„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Montag, 26. August 2019

Schauspielerei und Peinlichkeit

Das englische Panoptikum von Königshaus, das sich die Boulevardpresse für den Erhalt einer ausreichenden Menge an Berichterstattungsmaterie hält, kann es auch keinem recht machen. Zum Beispiel der in progressiven Linkskreisen hoch bejubelte Neo-Star Meghan Markle, diese leicht abgewrackte B-Serien-Schauspielerin aus dem Hinterhof der ehemaligen Kolonien, die nicht gerade für Ruhe und Bescheidenheit steht. Würde sie ihre Geburtstagsparty mit einem Glas Ale und ein paar ihrem wahren Niveau entsprechenden Gäste in einem irischen Pub feiern, würde man ihr vorwerfen, das glänzende Königshaus mit proletenhafter Patina zu überziehen, unter der Glanz, Glorie und Pomp des Herrscherhauses über das Commonwealth jämmerlich ersticken. Doch jettet sie mit Elton John nach Ibiza und reißt dort mit einigen aus aller Welt eingeflogenen Gästen eine pompöse Sechs-Tage-Party, ist es auch wieder nicht recht.
Mir ist es eigentlich egal, wie die das Geld verplempert und ihren Aufstieg, den sie sich- ja, womit eigentlich? - hart erarbeitet hat, feiert, und ob die sich mit Schampus oder schaumloser Britenplörre vollaufen lässt. Es gibt kaum Menschen, die mir noch egaler sein könnten.

Wenn da nicht mal wieder diese grenzenlose Heuchelei laufen würde, die aus einer unbedeutenden neureichen Tussi einen Menschen macht, der mir geradezu zuwider ist. Denn die gleiche Meghan Markle, die sich jetzt eine Mega-Party gönnt, zu der sie im Privatjet düste und zu der auch ihre Gäste nicht mit der Bahn fahren, hatte vor noch nicht allzu langer Zeit in ihrer Funktion als „Gastredakteurin“ der „Vogue“ die Heilige Greta auf die Titelseite geholt und sich über das hehre Ziel der Klimarettung ausgelassen. Kaum ist die kleine Hupfdohle aus der dritten Reihe über das Hotelbett eines royalen Junggesellen in die High Society aufgestiegen, macht sie sich anscheinend Sorgen, dass andere Proletenkinder auch im Flieger an all die schönen Orte jetten könnten, die ihrer Meinung nach nur den Oberen Zehntausend zustehen. Der Pöbel soll daheim bleiben und glauben, er rettet damit das Klima, dann hat Meghans Jet immer freien Flugkorridor.
(Sie passt damit aber gut zu ihrem royalen Gatten, der mit dem Privatjet nach Sizilien gedüst ist, um dort eine glühende Rede zur Klimarettung zu halten – da ist die ganze Bagage so verlogen. Passt ja auch irgendwie wieder zur Luxus-Seglerin Greta...)

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Ach ja, da wir gerade bei abgehalfterten Schauspielerinnen sind. Eine meiner Meinung nach eher mittelmäßige, durch ihren Namen aber geadelte und durch ihr Alter bereits mit nachsichtiger Milde betrachtete Schauspielerin ist die Frau Hörbiger, Friede ihrer Karriere, und die hat jetzt in einem ÖVP-Wahlvideo mal so richtig die Sau rausgelassen und sich für den Messias Sebastian Kurz ins Zeug gelegt. Einige wundert dies, hat sie doch vor wenigen Jahren noch in Wien massiv Stimmung für den roten Wampo gemacht.
Mich wundert es nicht. Man darf eben niemals vergessen, wer wirklich spricht, wenn ein Schauspieler in einem Wahlvideo den Mund aufmacht: sein Drehbuchautor und sein Regisseur.
Schauspieler sind Mietmäuler, sie sprechen den Text für den, der sie dafür bezahlt. Wenn man das verstanden hat, dann weiß man, dass das nicht die Meinung von Frau Hörbiger ist sondern die Meinung derer, die sie dafür bezahlen, genau das zu sagen. George Clooney ernährt sich privat auch nicht von Nespresso, und Pierce Brosnan kauft auch nicht beim Spar.

Besonders peinlich wird es, wenn man sich mal klarmacht, dass dieser Bewunderungs-Erguss aus der Feder der Wahlkamftexter von Kurz selbst kommt. Selbstbeweihräucherung des Messias mit einem kurzen Wutausbruch über den Satan JoyPäm (die ich inzwischen für eine vollkommen unfähige und auch intern nur noch geduldete Marionette halte, die man sich nur noch hält, um sie nach der vergeigten Wahl als Watschenbaum umzusägen), übergehend in das übliche Mimimi von der bösen rot-blauen Verschwörung aus Hass und Neid, weil sie es wagten, seinen Versuch, eine Alleinregierung herbeizuputschen, zu vereiteln. Genau diese Botschaft haben seine Wahlredenschreiber deshalb auch der Schauspielerin Hörbiger in den Mund gelegt.
Das Ganze gipfelt dann auch noch in einer vermeintlich von Hörbiger, in Wirklichkeit aber von der Kurz-Truppe selbst verfassten Forderung: Kurz soll Österreich "in seine Hände nehmen".
Das lässt er durch bezahlte Schauspieler verbreiten!
Der hat wohl was nicht begriffen: als Kanzler ist er geschäftsführender Angestellter, der dem Souverän verpflichtet ist und dem Land zu dienen hat - und nicht sein Herrscher! Der hat nicht das Land in seine Hände zu nehmen sondern seine Hände dem Land zur Verfügung zu stellen.
Dass sich die Hörbiger für so eine miese Rolle hergibt. Ist peinlich.

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Apropos Peinlichkeiten.
Unsere präsidiale Bundespeinlichkeit, der weise Gandalf Gelbzahn, lebt noch. Man konnte ja schon Zweifel bekommen, nachdem das donnernde Schweigen aus der Hofburg unüberhörbar wurde.
Zur Eröffnung des Forum Alpbach holte er die populistische Keule heraus und prophezeite nicht weniger als das Ende der Menschheit.

Mit drastischen Worten hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Samstag bei der Eröffnung der Politischen Gespräche des Forum Alpbach vor einem Scheitern der Pariser Klimaziele gewarnt. Würden diese nicht eingehalten, würde es im schlimmsten Fall keine Menschheit mehr geben.“

Zu behaupten, das nicht Einhalten der "Klimaziele" würde das Ende der Menschheit bedeuten, ist faktenfreies Schüren von Panik und Ängsten. Das grenzt inzwischen an eine Endzeitreligion der ewigen Weltuntergangsprediger, und unsere Bundespeinlichkeit ganz vorne mit dabei.
Dafür reagiert er weiterhin mit donnerndem Schweigen darauf, dass bei uns eher die Demokratie stirbt, wenn inzwischen im Wahlkampf Parteilokale angezündet werden. Das findet ganz offensichtlich sein schweigendes Wohlwollen, solange es ein Büro der verhassten FPÖ ist.
Und der will eine Stimme der Vernunft, Wächter der Demokratie und ein einender Präsident aller politischer Lager sein? Nein, der ist und bleibt ein im Herzen zutiefst marxistischer Grüner.

Nach Ansicht des Bundespräsidenten […] ist die Klimakrise auch zunehmend Bedrohung für Freiheit und Sicherheit. Wassermangel könne beispielsweise zu Konflikten führen.“

Eine weit größere und viel nähere Bedrohung für Freiheit und Sicherheit wird aber nicht nur massenhaft importiert sondern ganz besonders auch vom Almsascha mit Aussagen zum Kopftuch und Ähnlichem befeuert. Es kommt kein Ende der Menschheit durch Klima. Das einzige was kommen wird ist das Ende der westlichen Zivilisation.
Die Verkabulisierung schreitet viel schneller voran als die Erderwärmung je könnte.

1 Kommentar:

heinz hat gesagt…

Meghan Markte und Schauspielerin? Natürlich muss man der Frau vom Prinzen einen ordentlichen Job verpassen, man kann ja nicht sagen, sie hätte sich eine völlig unbedeutende Mini-Rolle in einer Serie auf der Besetzungscouch......, lassen wir das.