Endlich hat es eine Studie zutage gefördert, „wie
AfD-Wähler ticken“.
Und da erfahren wir interessantes.
„Während
die überwiegende Mehrheit der Deutschen optimistisch in die Zukunft
blickt, haben die Mitglieder, Anhänger und Wähler der AfD Angst vor
dem, was kommen könnte. „Wenn das so weitergeht, sehe ich schwarz
für Deutschland“ – diesem Satz stimmen nur 33 Prozent der
Bundesbürger zu, aber 83 Prozent der AfD-Anhänger.“
Nun ist das mit der Statistik so eine Sache. Statistik lügt nicht.
Niemals. Sie schafft immer eine klare Aussage. Die klare Aussage oben
lautet: 33% der Deutschen bzw. 83% der AfD-“Anhänger“ stimmen
dem Satz zu: „Wenn das so weitergeht, sehe ich schwarz für
Deutschland.“
Nicht mehr und nicht weniger.
Der Haken ist eher der, wie man den Inhalt des Satzes interpretiert.
Hier erfolgt das nach der Schablone: Wer dem zustimmt, der ist von
Angst getrieben, wer dem nicht zustimmt, sieht die Zukunft
optimistisch.
„Schwarz sehen“ heißt aber, mit Besorgnis in die Zukunft zu
schauen. Besorgnis ist aber nicht Angst. Besorgnis kann sogar ein
Antrieb sein, ein Motor, der alle Kraft darauf fokussiert, es nicht
dazu kommen zu lassen, dass es so weitergeht. Kraft und Mut zur
Veränderung. Als die DDR zusammenbrach, haben im Osten Deutschlands
auch alle gesagt, wenn es so weitergeht, sehen wir schwarz – und
sind auf die Straße gegangen und haben sich dem damaligen Regime
entgegengestellt. Das Ergebnis war das genaue Gegenteil von Angst –
das Bewusstsein, Schlimmes abwenden zu müssen, setzt Energie frei
und schafft Mut.
Aber hier wird Besorgnis sofort zu Angst umgemünzt. Das ist
Rabulistik wie aus dem Lehrbuch. Denn der Satz spricht automatisch
alle an, die mit Mut und Entschlossenheit eine Veränderung
anstreben; man erkennt das Ziel, dass sie dem zustimmen und dies dann
zu Angst umgedeutet wird, damit die Propagandakonsumenten den
lächerlich schlotternd mit dem Aluhut unter dem Küchentisch
kauernden Angsthasen vor Augen haben und nicht den mutigen und
entschlossenen Kämpfer gegen den Niedergang der Demokratie unter dem
Merkel-Regime. Sonst hätte man ja die Frage nur so formulieren
brauchen: „Empfinden Sie Angst, wenn Sie an die Zukunft
Deutschlands denken?“
Hat man aber nicht.
Und dass sich unter denen, die die bestehenden Zustände mit Sorge
betrachten und eine Änderung herbeiführen möchten, besonders viele
befinden, die, eben weil sie etwas ändern wollen, nicht die CDU oder
SPD wählen sondern AfD oder Linke, ist reine Logik, war deshalb
vorhersehbar und somit kann man davon ausgehen, dass der ganze Sinn
dieser Studie darin bestand, über eine geschickte Formulierung und
spätere freche Umdeutung des kompletten inhaltlichen Sinnes einfach
billige Propaganda im Stil der DDR zu produzieren. „Wie
Konterrevolutionäre ticken“ oder so. Vorgestellt von Karl Eduard
von Schnitzler.
Es ist also nicht so, dass besonders viele Angsthasen AfD wählen,
das ist nur die rabulistisch ausfabulierte Propaganda, zu deren Zweck
die Studie offenbar stattfand, sondern besonders viele mit den
heutigen Zuständen Unzufriedene und sich deshalb gegen das
bestehende Regime Auflehnende wählen AfD. Man hat nicht nur den Sinn
umgedeutet, sondern auch Ursache und Wirkung verdreht. Nicht
AfD-Wählen schafft Angsthasen sondern Mut zur Veränderung schafft
AfD-Wähler.
„Dagegen
sind die Anhänger von CDU und CSU die Optimisten in Person: Nur 14
Prozent sehen für die Zukunft schwarz.“
Natürlich. Weil die, die konsumsediert und problemblind durch
Buntschland schlafwandeln, weiter brav ihre Raute wählen. Und das
werden beständig weniger. Auch hier: Ursache und Wirkung. Nicht
CDU-Wähler sind besonders optimistisch, sondern die, die Angst vor
Veränderung haben oder sich mit dem System arrangiert haben, wählen
CDU.
„AfD-Wähler
hätten ein deutlich anderes Weltbild als Unionsanhänger.“
Natürlich. Weil die meisten „Unionsanhänger“, die einst an eine
Veränderung aus dem liberalen Block der Union glaubten, unter
Merkels Regime aus Intriganz, Konkurrenzvernichtung und
Speichelleckerei zur AfD übergelaufen sind. Die Spaltung hat bereits
stattgefunden und die Fronten sind geklärt: die, die zufrieden mit
Merkel in ihrer Führerpartei sind, bleiben ihr treu und sehen auch
die Zukunft unter ihrer Matrone rosig; die, die eine Zukunft mit
Merkel nicht rosig sehen und lieber eine Zukunft ohne Merkel wollen,
sind zur AfD abgewandert.
Diese Studie gibt der Union nun wieder Rückenwind, sie können sich,
wie sie es immer wieder brauchen, als die besseren Menschen feiern.
Denn für die Hintermänner dieses Vereins sind schlafende Schafe
besser als aufblickende und aufbegehrende.
„Zusätzlich löse die AfD bei den Wahlberechtigten insgesamt
„Angst, Verzweiflung, Resignation und Unbehagen aus“, heißt es
in der Studie.“
Ach, da ist sie doch noch, die Angst. Aber eben nicht bei den
AfD-lern sondern genau bei all jenen, die die AfD nicht wählen.
Also nicht die AfD-ler haben Angst vor der Zukunft, sondern alle
haben Angst vor der AfD. Da können sich die Medien freuen, ihre
Kampagnen funktionieren.
Ach ja, die Konrad-Adenauer-Stiftung (der arme Mann dreht sich im
Grabe), die diese „Studie“ durchgeführt hat, ist der führende
Propagandakasten der CDU, seit Kurzem unter Führung des gleichen
Herrn Lammert, der als Ex-Bundestagspräsident durch eine billige
Herumtrickserei in den Statuten dafür sorgte, dass die ihm zutiefst
verhasste AfD nicht den Alterspräsidenten des Bundestages stellen
kann, auch wenn sie den ältesten Abgeordneten in ihren Reihen hat.
Wer aus reinem Hass gegen die AfD so
billig mit der Demokratie herumpfuscht, dessen Verein wird in
jeder Studie zu der Überzeugung geraten, dass nicht nur die eigenen
Wähler die tollsten, optimistischsten, wunderbarsten der ganzen Welt
sind, sondern auch die der AfD die miesesten und muffigsten. Nichts
anderes haben wir erwartet.
Auftrag erfüllt, die Medien pauken die Propaganda begeistert durch
und alle sind glücklich.
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