Beim morgendlichen Stöbern durch die Schlagzeilen fiel mir in den
letzten Tagen etwas auf, das ich erst kopfschüttelnd beiseiteschob,
was sich aber irgendwie trotzdem festgesetzt hat. Es geht um die
Berichterstattung deutscher Medien über die Flutkatastrophe in
Texas. Da versinken Großstädte in den Fluten, Hunderttausende
werden unsäglichen Schaden erleiden, es gibt haufenweise Verletzte
und auch schon einige Tote, eine Chemiefabrik droht zu explodieren
und eigentlich kann man den Begriff Ausnahmezustand ganz einfach mit
ein paar Bildern aus den Überschwemmungsgebieten unterlegen, und
schon muss man nichts mehr erklären.
Und was ist das Wichtigste, über das unsere Schrottpresse so
berichtet?
Erstens: Was sagt Donald Trump dazu?
Zweitens: Welche Schuhe trägt seine Frau?
Zu Erstens werden einfach zwei oder drei Sätze aus seiner Rede
geklaubt und wieder zum Beweis seines durchgeknallten
Geisteszustandes verdreht, darüber will man ja schon gar nichts mehr
sagen. Und dass er anders als Bush direkt in das Katastrophengebiet
geflogen ist wird natürlich damit erklärt, dass er aus dem Fehler
seines Vorvorgängers gelernt hat und nicht etwa damit, dass er
wirklich betroffen ist. Das können sich unsere Schreibknilche nach
all den Erfahrungen mit heimischen Politikern nämlich scheinbar
nicht mehr vorstellen, dass da jemand wirklich betroffen ist und
nicht nur krokodilstränig politisches Kleingeld auf den Körpern
toter Menschen schlägt.
Aber bei Zweitens wird es noch skurriler. Nachdem The Donald diesmal
zu wenig direkte Angriffsfläche bot, zog man halt über Melania her.
Die es wagte, in Stilettos zum Flieger zu stöckeln, um in das
Katastrophengebiet zu fliegen. Ja, wie kann sie nur? Nur wenig später
stieg sie aus dem Flieger wieder aus – doch diesmal in weißen
Turnschuhen. Nicht nur, dass unsere Medien fast schon so taten, als
hätte ihre Empörung die First Lady überzeugt, die Schuhe zu
wechseln, nein, es war wieder falsch. Denn erstens zeigte sie damit
den unverschämten Reichtum, mehr als ein paar Schuhe zu besitzen,
die Kaltschnäuzigkeit, diese auch noch während des Flugs zu
wechseln und den Rassismus, weiße Schuhe zu tragen.
In den betreffenden Artikeln las man nichts über die tragischen
Schicksale der Betroffenen sondern nur darüber, wie sehr sie doch
von den Trumps verhöhnt würden. Was die in ihrem Trump-Hass und
ihrer selbstgefühlten Hauptaufgabe der Hetze gegen diese Leute
gefangenen Schreiberlinge niemals begreifen werden, ist, dass sie
selbst diejenigen sind, die die Opfer verhöhnen, indem sie deren
Schicksal, deren Leid und deren Sorgen vollkommen ignorieren, nur um
ihr journalistisches Kleingeld auf dem Schicksal der Opfer zu
schlagen. Trump ist zu den Leuten hingefahren, unsere Medien
ignorieren die Leute einfach, Hauptsache es gibt Futter für das
tägliche Trump-Bashing, das mangels Substanz inzwischen an Melanias
Schuhen klebt.
Die Tatsache, dass das wieder durch fast alle Medien ging, die ja
bekanntlich von Agenturen versorgt werden, lässt darauf schließen,
dass dahinter eine Agentur im Auftrag ihres Geldgebers diese Berichte
gepusht hat. Woran man deutlich sieht, dass unsere Massenmedien sich
opportun am Gängelband einiger Meinungshoheiten durch die Manege
führen lassen. Und man versteht, warum die deutsche Presse bereits
eine Pressesteuer zur Zwangsfinanzierung ihres
„Qualitätsjournalismus“ fordert, denn wer kauft solchen
Sondermüll eigentlich noch?
1 Kommentar:
War es nicht Schröder, der mit bunten Gummistiefeln durch den Oder-Schlamm stampfte? So läuft das, jawoll! :-)
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