„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Samstag, 13. April 2019

Der Hass der Religionen

„Der Hass der Religionen“, so erklärbärt im „Krone“-Interview ein Islam-Experte, könne in naher Zukunft zu ernsthaften Problemen führen.
Also grundsätzlich bin ich ja schonmal beeindruckt, dass man das Thema aufs Tapet bringt ohne sofort in Nazigekreisch zu verfallen; kann aber daran liegen, dass der Erklärbär selbst Muslim ist, und zwar eines jener seltenen und schützenswerten Exemplare (was auch passiert, sonst würden ihn seine liebenden Glaubensgeschwister, wie bereits angekündigt, ermorden) des „liberalen Muslim“, der sich vehement gegen Radikalislam und Christenverfolgung einsetzt.
Es ist natürlich eine typisch rechte Propaganda, dass es gar keine liberalen Muslime gäbe. Es gibt sie. Es ist nur leider eine ebenso typische linke Tagträumerei, dass das der Normalzustand bei den Muslimen wäre. Nein, diese Leute sind seltene Ausnahmen, wirkliche Einzelfälle, und müssen wegen ihrer liberalen Einstellung unter permanentem Personenschutz leben. Nein, nicht müssten, sondern müssen. In real, also dem Zustand, den der überzeugte Linke auszublenden gelernt hat.

Trotzdem finde ich es recht perfide, hier pauschal den „Hass aller Religionen“ als Ursache für Probleme hinzustellen. Ein Kommentar betreffs Whataboutismus, wenn man Religionen in einen Topf wirft, wo eine Religion weltweit für sehr kreativen Umgang mit Gewalt bekannt ist während die Anhänger einer anderen zur weltweit am grausamsten verfolgten Gruppe gehören, wurde wegen Verstoßes gegen das Gebot, nicht gegen Religionen zu hetzen, entfernt und verwarnt. Man muss sie nicht einmal beim Namen nennen und braucht nur Tatsachen anführen – schon ist es Verhetzung. Interessant.

Ich halte es trotzdem für unzulässig, nach dem immer aggressiver aufkochenden Furor in der islamischen Welt und der Rückkehr zu einem brutalen orthodoxen Islam wie erst letztens wieder in Brunei, pauschal allen Religionen Hass zu unterstellen, um allen Religionen die Schuld an den kommenden Konflikten in die Schuhe schieben zu wollen.
Ich bin wahrlich kein Freund der christlichen Kirchen, aber wo dort Hass gegen andere Religionen geschürt wird oder Pfaffen von der Kanzel zum Mord an Nichtchristen aufrufen, würde ich gerne mal belegt bekommen. Auch von buddhistischen Mönchen, die im täglichen Gebet den Tod aller Nichtbuddhisten beschwören, ist mir nichts bekannt. Alles Dinge, die in Moscheen weltweit täglich praktiziert werden, Worte, die dort täglich gesprochen werden. Die Bilanz sieht dementsprechend aus: Vertreter welcher Religionen verüben im Namen und unter Anrufung ihres Götzen die meisten Morde an Andersglaubenden? Wie oft hört man „Allahu akbar!“ vor einem Blutbad, wie oft „Im Namen Gottes!“ und wie oft „Für den lachenden Buddha!“?

Nicht umsonst kann man als einziges Gegenargument gegen den mordlüsternen Hass radikalmuslimischer Kalifats-Kämpfer nur die sattsam durchgekaute Spuck-Szene aus einem Wartehäuschen der Wiener Tram ins Feld führen. Und der Experte rät zurecht dazu, das mit Vorsicht zu genießen.
Als damals einige Wiener unter dem Artikel über das Handy-Video der armen jungen Muslima kommentierten, sie kennen diese alte Frau, die ist dort bezirksbekannt und hat nicht alle Latten am Zaun, pöbelt jeden an und sorgt immer wieder für Zwischenfälle mit wem auch immer, da wurden nach kurzer Zeit die Kommentare gelöscht und der Kommentarbereich geschlossen. Wenn rauskommt, dass eine stadtbekannte geistig eingeschränkte Pöblerin mit gezücktem Handy bewusst provoziert wurde um Propagandamaterial durch die Medien jagen zu können, wäre das einzige Beispiel angeblicher „Islamophobie“ wertlos. Dass Passanten der jungen Muslimin zur Seite standen wird ebenso verschwiegen, das könnte das Bild des bösen islamhassenden Österreich stören.

Wie ich aus jährlich tausenden Toten religiös motivierten Terrors auf der einen Seite und der Pöbelei einer offensichtlich geistig nicht ganz Zurechnungsfähigen, die alle blöd anschnauzt, gegen eine Muslimin einen „Hass in allen Religionen“ konstruieren kann, bleibt mir ein Rätsel der journalistischen und expertistischen Ableitungskunst.
Und wie man den ebenso implizierten aber für mich nicht sichtbar dargestellten generellen Hass der Anhänger der jüdischen Religion gegen alle anderen jetzt begründen möchte, ohne als Antisemit dazustehen, würde mich auch interessieren. Denn ich erkenne nirgends eine Differenzierung in dieser Aussage. Alle Religionen sind gleich, allen wohnt ein Hass inne, der uns in Probleme bringt?

Nicht falsch verstehen, ich hätte mit einem generellen Religionsverbot im öffentlichen Raum nicht einmal ein Problem. Sofortige Abschaffung aller Sonderrechte für religiöse Vereine, ja bitte! Es darf keine legale Ausrede für Gesetzesbruch sein, diesen im Namen des Glaubens an einen Götzen zu begehen. Egal ob Körperverletzung an Kindern, Tierquälerei oder Unterdrückung von Frauen – es spielt keine Rolle. Raus damit aus der Öffentlichkeit, aus den Schulen, aus der Gesellschaft. Verstöße hart ahnden und geistige Führer, die zu Gesetzesbruch und Straftaten auffordern oder diese gutheißen, hinter Gitter setzen.
Aber ich vermute, das würde alles nichts bringen. Denn die radikalen Idioten bleiben radikale Idioten; ein radikaler Idiot zu sein, der sein größtes Glück darin sieht, sich für seinen Götzen in die Luft zu sprengen, kann man nicht per Gesetz verbieten. Dass bei dem inneren Bild, das man bei einem sich für seinen Götzen in die Luft Sprengenden sieht, immer das eines Muselmanen auftaucht, hat aber nichts mit strukturellem Rassismus zu tun sondern mit erfahrenem Realismus. Die jüdischen, christlichen, hinduistischen und buddhistischen Selbstmordattentäter sind einfach nicht ausreichend medial präsent. Ob das an den Medien liegt?

P.S. Zu den angeblich steigenden Zahlen islamophober Übergriffe, die von einem nicht muslimischen Interessenverein, der sein Geld damit verdient eben solche Steigerung der Übergriffe zu dokumentieren, aus von außen nicht verifizierbaren und unbeweisbaren Behauptungen religiöser Verhetzung abgeleitet werden, möchte ich nur eines sagen: es gab im ganzen letzten Jahr genau 11 Straftaten gegen Muslime, bei denen man davon ausging, dass sie wegen der Religion des Opfers verübt wurden. Keine Ahnung, was für Straftaten; wie wir wissen gehört eine geistlose Ausrotzung in einem Forum über ein Neujahrsbaby mit Kopftuchmutter bereits zu diesen. Das ist nicht schön, aber kein Grund für Geschrei.
Man sollte nämlich mal beginnen, darüber nachzudenken, wann die Leute sich öffentlich gegen die Zurschaustellung des Islam zu positionieren begannen.
Das ist nämlich keine Aktion, sondern eine Reaktion.
Wenn man die radikalmuslimische Propaganda sieht, ihr Halsabschneiden und Wutgeheul, ihre Terrortoten und Blutbäder, dann ist es eine ganz natürliche Reaktion, einem Menschen, der mit den Insignien dieser Mordbuben in der Öffentlichkeit herumrennt oder diese verteidigt, mit Ablehnung zu begegnen. Wenn jemand ein Hakenkreuz auf dem Arm und eine SS-Runen am Revers trüge oder sich eine Schmalbart-Rotzbremse stehen lässt, würde jeder diese Ablehnungs-Reaktion verstehen.
Seien wir doch froh.

2 Kommentare:

raindancer hat gesagt…

die Krone hat seit ca 2 Wochen einen auffälligen Blattlinienwechsel.
Ich frage mich ob es bereits einen Benko Einfluss gibt.

Fragolin hat gesagt…

Werte raindancer,
zumindest dürfte nach dem Kaltstellen Dichands die deutsche merkelwohlgesonnene Funke-Mediengruppe einen stärkeren inhaltlichen Einfluss haben...
MfG Fragolin