Jeder hat schonmal davon geträumt, aus Scheiße Geld zu machen.
Zumindest Scheiße
zu Kohle funktioniert.
Und zwar, indem man sie heiß macht und zu Briketts presst.
Dann kann man die Pressknödel in einem Wärmekraftwerk verheizen,
Strom daraus machen und die E-Autos damit fahren lassen. Dass es
streng riecht, wenn man einen fahren lässt, ist ja nicht neu; dass
es aber ganz woanders streng riecht hatten wir so noch nicht.
Dass man Kot verheizen kann, wissen Menschen rund um die Welt dort,
wo man Kamel-, Pferde- oder Yak-Dung für sein Lagerfeuer in
holzarmen Wüsteneien verwendet. Dass das, gelinde ausgedrückt,
nicht gerade ein olfaktorisches Highlight ist, ist auch bekannt. Aber
der Grundsatz „Erfroren ist schon mancher, erstunken ist noch
keiner“, lässt Menschen einiges ertragen.
Doch zurück zum Technischen. Ich muss gestehen, einigermaßen
erleichtert zu sein, wenn am Ende des einschlägigen Geschäftes mit
fröhlichem Gurgeln eine künstlerisch hochwertige
Gebirgsbach-Imitation das Ergebnis meines erfolgreichen Stoffwechsels
mit frischem Wasser umschließt und in einen Bereich transferiert,
der jenseits der großartigen Erfindung mit Namen „Traps“ liegt.
Weil das Volumen der für diese Vorgänge optimierten Räumlichkeit
recht begrenzt ist und das Fenster auch nur eine eingeschränkte
Luftaustauschleistung zulässt, ist die Spülungstechnik von
unschätzbarem Wert für alle Beteiligten, ganz besonders, wenn es
tags zuvor rustikale Bauernküche gab.
Die Erfindung des Wasserklos wird nicht umsonst als das eigentliche
Ende des rinnsteingeprägten Mitttelalters betrachtet und wir sind
bis heute erstaunt über die lange vergessene technologische
Meisterleistung der alten Römer, ihre Exkremente unterirdisch durch
Kanalisation weggespült zu haben.
Um aus dem Trümmerl aber ein verheizbares Brikett zu formen, müsste
ich nicht nur auf die Beteiligung von in diesem Falle
kontraproduktiver Flüssigkeit verzichten, sondern den Rohling
vorsichtig von der Porzellanbühne heben und in den, äh, nennen wir
ihn mal „Brikettinator“ legen, wo er dann unter Hitze verpresst
wird. Um lange Wege mit der olfaktorischen Wundertüte durch den
Wohnbereich zu vermeiden, müsste der Brikettinator idealerweise im
vorhandenen kleinen Geschäftsraum integriert werden.
Spätestens bei dem Gedanken an die dabei unweigerlich aufsteigenden,
weil zum Teil verdampfenden, Flüssigkeitsabscheidungen formt sich
eine Ahnung von Duft, der weit jenseits dessen liegt, was man in
seinem Haus erleben möchte. Da erledigt sich die Frage, wie es wohl
riechen mag, wenn man den Kackekoks in seinen Kachelofen stopft,
gleich von selbst.
Also, die Idee mag ja gut sein, aber ganz ehrlich: Heizen mit seiner
Kacke, wer will das?
Vor Allem so kurz vor Weihnachten.
Wenn es sich bei „Santa“ doch um eine Prophezeiung und nicht nur
einen Werbegag eines Zuckerplörreproduzenten handelt, dann möchte
ich mir nicht vorstellen, was dieser arme Segensverbreiter erleben
muss, wenn er durch den Kamin… puh, und die Rentiere erst…
Mahlzeit!
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