geht in die "Rote Laterne".
Mit dem Zuhälter macht er einen Deal: "Wenn deine Lola mir ordentlich den Marsch bläst, zahle ich dir einen Hunderter!"
Der Lude wittert ein gutes Geschäft, pfeift die Lola herbei und schickt die beiden ins Separee.
Dort geht‘s zur Sache.
Nach einer Weile kommen beide wieder heraus; der Politiker erleichtert, die Lola mit Mundgeruch.
Der Zuhälter kommt zum Kassieren.

Der Politiker zückt fünf Zehner, und drückt diese dem Luden in die Hand.
"He, hat was nicht gepasst?"
"Doch doch, alles super."
"Dann will ich auch den versprochenen Hunderter!"
"Hast du doch", beruhigt ihn der Politiker, "du musst aber Arbeitgeberanteil an Steuern und Versicherungen, Kammerabgaben, Tourismusabgabe, Straßenerhaltungsgebühr und Abfallentsorgungsgebühr zahlen..."
"Schon gut, schon gut", brummt der Zuhälter, gibt der Lola zwei Zehner und versucht, sich drei einzustecken.
Schnell reißt ihm der Politiker noch zwei Scheine aus der Hand.
"Was soll denn das...?" schnappt der Zuhälter.
"...weiters Kommunalsteuer, Grundsteuer für dein Etablissement, Vergnügungssteuer, Betriebserlaubnis..." hechelt der Politiker, springt schnell zur Lola und reißt auch ihr einen Zehner aus der Hand.
"He, du Arsch, das ist mein Anteil" kreischt sie.
"Nana, vegiss mal nicht Lohnsteuer, Kranken- und Pensionsversicherung, Arbeitslosenversicherung, Gewerkschaftsbeitrag, Solidarabgabe..."
"Ach, leck mich doch, wie soll ich von den paar Kröten denn leben?"

"Tja", erwidert da der Politiker mit erhobenem Zeigefinger, "daran ist dein Zuhälter schuld; frag ihn doch, warum er dir nicht mehr bezahlt!"

Und zum Luden umdrehend: "Übrigens, du reicher Ausbeuter, das nächste Mal musst du für deine Steuern noch zwanzig Euro mehr rüberschieben; wir haben eine Krise und du als Kapitalist musst auch deinen Beitrag leisten! Aber wehe, du gibts das an deine Kunden weiter!"

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