Hahaha, ein ganz besonderes Schmankerl aus dem (sich selbst als
„liberal“ sehenden) rosaroten Kampfblatt der Linksextremen, dem
„Standard“:
es geht um Politiker, die beim Twittern „ausgerutscht“ sind, also
irgendwie so ein bisschen was Blödes ins Netz gestellt haben und
dafür von der Netzgemeinde ganz böse geschlachtet werden. Also so
richtig brutale shitstorms erleben müssen. So 30 oder 50 Kommentare,
von denen eine Handvoll negativ ausfällt, da kollabieren die
Schneeflöckchen ja schon vollkommen und ihre Begleitpresse bauscht
das zum Staatsakt mit Blasmusik auf.
Oh, dachte ich, kommt jetzt endlich selbstreflektierend zerknirschte
Einsicht ob der genüsslichen Hetze, die bei jedem Trump-Tweet
aufkocht oder wegen der teils wochenlangen Zerfleischung irgend eines
Jahre zurückliegenden Tweets eines ehemaligen FPÖ-Mitglieds aus
Hintertupfingen in der ultralinken Filterblase des eigenen Mediums?
Mit Nichten und Neffen.
Man beweint nur tränenreich den Twitter-Abgang des grünen
Pöbelheinis Habeck, dessen Entgleisungen natürlich nur böse
„Stolperfallen“ waren (ohne mal zu hinterfragen, wer ihm
heimtückisch solche gestellt haben sollte), jammert über den
unglücklichen Auftritt roter Rolex-Genossinnen und gräbt
irgendwelche tanzenden Latinas in den USA aus, um nur ja einen
möglichst großen Bogen um das Thema zu machen, wie man selbst mit
Wortmeldungen jener Politiker umgeht, die einem nicht zum Gesicht
stehen. Oh, Twitter ist ja so grausam und voller Hass und Hetze,
alles böse Menschen, da sie auch gegen linke Politiker wettern, wenn
sie entgleisen. Selbst natürlich lobt man über den roten Klee:
„Dazu
kommt, dass es unmöglich ist, Debatten auf Twitter zu moderieren –
während dies für Facebook-Seiteninhaber theoretisch möglich und in
klassischen Medien wie dem STANDARD auch tägliche Praxis ist.“
Ach. Der „Standard“ redigiert die Aussagen von Politikern?
Interessant.
Oder meinen sie doch die Moderation der Antworten. Also den Blödsinn
der Politiker stehen lassen, aber das, was darauf geantwortet wird,
zensieren? Stimmt, das macht der „Standard“. Wer einen linken
Politiker wegen Aussagen kritisiert wird gesperrt oder gleich
rausgeschmissen, wer einen rechten Politiker wüst beflegelt, kommt
trotzdem durch.
Aber Twitter ist böswillig und verbreitet Hetze?
Richtig: weil es eben auf links oder rechts pfeift und nicht
politisch korrekt redigiert. Das ist ein Dorn im Auge der
Linksextremen, die nur dann Meinungsfreiehit fordern, wenn es um ihre
Meinung geht, aber jeder anderen schlicht das Existenzrecht
absprechen.
Und täglich grüßt die Heuchelei.
Übrigens vergessen die Zensurbegeisterten eines, nämlich die
Eigenverantwortung. Kein Wunder, ist bei den Linken ja ein Fremdwort
mit unbekannter Bedeutung. Bei „Twitter“ kann man nämlich, wenn
man merkt, dass man gerade etwas abgelassen hat, das man doch nicht
so meint, das Ganze wieder löschen und eine Richtigstellung
reinstellen. Im „Standard“-Forum hat nur die Moderation die
alleinige Zensurmacht. Also das ElDorado der linken Meinungslenker.
Putzig auch der Schlusssatz des Pamphletes:
„Und
was, wenn trotzdem einmal etwas Dummes passiert? "Dann",
sagt Journalismusforscher Meier trocken, "dann brauchst du eben
ein dickes Fell."“
Seltsam. In der linken Filterblase tobte es wochenlang, dass nicht zu
jedem dünnen Furz, der einem FPÖ-ler aus der sechsten Reihe vor
Jahren auf Twitter entfleuchte, sofort die gesamte Regierung eine
Sonderpressekonferenz einberufen und sich distanziert, empört oder
auf Wunsch der Linken sofort aufgelöst hat.
Der beste Kommentar aus dem Forum kommt offensichtlich aus dem Lande
Habecks:
„Wer
austeilt, muss auch einstecken können, ansonsten geht man nicht in
die Politik, sondern wird Fahrkartenabreißer bei der Bundesbahn!“
Richtig. Ohne Fahrkartenabreißern jetzt zu nahe treten zu wollen;
das ist ein ehrbarer Beruf, der momentan weniger der Gefahr bitterer
Tweets als vielmehr des Angespucktwerdens oder
Zusammengetretenwerdens ausgesetzt ist, was die Jammertanten vom
„Standard“ aber weniger dazu bemüßigt hat, mutig dagegen
„aufzustehen“, als lieber gegen jene zu hetzen, die solches
überhaupt zur Sprache bringen. Aber das nur am Rande.
Bei Kritik am Blödsinn, den linke Politiker ablassen, in Mimimi
verfallen, aber den tätlichen Angriff auf einen rechten Politiker
achselzuckend oder gar verhalten zustimmend zur Kenntnis nehmen –
ja, man ist im „Standard“. Ich vermisse den Wunsch an einen Herrn
Magnitz oder auch andere seiner Parteikollegen, denen die Autos
abgefackelt, die Fensterscheiben eingeschlagen oder die Häuser mit
Hakenkreuzen beschmiert wurden, auch „trotzdem weiterzumachen“.
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