„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Sonntag, 9. April 2017

Kindskopf



Ach je, eine Kinderzeitung in Ösistan schreibt nicht erdowahnfreundlich. Kann man zum Beispiel hier verfolgen. Oh, diese Nazis und Faschisten…

Abgesehen von der Lächerlichkeit der Empörung, möchte ich aber auch ein wenig Würze in die Causa streuen.

War es nicht ein (berechtigter) Aufreger, als in einer Apothekerzeitung eine Anleitung zur Identifikation von Nazikindern (blond, adrett und höflich) abgedruckt wurde? Nun, wer sich darüber empört, der muss auch ertragen, wenn der osmanische Leitwolf heult, wenn man ihn medial tritt. Ignorieren und genießen würde ja reichen.

Ansonsten ist Erdowahn ja ein wandelnder Indikator, so eine Art Kanarienvogel im medialen Schacht – wenn er tobt, hat man irgendwas richtig gemacht.

Und ausgerechnet die FPÖ poltert jetzt lautstark los, dass es niemanden zu interessieren hat, welche politische Einflussnahme in Schülerzeitungen abgedruckt wird. Die gleiche FPÖ, die eine Meldestelle gegen politische Arbeit an Schulen eingerichtet hat und sich gerade mörderisch aufgeplustert hat wegen einem politisch extrem linksschlagseitig dahindümpelnden Schulschiff.

Also entweder fordere ich Neutralität in der Bildung oder nicht. Aber die Richtung vorgeben und nur die Abweichung davon verdammen, riecht nach Spiegelbild des Vorhandenen.

Naja, ist nur ein kleines Ferkelchen am Rande des Saurudels, das heute durch das mediale Dorf geprügelt wird. Der Bonsai-Sultan ist eben nicht halb so bedeutsam, wie er von sich selbst glaubt.

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