„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Donnerstag, 31. Mai 2018

Lernenswertes

In den letzten Tagen konnten wir wieder jede Menge für das Leben lernen.

Zum Beispiel, dass es eine neue Strategie gibt, um mutmaßliche Noch-Nicht-Mörder zu fangen, bevor sie überhaupt zu Mördern werden können. Nach dem medial aufgekochten Fall des angeblich von russischen Geheimdiensten in Kiew ermordeten „kremlkritischen“ Journalisten, tauchte der schon am nächsten Tag wieder quicklebendig auf. Und wir konnten erfahren, mit welchen hochmodernen Methoden in Kiew heute Nichtmörder als Mörder entlarvt werden: Man täuscht dem einfach den Tod seines Opfers vor!
Der Erfolg stellt sich wahrscheinlich dadurch ein, dass in dem Moment, wo die Medien den Tod des Opfers verkünden, der um seinen Erfolg betrogene Mörder sofort aufspringt und „Verdammter Mist!“ brüllend seine Wut darüber in die Nacht schreit, dass man ihm den Tag versaut hat. Schon kann man zugreifen.

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Apropos Noch-Nicht-Mörder. In Amerika kam eines jener Spiele auf den Markt, die man gemeinhin als „Ballerspiele“ bezeichnet, bei dem man üben kann, wie man in einer Schule Amok läuft. Eine kleine Simulation, wie man sich seinen Frust über eine zu schwere Mathe-Matura dadurch abarbeiten kann, dass man mal eben alles meuchelt, was einem in den Weg kommt, inklusive lustigem Blut spritzen und Köpfe zermatschen. So kann sich der Amokläufer von morgen schon heute die richtige Vorgehensweise aneignen und bekommt nebenher – zwei zum Preis von einem – brauchbare Tipps über die effektivste Bewaffnung. Ob es auch eine Aufbau-Funktion gibt, mit der man seine eigene Schule nachbauen kann, um besser üben zu können, ist nicht überliefert, könnte aber als „Columbine-Edition“ nächstes Jahr am 20. April zum Sonderpreis von zwanzig Dollar nachgeliefert werden.
Interessant dazu zwei Kommentare im „Standard“:

Verstehe nicht wieso so viele Leute empört darüber sind.
In GTA kann man sich eine Prostituierte ins gestohlene Auto nehmen und diese anschließend mit der Kettensäge zwecks "Cashback" zerstückeln.
Im gleichen Game ist es möglich, in einen Lastwagen zu steigen und den belebten Gehsteig entlang zu fahren.
In Hitman kann man sich von hinten anschleichen und jemanden mit einer Klaviersaite ersticken. In Mortal Kombat lässt sich Kopf des Gegners samt Wirbelsäule aus dem Körper reißen.“

Ah ja, dann ist ja alles in Ordnung. Verstehe die Aufregung auch nicht. Es gibt ja eh auch andere „Spiele“, in denen man so richtig fies meucheln und Blut verspritzen kann, Nutten abschlachten und Fußgänger breitmangeln, also alles, was dem modernen Psycho so richtig Spaß macht, wenn er gerade nicht im „Standard“ postet.
Das hat wohl auch ein anderer Kommentator ähnlich geschmackvoll gefunden und deshalb eine Idee gebracht, die fast von mir sein könnte:

Was kommt als Nächstes?
Man kann als Boko-Haram-Djihadist eine nigerianische Grundschule überfallen, sich achtjährige Sexsklavinnen kapern und den Jungs die Kehle durchschneiden? Und ein Mädchen danach mit umgeschnalltem Bombengürtel auf den Marktplatz von Timbuktu schicken?
Wäre ja auch nur eine Simulation realer Szenen.“

Dem ist nichts hinzuzufügen. Ich warte auf den Erscheinungstermin.

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In Wien konnten wir auch etwas lernen über die Wirksamkeit restriktiver Waffengesetze und mit scharfem „Dudu!“ gewürzte Waffenverbote. Ein Mann, diesmal ein Serbe, passte auf offener Straße die Frau, der er sich auf gerichtliche Weisung nicht einmal hätte nähern dürfen, ab und erschoss sie mit einer Waffe, die er wegen Waffenbesitzes gar nicht besitzen durfte. Ein Grund mehr, die Gesetze weiter zu verschärfen. Wenn er das Waffenverbot zusätzlich zum „Dudu!“ auch noch mit scharfer Stimme ausgesprochen bekommen hätte, vielleicht sogar in seiner härtesten Form mit scharfem Blick, hätte er sich das sicher nie gewagt.

Interessant auch hier die Reaktionen der Kommentatoren im „Standard“. Deren Hauptsorge liegt nämlich nicht darin, dass hier inzwischen Vorgänge zur Tagesordnung gehören, für die Wien bisher nicht wirklich bekannt war, sondern dass es nur so wenige Kommentare gibt. Das sei nämlich ein Zeichen dafür, dass sich nur islamophob diskriminierend aufgeregt werde, wenn arme Muslime zu Tätern würden, aber eben nicht Serben, weil das ja christliche Europäer wären.

Irrtum. An die Kapriolen der Balkanvölker haben wir uns inzwischen gewöhnt. Rumänische Einbrecherbanden, ungarische Autoknacker, gewalttätige Serben – das gehört seit einem Vierteljahrhundert zum Alltag in Österreich. Man bekommt einen Vorgeschmack darauf, wie die Menschen reagieren werden, wenn in zwanzig Jahren eine Unverschleierte im Geschäft geschächtet wird oder eine ungetreue Ehefrau an der Hängerkupplung über den Ring geschleift, nämlich abgestumpft. Die, die sich aufregen, werden immer weniger werden.
Was gleich bleibt ist aber linke Denke. Alles, aber auch wirklich alles, was irgendwo passiert oder nicht passiert, ist automatisch Schuld der „Rechten“. Und wenn nicht, wird das Thema so lange verdreht, bis es passt. Ach, da gab es auch eine Tote? Wurscht, aber der Kurz und der Kickl...

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Über Paris können wir auch etwas lernen. Die einstige Stadt der Liebe und Romantik ist zu einer Stadt des Drecks und der Kriminalität verkommen. Verliebte Pärchen sollten nächtens eher Budapest aufsuchen als Paris. Denn dort leben tausende Schwarzafrikaner in immer größer werdenden Slums mitten in der Stadt. Das Leben ist interessanter geworden, spannender, kribbelnder und allgemein wertvoller. Die Politik steht vor der Herausforderung, irgend etwas gegen die Folgen ihres eigenen Versagens zu tun, ohne wirklich etwas zu tun, was Bilder produzieren (oder besser: zur Produktion von Bildern missbraucht werden) könnte.
Tja, die Zeiten der Stadt der Liebe sind vorbei. Das ist Geschichte. Redet auch keiner mehr von. Romantik interessiert in Zeiten von „Ficki-ficki“ eh keinen mehr.

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Ach ja, einen hab ich noch:
Lieber hässliche Bilder von der Grenze als hässliche Bilder von Weihnachtsmärkten.
Menschen, die eine von Soldaten bewachte Grenze widerrechtlich und aggressiv stürmen, wissen, welche Gefahr sie provozieren.
Menschen, die einen Markt besuchen, provozieren niemanden.

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