Das 22. Türchen schenkte mir eine große Weihnachtsfeier bei einem
bedeutenden Kunden.
Der Genuss gewisser haram Getränke sorgte dafür, dass mir viele
Themen des gestrigen Tages irgendwie des nächtens in komplette
Bedeutungslosigkeit versanken. Alkohol macht die Welt zwar um kein
bisschen besser, aber ab einem bestimmten Füllstand ist einem das
egal.
Deshalb heute nur ein paar kleine Notizen.
Im Salzburger Pinzgau haben sich in einer Unterkunft für
Geflüchtete, die dort vor Verfolgung und Gewalt Schutz suchen,
folkloristische Szenen
abgespielt. Ein Streit um, ach was, das ist ja eigentlich egal,
führte zu dem typischen Verhalten friedliebender und toleranter
Schutzerflehender – also keinem Sesselkreis mit sich gegenseitig
zugeworfenen Gummibällen oder räumlichen Aufstellungen unter
Anleitung eines Mitarbeiters des örtlichen psychosozialen
Beratungszentrums, sondern kultursensibel und bunt, vor allem rot,
mit einem Messer. Ein Iraker klärte die Meinunsgverschiedenheit mit
feiner Klinge und stichelte einen Pakistaner in sein Paradies.
„Der
37-jährige Iraker wurde festgenommen, er leistete keinen
Widerstand.“
Warum auch? Er weiß, wer seine Anwälte sind und wie im Regelfall
entschieden wird, wie gut es in unseren Haftanstalten aussieht
(Besser als in mancher „Flüchtlingsunterkunft“, in denen es
immer häufiger aussieht wie in einem Slum der Herkunftsländer der
„Geflüchteten“, was ein Hinweis darauf sein könnte, dass es
dort nicht deshalb so aussieht wie es aussieht, weil alle so arm
sind, sondern weil sie unabhängig von ihrer wirtschaftlichen
Sitaution einfach Drecksbatzis sind. Armut hindert keinen Menschen
daran, Ordnung zu halten.) und dass er, solange er hier im Knast
sitzt, seinen Aufenthaltstitel nicht verlieren wird. Dem passiert
genau gar nichts. Also warum Widerstand? Und sollte doch ein Richter
auf hart stellen und die sofortige Abschiebung anordnen, ach je, dann
bekommen wir halt plötzlich akute Transportallergie und
Flugunverträglichkeit. Der Werkzeugkasten zum Bescheißen des
Staates ist weit größer als der zum Beenden eines Streites. Da
reicht ja ein Messer.
Ach ja, ein besonderes Schmankerl lieferte ein Kommentarposter im
„Standard“:
„Schreibt
heute die Urlaubsvertretung im Standrad? Da stehen ja die
Nationalitäten dabei.“
Berechtigte Frage. Vielleicht wirkt aber auch schon der böse
„Rechtsruck“ in der Presseförderungsvergabestelle.
Eine ähnlich folkloristische Einlage lieferte ein Syrer
in Wien. Auch hier ein Streit, wohl um die
Eigentumsverhältnisse betreffs einer Frau, und schon hatte der
37-jährige Syrer (in diesen Kreisen wie es scheint ein kritisches
Alter) zufälligerweise ein Messer in der Hand und stichelte seinen
Konkurrenten bereichernd ins Krankenhaus. Dass offenbar fast jeder
der eingewanderten männlichen Schutzerflehenden ein Messer in der
Tasche hat, könnte ja als Anlass genommen werden, häufiger
Taschenkontrollen durchzuführen, wenn das eben nicht ach so böses
rassistisches xenophobes rechtes Gedankengut wäre.
Wenn „rechts“ zu sein bedeutet, bestimmte Menschengruppen im Auge
zu behalten um Leben zu retten, dann lasse ich mich gerne als
„rechts“ bezeichnen.
In Katalonien ist die Politik des Spanischen Falken Rajoy
erwartungsgemäß voll
in die Hose gegangen. Wenn man Zivilisten, Familien mit
Kindern und Großeltern auf der Straße von der seit Franco in einem
immer wieder guten Ruf stehenden paramilitärischen Polizeitruppe
„Guardia Civil“ zusammenknüppeln lässt, dann gewinnt man dort
keine Stimmen damit. Und so fuhr Rajoys Partei ein gigantisches
Debakel ein, wurde faktisch gevierteilt und zieht gerade noch mit
drei Hanseln ins Regionalparlament. Eine satte absolute Mehrheit
konnten sich hingegen die Separatisten holen. Der Plan, den Leuten zu
zeigen was ihnen blüht, wenn sie falsch zu entscheiden wagen, und
sie dann zur Wahlurne zu treiben, ist fulminant gescheitert.
Jetzt hat Madrid nur noch ein Mittel gegen eine Unabhängigkeit
Kataloniens: die militärische Besetzung und gewaltsame
Niederschlagung jeglicher Aktivitäten der Separatisten, hinter denen
offensichtlich gute 60% der Bevölkerung stehen. Das Friedensprojekt
EU, das sich gerade an Polen abzuputzen versucht, unterstützt eine
Regierung, die für den ersten Bürgerkrieg in einem EU-Land
verantwortlich sein wird. Gratulation, spätestens wenn der erste
Schuss fällt werden die Bürger der EU begreifen, was im Vertrag von
Lissabon über die blutige Niederschlagung von Aufständen steht und
dass es EU-Richtlinien für das rechtskonforme Töten der eigenen
Bürger gibt.
In dem Moment, wo das passiert, und bei Untätigkeit der EU wird es
unweigerlich passieren, ist die EU tot. Die einzige argumentative
Keule, mit der alles verprügelt werden konnte, war die des
„Friedensprojektes“.
Verkehrsminister Hofer hat gewagt, einen Vorschlag zu machen, einen
Rechtsabbiegepfeil
an Ampeln anzubringen. An sich eine sinnvolle Sache, wie ich
aus internationaler Erfahrung weiß, aber nicht in Österreich. Wenn
hier Blaue einen Vorschlag machen, egal ob eine Raucherregelung wie
in Berlin oder eine Abbiegeregelung wie im halben Rest der Welt,
sofort tobt die linke Meute aus ihren Löchern, die „Rächten“
wollen einen „Alleingang“, der unweigerlich „Menschenleben
kosten“ würde. Keine Argumente, sondern blanke Ablehnung, und
warum? Richtig, weil es von „rächts“ kommt. Hätte das ein
Grüner abgelassen mit dem Argument, den Verkehrsfluss nicht zu
unterbrechen um Sprit zu sparen – die gleichen Leute wären hellauf
begeistert und voll des Jubels.
Sachpolitik ist in Österreich nicht zu machen, und man sieht auch,
wer sich dem verweigert: Selbst wenn eine Maßnahme sinnvoll sein
könnte, muss sie bekämpft werden, wenn sie vom Falschen
kommt. Es geht an keinem Punkt um Inhalte. Nicht einen Augenblick.
Sollten die Blauen morgen eine Kopie einer SPÖ-Vorlage vom vorigen
Jahr hinlegen, die Roten würden sie tobend als populistisches
Teufelswerk zerreißen. Und diese Leute werfen anderen Leuten vor,
sie würden blockieren und spalten.
So, das war‘s für heute. Ich gehe jetzt mit meinem Kater Gassi.
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