Im
Deutschlandfunk, der sich in den letzten Jahren, ich möchte mal so formulieren,
in Islamkritik recht vornehm zurückgehalten hat, gab es ein beeindruckendes
Interview mit Zana Ramadani, einer jungen Frau, die als Kind aus Albanien nach
Deutschland kam und im Gegensatz zu der überwältigenden Mehrheit der Muslime
sogar hier ankam, was eine
ordentliche Kraftanstrengung gegen
die eigene Familie bedeutete. Und diese Frau lässt man zu Wort kommen – etwas,
was in den großen Medien viel zu selten geschieht, in Lokalmedien und auf
Diskussionsbühnen aber immer mehr Normalität wird (woran man sieht, dass es
nicht „die Lügenmedien“ gibt sondern den meinungsbeeinflussenden Machtblock der
großen Medienkonzerne und die unbedeutenden kleinen Lokalmedien, die aber oft viel
freier und unabhängiger berichten können, ebenso wie private Internetportale
und Blogs).
Das
ganze Interview kann man hier
lesen, was ich hiermit ausdrücklich empfehlen möchte.
Den
Aufreißer macht das Kopftuch, aber eigentlich geht es um mehr, um den Islam und
um die nicht vorhandene Grenze zwischen dem Islam und dem sogenannten
Islamismus, dieser sinnlosen Sprachschöpfung der Relativierer und
Wahrheitsbekämpfer.
Besonders
lesenswert ihre Einschätzung der sogenannten „Islamverbände“, die natürlich vom
Wesen her ein vitales Interesse daran besitzen, ihren Mitgliedern die reine
Identität als „Muslim“ zu verpassen, denn sonst könnten diese sich ja
emanzipieren. Dass dieses Anwanzen der Politik an „Islamverbände“ ein
integrationsfeindliches und spaltendes Element darstellt, liegt auf der Hand:
Menschen mit muslimischem Glauben, die einfach nur in unserer Gesellschaft
ankommen wollen werden diesen Glauben
einfach als Privatsache leben und nicht permanent wie eine Monstranz vor sich
hertragen, quasi als Ausrede dafür, dass sie anders sein müssen als wir
anderen; Menschen, die bei uns angekommen sind, werden erst auf den zweiten
Blick überhaupt als Muslim wahrgenommen werden, ebenso wie man es bei uns niemandem
auf den ersten Blick ansieht, ob er Katholik, Protestant, Buddhist oder Atheist
ist. Das ist das grundlegende Erkennungsmerkmal des säkularen Staates.
Dem Meaculpismus
der deutschen Gesellschaft und ihrer Bereitschaft, sich die Schuld für jedes
fremde Versagen aufrücken zu lassen, diesem gesellschaftlichen Flagellantentum,
dessen Fehlen bei denkenden Bürgern von den sich auf die Vergangenheitsbewältigung
selbstreduzierenden Kräften hierzulande scharf angegriffen wird, setzt Frau
Ramadani folgendes entgegen:
„Die
deutsche Gesellschaft ist nicht nur daran schuld. Das sind nicht alles
Rassisten, sondern ganz im Gegenteil. Ich wurde immer sehr offenherzig und sehr
warmherzig empfangen. Ich war immer ein Teil dieser Gesellschaft, weil ich
immer ein Teil dieser Gesellschaft sein wollte. Ich habe mich nicht abgegrenzt.“
Und
genau das ist der Punkt.
„…weil
ich immer ein Teil dieser
Gesellschaft sein wollte. Ich habe mich
nicht abgegrenzt.“
Wir
verteidigen die Abgrenzungssymbolik derer, die mit uns nichts zu tun haben
wollen, als freies Recht. Aber wenn ich jemanden, der sich von mir abgrenzen
will, dabei unterstütze und ihn meinerseits ausgrenze, bin ich plötzlich der
Rassist.
Man
gestehe den Menschen zu, herumzulaufen wie sie wollen, und mir gestehe man zu,
dass ich diese Menschen behandle wie es mir passt. Ich lehne Menschen ab, die
glauben, man müsse die Hälfte der Menschheit unter Stoffkäfige sperren und will
mit diesen Leuten nichts zu tun haben; ich will sie nicht als Gäste, nicht als
Nachbarn und nicht als diskursbestimmende Kräfte, und das ist mein Recht in
einem freien Staat. Nimmt man mir dieses Recht, ist das Ergebnis kein freier
Staat mehr.
Und man
erkennt an den Worten dieser starken Frau auch, dass die Integrationsbemühungen
der Gesellschaft absolut ausreichend sind, es mangelt eben nur an der
Integrationsfähigkeit und Integrationsbereitschaft der Ankommenden. Und wenn
diese nicht gegeben sind, muss die Frage erlaubt sein: Was wollt ihr dann hier?
Nur unser Geld? Dann geht wieder!
„Also,
ich glaube, es ist auch einfach, sich in der Opferrolle auszuruhen und zu
sagen: 'Ja, ihr lasst mich ja nicht ankommen.' Man muss sich auch selber
bemühen, wirklich anzukommen und nicht immer anecken zu wollen.“
Eben.
Und weilst du bei
einem Volke 40 Tage, so sei einer von ihnen oder wandere weiter.
„Die
Mehrheitsgesellschaft ist in Deutschland humanistisch und die ist bereit zu
helfen. Aber die ist nicht bereit, sich auf der Nase herumtanzen zu lassen oder
sich ständig als Nazi beschimpfen zu lassen.“
Danke,
liebe Frau Ramadani! Genau das ist es.
Es ist
eine Minderheit, die hier den Diskurs bestimmt, eine ultralinke, laut
kreischende, selbstzerstörerische Minderheit. Eine, die bis in die höchsten
Ämter sitzt und in quietschbunten Klamotten vor „Deutschland verrecke!“-Plakaten
herumläuft, die in den Redaktionsstuben das Sagen hat und dort ihre Phantasien
der eigenen moralischen Überlegenheit auskotzt bis zum Mordaufruf gegen einen
amerikanischen Präsidenten, die in Talkshows empört herumschreit, es gäbe gar
keinen Artikel 16a im Deutschen Grundgesetz, eine die sich mit
vollverschleierten Radikalmusliminnen in eine Talkshow setzt und denen eine
Bühne für menschenverachtende Propaganda bietet und die nicht müde wird mal
offen mal versteckt zu trommeln, man müsse die Deutschen ausrotten, weil das
alles Rassisten und Nazis sind.
Und die
wollen die Worte einer Frau Ramadani ebensowenig hören wie die einer Frau James
oder eines Herrn Tibi. Für die sind Islamkritiker, die den Islam von Geburt an
kennengelernt haben und in ihm aufgewachsen sind, islamophobe Hetzer und Gegner
der Integration (obwohl exakt diese Leute die einzigen wirklich Integrierten
sind), weil sie ihrer Ideologie im Wege stehen. Die Erhöhung der fundamentalislamischen
Steinzeitkultur ist gleichzeitig die Erniedrigung der verhassten eigenen. Indem
man den Menschen klarzumachen versucht, jeder dahergelaufene Religionsfanatiker
mit tiefstem Mittelalter zwischen den Ohren wäre wertvoller als die Deutschen,
die sich angeblich was auf ihren Goethe einbilden aber ihren Hitler vergessen
wollen, will man aus diesem Volk der sich bereits in vierter Generation unter
der Last der historischen Verantwortung Beugenden weitere Stiefeltritte in den
Nacken verpassen.
„Andererseits
entwickelt sich das momentan so, dass man alles, was westlich ist, kritisieren
darf, aber alles, was eine andere Kultur innehat, nicht kritisiert werden darf.
Also, gerade auch, was die muslimische Kultur, was den Glauben angeht. Was den
muslimischen Glauben angeht, den darf man nicht hinterfragen, den darf man
nicht kritisieren, weil sonst ist man sofort ein Rassist.“
Genau.
Und nicht umsonst wird sie bereits beim Ansetzen zum nächsten Satz von der
Interviewerin unterbrochen. Da erfüllt sich die Prophezeiung selbst.
„Religionsfreiheit
bedeutet auch, dass ich frei von Religion leben kann in meinem Alltag.“
Mein Reden.
Es gibt sie, die Stimmen der Vernunft.
Leise. Selten. Aber nicht stumm.
Noch nicht.
Aber ein Herr Maas ist noch lange nicht
fertig mit seiner Arbeit an den Resten der Meinungsfreiheit. Da wird die
Hirnwindel innerlich fest gezurrt, und jeden Tag ein Stückchen fester…
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