„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Sonntag, 31. Dezember 2017

Gekommen, um zu bleiben

Gibt es Empörung? Aufrufe, nicht mehr beim Türken zu kaufen? UNO-Resolutionen gegen die völkerrechtswidrige Besetzung syrischer Städte durch die türkischen Streitkräfte? Rufe nach Sanktionen? Gar ein definitives Ende der Beitrittsverhandlungen zur EU?
Nein, die Türkei ist ja nicht Russland oder Israel. Das wissen wir seit Zypern. Die Türkei holt sich nur scheibchenweise Territorium heim ins Osmanische Reich. Und das wird im „Spiegel“ zum Beispiel durchaus wohlwollend zur Kenntnis genommen. Da titelt man:

Gekommen, um zu bleiben“

und jubelt im Resttext recht unverhohlen über diese türkische Annexion syrischen Hoheitsgebietes.
Gerade mal, dass man verschämt erwähnt, dass es auch Leute gibt, die eine Besatzung als Fremdherrschaft betrachten, aber es wird schnell relativiert, dass dort sowieso Energie und Lebensmittel aus der Türkei geliefert werden.
Wie auf der Krim aus Russland?
Oder in der Westbank aus Israel?
Zu was genau berechtigt sowas?
Was muss man rauchen, um solchen unreflektierten Propagandamist herauszuheucheln und sich damit auch noch als Qualitätsmedium zu fühlen?
Die Souveränität und territoriale Integrität von Staaten ist geltendes Völkerrecht und gilt auch für die Türkei. Zumindest in der Theorie. In der Praxis kann man damit NATO-Bündnispartner und EU-Beitrittskandidat sein.

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