„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Montag, 8. April 2019

Thomas Eppinger fühlt sich bemüßigt

von LePenseur


... aus einer Mücke einen Elefanten zu machen:

Die Regierung und der Elefant im Raum


uch wenn die Opposition das naturgemäß anders sieht: bisher tat diese Regierung, wofür sie gewählt wurde, und die Wähler scheinen damit zufrieden zu sein, wie alle Umfragen zeigen. Nach der Selbstentleibung der Opposition ist die einzige verbliebene Gefahr für die Regierung sie selbst. Der Elefant im Raum, den keine noch so disziplinierte Message Control unsichtbar machen kann, ist die Nähe der FPÖ zu rechtsextremen Milieus.  

Europa wurde auf den Trümmern des Zweiten Weltkriegs neu errichtet. Die Shoa und die Millionen anderen Opfer des Nationalsozialismus gehören zum kollektiven Welt-gedächtnis. Die Ächtung des Nationalsozialismus – ohne jede Einschränkung oder Relativierung – ist nicht verhandelbar, sie ist der zivilisatorische Grundkonsens des ganzen Kontinents. Eine Partei, die an diesem Konsens rüttelt, ist nicht regierungsfähig. H.C. Strache und Funktionäre wie der oberösterreichische Landeschef Hainbuch-ner haben das verstanden, andere (noch?) nicht.
(Hier weiterlesen)
Nein, Herr Eppinger — so nicht! Was Sie hier betreiben, ist schlicht und einfach eines: untergriffige Demagogie! Sie postulieren eine, nein sogar: die (!) »Nähe der FPÖ zu rechtsextremen Milieus«, nehmen also bereits als Ergebnis das vorweg, was Sie im Artikel zu untersuchen vorgeben. Das ist eine durchaus beliebte Taktik, wissen wir doch, macht aber Ihre Vorgangsweise nicht redlicher. 

Und ihre wortreiche Beschwörung des Gründungsmythos' Nachkriegseuropas wird in seiner Hohlheit wirksam enttarnt, wenn man einfach ein paar Wörter austauscht:
Die Holodomor und die Millionen anderen Opfer des Sozialismus gehören zum kollektiven Weltgedächtnis. Die Ächtung des Sozialismus – ohne jede Einschränkung oder Relativierung – ist nicht verhandelbar, sie ist der zivilisatorische Grundkonsens des ganzen Kontinents.
Ja, Schneck'n*) ... ist sie nämlich gerade nicht! Und ganz besonders bei denen nicht, die sich so gern als Berufsantifanten gerieren, und in jedem Konkurrenten um die Deutungshoheit gleich einen Nazi wittern. Ludwig von Mises — dem auch ein Herr Eppinger schwerlich pro-nazistische Neigungen wird nachsagen können — sprach nicht ohne Grund von Verteilungskämpfen unter konkurrierenden Fraktionen des Sozialismus, die sich seit den 1920er-Jahren zwischen National- und International-sozialisten aller Sorten und Schattierungen abspielten.

Mit einem Wort: es sind nicht die pöhsen FPÖler, die so besonders »Nazi« wären — sondern sie sind die bisher geschickt von den Futtertrögen der Macht ferngehaltenen Konkurrenten, die auf einmal von den auf die herrschenden Politruks mit Recht »angefressenen« Wählern Zulasuf erhalten, die aber die alten Seilschaften, welche sich bislang die Macht und das Fressen unredlich, aber höchst effizient aufteilen konnten, auch weiterhin fernhalten wollen. Was das für eine Mentalität ist, enthüllt Eppinger in geradezu ekelerregender Weise:
Ob die Partei aus der braunen Schmuddelecke herauskommt, entscheidet nicht ihre Selbstwahrnehmung, sondern der Blick von außen. Einige habe das noch immer nicht begriffen. Dass zum Beispiel der Grazer Vizebürgermeister Mario Eustacchio den Umgang mit den »Identitären« ausschließlich für eine Frage des Strafrechts hält, zeigt, dass er sich entweder in dieser Ecke wohlfühlt oder sein Verstand am Plabutschtunnel endet. Oder beides.
Der »Blick von außen« ist aber bloß einer der Konkurrenz. Das ist etwa so, wie wenn Coca-Cola ein Gutachten über die Marktzulassung von Pepsi erstellt ...

Thomas Eppinger meint zu wissen, wo Vizebürgermeister Eustacchios Verstand endet und in welchen Ecken sich dieser wohlfühlt. LePenseur maßt sich keine diesbezüglichen Kenntnisse in Bezug auf Herrn Eppinger an. Denkt sich aber seinen Teil dazu ...


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*) für Piefkes: »denkste!«


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