Es
war abzusehen. Wie man an dem Lavieren der Medien (das ich hier
und hier
thematisiert hatte) unschwer erkennen konnte, wurde nur auf den
richtigen Moment gewartet, um aus der Geschichte mit dem BVB-Bus
einen rechtsextremen
Terrorakt zu machen.
Die
Bekennerschreiben am Tatort sind „unglaubwürdig“, weil das
offizielle IS-Siegel fehlt, und andere Moslems machen ja niemals
irgendwelche Terroranschläge, die sind ja alle sowas von moderat und
friedlich, wie man an Al-Nusra, Al-Qaida, Boko Haram und ähnlichen
muslimischen Freiheitskämpfern sieht. Das Bekennerschreiben auf
Indymedia ist auch „unglaubwürdig“, weil die Betreiber der
Seite, selbst absolut friedliche und glaubwürdige Gesell_Innen, das
so erklären. Aber eine einsame e-mail, die dem absolut neutralen und
qualitativ unantastbaren „Tagesspeigel“ anonym zugespielt wurde,
mit einem angeblich rechtsextremen Bekenntnis, die wird absolut ernst
genommen und ruft sofort die Sicherheitskräfte auf den Plan.
Na
endlich!
Die
Idee, dass es sich um eine Aktion der Linken handeln könnte, um (wie
bestellt, so geliefert) ein härteres Vorgehen der Polizei gegen
jeden, dem der Krawall gegen den AfD-Parteitag in Köln gegen den
Strich geht zu erreichen und außerdem die zu erwartenden massiven
Gewaltausbrüche der Linksterroristen zu begründen und zu
relativieren, kommt keinem. Will keinem kommen.
Was
für eine Schmierenkomödie! Und unsere Medien sind sich nicht zu
blöd, tendenziell zu berichten und den Propagandisten die
Räuberleiter zu machen.
Wenn
Neonazis einen Mannschaftsbus angreifen wollten, dann würden sie
wohl eher eine Mannschaft auswählen, deren Anhänger linksradikale
Hooligans sind wie Hamburg oder Leipzig. Aber egal. Man hat
beschlossen, die öffentlichen Bekenntnisse zu ignorieren und über
ein Fake bei einer linksradikalen Hetzseite den Fokus auf eine mit
mehreren Tagen Verspätung eintreffende Mail mit (endlich!!!) der
„mutmaßlich richtigen“ Urheberschaft präsentieren zu können.
Diese
Mail ist mit 99,99% Wahrscheinlichkeit ein Fake. Denn wer so schreibt
platziert keine irreführenden Bekennerschreiben irgendwo am Tatort.
Sollte wirklich jemand eine falsche Fährte gelegt haben, dann sicher
nicht, um drei Tage später: „Ätsch, ich wars!“ zu rufen. Das
ist sows von durchsichtig.
Aber
gut, die Mühe, ihre Konsumenten für denkfähig zu halten, tut sich
sowieso inzwischen kein Medium mehr an.
3 Kommentare:
Inszinierung pur. Erinnert an den Ali Somboly, der als der Rechtsxtreme David S. präsentiert wurde. Weil es halt gut ins Konzept passt.
Die breite Masse glaubt es leider.
Es ist nicht mehr aufzuhalten.
Game Over.
re: AfD
Aber ja doch, auf diese Idee ist man auf N-TV schon gekommen (Nachrichten heute vormittag), und das geht so:
"Rechtsextreme haben den Bus angegriffen, um damit gegen die zu erwartenden Demonstrationen von Linken während des anstehenden AfD Parteitag mobil zu machen".
Originalton des Sprechers, ich scherze nicht und es ist auch nicht mehr 1. April.
Ich schau N-TV eigentlich ohnehin nicht mehr, das war heute eher zufällig.
lg
Das Verdrehen von Ursache und Wirkung geht munter weiter. Jetzt ist Russland schuld, dass sie nicht am ESC in Kiev teilnehmen dürfen, weil sie es provoziert haben.
Den Lügenmedien ist wirklich nichts zu blöd. Na ja, ein Schmierfink von Die Presse halt, was soll man da schon erwarten.
http://diepresse.com/home/kultur/songcontest/5201562/Kalkulierter-SongContestBoykott
Gerechtfertigt wird das mit einem früheren Nichtantreten Georgiens in Moskau, weil deren Song "We don't want Putin" von der EBU (nicht von Russland, wohlgemerkt) disqualifiziert wurde. Ist auch nicht ganz das gleiche, wenn sie mich fragen.
lg
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