„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Donnerstag, 27. Dezember 2018

The big fat greek threating

Seit Jahren gibt es fast täglich aggressive Grenzverletzungen durch die Türkei und seit Jahren drohen die Türken immer unverhohlener damit, alle griechischen Inseln auf dem, was sie zu ihrem "Festlandsockel" zählen, mit militärischer Gewalt zu übernehmen.
Das ist den Medien bisher kaum eine Meldung wert. Ebensowenig wie Erdogans Invasion in Nordirak und Nordsyrien groß thematisiert wird. Die aggressiven Bestrebungen des Möchtegern-Sultans, sein Großosmanisches Reich wiedererstehen zu lassen, werden großflächig ignoriert. Appeasement mit einem aggressiven Diktator, der mit seinem Militär ein Großreich schaffen wollte, hat ja schon einmal super funktioniert.

Doch jetzt wird die Reaktion der Griechen - man beachte das Wort Reaktion – auf eine erneute Provokation türkischer Jets über griechischem Luftraum, zum Popanz aufgeblasen. Oh, die bösen Griechen drohen den armen Türken?
Falls es noch keiner gemerkt hat: Die Türkei ist der Aggressor, der völkerrechtswidrig die Grenzen verschieben will (und nicht nur will; halb Zypern halten sie völkerrechtswidrig und von EU wie NATO huldvollst geduldet besetzt), Griechenland will sein Staatsgebiet und seine Souveränität verteidigen! Da wird diese Überschrift serviert:

Streit um kleine Insel
Griechen drohen Türken: „Werden sie vernichten!““

Dazu der Begleittext:

Der Streit um die Seegrenze und Territorialansprüche in der Ägäis zwischen Griechenland und der Türkei droht zu eskalieren. Türkische Kampfjets verletzten Ende der vergangenen Woche mehrmals den griechischen Luftraum. Die griechische Regierung ging daraufhin in die Offensive - vorerst verbal.“

Erstens: Die richtige Überschrift wäre „Griechen wehren sich gegen wiederholte Angriffe der Türkei“
Zweitens: Die „Offensive“ geht eindeutig von den Türken aus. Das jetzt so hinzudrehen, als wären die Griechen die Aktiven und die Türken die Passiven, ist bemerkenswert.

Und die Griechen ahnen, dass die EU zu schwach ist, ihnen zu helfen (weil sie auch zu viel Angst vor den Millionen Türken in Deutschland und Österreich haben, die den Krieg sofort in die Städte tragen würden, wenn die EU nicht still hält) und die NATO eher auf Seiten des irren Diktators steht, sonst hätten sie ihn spätestens beim Abschuss eines griechischen Jets in griechischem Luftraum rausgeschmissen. Die Türkei ist der größte US-Brückenkopf nach Vorderasien, Griechenland ist für die USA ohne Bedeutung. Deshalb wird Trump sich nächstes Jahr eher mit dem Erdowahnsinnigen treffen als mit Tsipras.

Die Türken provozieren seit Jahren fast täglich(!) Zwischenfälle an der Grenze; bedrängen griechische Boote in griechischen Gewässern, überfliegen griechischen Luftraum und lamentieren immer lauter, dass ihnen der „Festlandsockel“ gehört und jede Insel darauf ungeachtet jeden internationalen Rechtes dem Sultanat gehört. Auch in diesem Kontext kann man die Schlauchbootinvasion 2015/16 betrachten. Griechenland sollte destabilisiert werden und provoziert – nur eine unbedachte Handlung eines griechischen Kriegsschiffes und der Brand wäre sofort ausgebrochen. Und die Türkei als Verteidigerin armer Geflüchteter hätte Narrenfreiheit gehabt.

Der Irre vom Bosporus drängt eben nicht nur nach einer Wiedererrichtung des Großosmanischen Reiches Richtung Irak und Syrien, nein, er will auch den Balkan zurück, und diesmal muss er nicht mehr über Wien, denn Deutschland gehört ihm schon. Nur Bosnien wird schwer, denn dort haben sich schon die saudischen Wahhabiten eingenistet und einen Brückenkopf gebaut.

Und nein, es gibt keine islamistischen Eroberungsbestrebungen Richtung Europa, es gibt nichts zu sehen, gehen Sie weiter!

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