Gibt es Empörung? Aufrufe, nicht mehr beim Türken zu kaufen?
UNO-Resolutionen gegen die völkerrechtswidrige Besetzung syrischer
Städte durch die türkischen Streitkräfte? Rufe nach Sanktionen?
Gar ein definitives Ende der Beitrittsverhandlungen zur EU?
Nein, die Türkei ist ja nicht Russland oder Israel. Das wissen wir
seit Zypern. Die Türkei holt sich nur scheibchenweise Territorium
heim ins Osmanische Reich. Und das wird im „Spiegel“
zum Beispiel durchaus wohlwollend zur Kenntnis genommen. Da titelt
man:
„Gekommen,
um zu bleiben“
und jubelt im Resttext recht unverhohlen über diese türkische
Annexion syrischen Hoheitsgebietes.
Gerade mal, dass man verschämt erwähnt, dass es auch Leute gibt,
die eine Besatzung als Fremdherrschaft betrachten, aber es wird
schnell relativiert, dass dort sowieso Energie und Lebensmittel aus
der Türkei geliefert werden.
Wie auf der Krim aus Russland?
Oder in der Westbank aus Israel?
Zu was genau berechtigt sowas?
Was muss man rauchen, um solchen unreflektierten Propagandamist
herauszuheucheln und sich damit auch noch als Qualitätsmedium zu
fühlen?
Die Souveränität und territoriale Integrität von Staaten ist
geltendes Völkerrecht und gilt auch für die Türkei. Zumindest in
der Theorie. In der Praxis kann man damit NATO-Bündnispartner und
EU-Beitrittskandidat sein.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen