Es gibt haufenweise
Computerspiele: Farm-Simulationen, Restaurant-Simulationen,
Wirtschafts-Simulationen, Eisenbahn-Simulationen, Zoo-Simulationen,
Bienen-Simulationen
und wahrscheinlich sogar Simulations-Simulationen. Haufenweise Zeugs,
mit dem man sich die Zeit totschlagen kann, wenn man denn genug davon
hat. Also weniger was für Vollzeitbeschäftigte der
Wirtschafts-Realität.
Aber leider gibt es keine
adäquate Politik-Simulation.
Ich hätte da einen Vorschlag.
KAKANIA oder „Das große
Umfärbeln“
Man hat ein fiktives Land,
bereits zu 100% aufgeteilt zwischen zwei seit Jahrzehnten in trauter
Eintracht regierenden Parteien, nennen wir sie mal ROT und SCHWARZ,
und will jetzt mit einer dritten Partei, sagen wir mal BLAU, eine
Machtposition aufbauen, die einen bis an die Staatsführung bringt
und dort auch bestehen lässt.
Dabei agieren alle vorher im
Proporz zwischen den beiden Konkurrenten besetzten Machtpositionen
(Justiz, Exekutive, Medien) streng im Interesse der sie besetzenden
Parteien.
So wird bei einer Umbesetzung eines Machtpostens sofort ein medialer Aufstand über das „grausige Umfärbeln“ gestartet und die Justiz lässt die Polizei zu Razzien ausrücken. Alle Veränderungen und Umbauten muss man so schleichend vornehmen, dass sie unbemerkt bleiben, und man nicht heimlich belauscht wird, sonst zieht man die „Ibiza-Karte“ und fällt automatisch auf Stufe Null zurück. Optisch dargestellt durch ein Dosenschießen.
So wird bei einer Umbesetzung eines Machtpostens sofort ein medialer Aufstand über das „grausige Umfärbeln“ gestartet und die Justiz lässt die Polizei zu Razzien ausrücken. Alle Veränderungen und Umbauten muss man so schleichend vornehmen, dass sie unbemerkt bleiben, und man nicht heimlich belauscht wird, sonst zieht man die „Ibiza-Karte“ und fällt automatisch auf Stufe Null zurück. Optisch dargestellt durch ein Dosenschießen.
In höheren Schwierigkeiststufen kommen noch Kleinparteien hinzu, die mächtige Freunde in den Medien haben und extrem klagsfreudig sind. Außerdem wird aktiv das Ausland eingebunden, das massiv interveniert und bis zur Verhängung von Sanktionen geht. Um die sogar der eigene, zur Konkurrenz gehörende, Bundespräsident aktiv bettelt.
Wer versucht, ehrlich und durch
kompetente Leistung, vernunftgeleitete Vorschläge und reine
Sachpolitik zu punkten, kommt nicht über‘s Level eins hinaus und
bleibt ewig am Katzentisch unterhalb der 5-Prozent-Marke. Die muss
man knacken, um in‘s Level zwei zu kommen. Insgesamt gibt es
fünfzig.
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