„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Dienstag, 8. Mai 2018

Die Prinzessin der Leere

Alle Tage wieder darf der Ex-Ungewählte sich sein Aufstocken redlich verdienen und ein bisschen Propaganda durch die Medien trompeten. Warum man ihn überhaupt jeden Tag fragt, weiß ich nicht; ich vermute auch eher, dass er seine Statements eher ungefragt an alle Medien schickt oder seine Parteifreunde in der ORF-geleiteten APA dafür sorgen, dass er omnipräsent bleibt.
Jedenfalls hat er sich mal wieder ordentlich empört, der prinzessinnnenhafte Pizzalieferant.

In jedem anderen zivilisierten Land wäre die Regierung zurückgetreten.“

Oh!
Da bin ich aber mal gespannt, was der ehemalige Regierungschef eines zivilisierten Landes als sicheren Rücktrittsgrund für eine Regierung angibt.

Was hier passiert, ist, dass antisemitische Hetze mit den Mitteln der Steuerzahler finanziert wird.“

Ui, damit kennt er sich aus, da ist er gewissermaßen Fachmann. Also er wäre Fachmann, wenn er der Wunderwuzzi-Manager wäre, den er immer gerne darstellen möchte, und nicht das ahnungslose Würstchen, das angeblich weder wusste, dass die Bauarbeiter vor seinem Fenster, denen er persönlich die Jause vorbeibrachte, in seinem Auftrag arbeiteten, noch dass der Herr Silberstein, für den sein Büro sechsstellige Honorare überwies, in seinem Auftrag arbeitete und schon gar nicht, dass sein eigenes Wahlkampfteam eine Webseite betrieb, auf der antisemitische Hetze betrieben wurde, und das unter Vortäuschung anderer Urheberschaft. Denn wenn er das gewusst hätte, tja, dann wäre er selbst sofort bei Bekanntwerden dieser Widerlichkeiten zurückgetreten!
Oder?
Denn dass er hier vollmundig von anderen verlangt, was er selbst nicht zu tun bereit war, ist ja noch die kleinere Chuzpe. Die größere ist, dass er selbst damit bewiesen hat, dass er offensichtlich Österreich unter seiner eigenen Regentschaft nicht mehr für ein zivilisiertes Land hielt.

Es gehe im Heft um „Rassentheorie“ und darum, dass „ein ganz bestimmter Jude als Drahtzieher der Flüchtlingswelle“ beschuldigt werde, kritisierte Kern. Gemeint ist George Soros, dem das Magazin die Titelgeschichte widmete.“

Also ich kenne das Magazin nicht und es ist mir eigentlich auch egal, aber dass er den Namen George Soros nicht ausspricht, sondern ihn nur als „ganz bestimmten Juden“ tituliert, ist bemerkenswert. Denn damit praktiziert er genau das, was er den anderen unterstellt, die genau das aber nicht tun, um damit vorzutäuschen, sie täten es – also die Fortsetzung der Silberstein-Agenda mit anderen Mitteln. Soros wird nämlich nicht kritisiert, weil er Jude ist, ebensowenig wie Silberstein, der auch nicht kritisiert wurde, weil er Jude ist, sondern weil er einen Dreckswahlkampf geführt hat. Aber Kern unterstellt kaltschnäuzig genau das, wohl wissend (oder ist der echt so dumm?), dass dies eine Lüge ist.

Soros ist nämlich Ungar und bezeichnet sich selbst als Atheisten. Seine Eltern waren Juden, aber er ist gebürtiger Ungar und inzwischen US-Amerikaner. Wenn er selbst diese Religion jetzt aber nicht lebt, welches Recht gibt das jetzt Hetzern wie Kern, ihn als solchen zu bezeichnen, nur um seine Kritiker als Antisemiten hinzustellen? Weiß er, dass er offensichtlich lügt, oder stellt er sich auch diesmal wieder dumm? Oder ist sein Rassismus so tief verwurzelt, dass er davon ausgeht, dass ein Jude ein Jude bleibt, auch nach Generationen? Stammbaumjude gewissermaßen? Und der plustert sich auf?

Und wen verteidigt er da? Einen Großinvestor und Spekulanten, der mit Wetten gegen Staaten und Währungen fast die Bank of England geknackt hätte, Millionen kleine Sparer geschädigt und haufenweise Arbeitslose produziert und selbst mit Heuschreckenmethoden Milliarden gescheffelt hat – also einen, der früher einmal, als Sozen noch keine Rolex in die Kamera hielten und sich ihr Salär von der Partei aufdoppeln ließen, um den üppigen Lebensstil im Kreis der Wiener Schickeria nicht zu verlieren, also noch Rückgrat und Charakter besaßen, das absolute Feindbild der Sozialdemokratie waren.
So tief sind die Sozen gesunken, und sie merken es nicht einmal. Zumindest nicht das Prinzesschen. Selbstverliebtheit ersetzt Erkenntnis.

Kern erklärte zudem, die SPÖ als „Gegenmodell zu den Führerparteien, die wir heute in der Regierung haben“, positionieren zu wollen.“

Abgesehen von der neuerlichen Entgleisung – der Mann ist einfach nur noch peinlich und merkt es nicht einmal, dass sein Hass, der nur noch von seinem Narzissmus übertroffen wird, nur noch als abstoßend empfunden wird – klingt das aus dem Mund des größten Selbstdarstellers auf der Politbühne – und das will neben Kurz und Strache was heißen – geradezu lächerlich. Kern gilt sogar in den eigenen Reihen als nicht teamfähig, als prinzessinnenhaft, präpotent und geradezu diktatorisch. Das eigene Strahlen geht über alles, für eigene Fehler werden auch mal Bauernopfer abgeschossen – und der redet von „Führerparteien“? Als Soze? Wo parteiinterner Widerstand, wie ihn ÖVP und FPÖ immer wieder erleben und an denen es die Grünen sogar ganz zerrieben hat, „intern“ geregelt wird und gerne mal mit einem Absägen des Delinquenten geahndet? Ich habe einige Erfahrungen mit inneren Zirkeln SPÖ-naher Vereine gemacht, und was ich da an Arschkriecherei, Heuchelei und Intriganz erlebt habe, gereicht dem Begriff „Führerpartei“ durchaus zu voller Ehre.

Dass Kern rein von seiner Kompetenz her gar nicht in der Lage ist, ein Parteiführer zu sein, macht die Situation der Sozen ja so tragisch: Sie brauchen immer ihren großen Vorsitzenden, ihren Sonnenkönig oder wenigstens dessen Stellvertreter auf dem Throne Bruni, und dann sitzen da in den letzten Dekaden Gestalten wie Gusenbauer, Faymann und als Krönung Kern.

Dass die sich an anderen abputzen müssen, auch wenn es noch so lächerlich ist, ist klar. Denn wenn die mal den Blick nach innen richten, ist da nur noch eines:
LEERE.

1 Kommentar:

sokrates9 hat gesagt…

Etwas Besseres als Kern kann doch Österreich gar nicht passieren!Ähnlich wie in der BRD mit Nahles wird man bald mit der prozentuellen Einstelligkeit kämpfen müssen! :-)
Wie kann man nur Führer in den Mund nehmen wenn schon konzentrieren Tabu ist??