Wie großartig sehen sie sich selbst, als Wächter über die einzig
gültige Wahrheit, als Verteidiger der Demokratie, als einzig
legitime Verbreiter der korrekten Meinung, als Bollwerk gegen Fake
News und als einzig wahre intellektuell anspruchsvolle
Qualitätsmedien. Erstaunlich, wie sehr bei Menschen, die im
Einzelnen sogar Funken von Intelligenz besitzen dürften, kaum, dass
sie sich in Gruppen zusammenrotten, das Selbstbild explodiert. Sie
steigern sich mit gegenseitigen Hurrarufen und Schulterklopfen zur
selbstgefühlten Elite der neutralen Berichterstattung und sehen sich
gleichzeitig in der Verantwortung, dies auf die einzig richtige Art
und Weise zu tun.
Es wird nicht besser. Sie lernen nichts. Sie nutzen
„Berichterstattung“ immer und immer wieder für Propaganda,
wählen die Worte exakt so, dass nicht nur die Fakten vermittelt
werden, sondern dem Konsumenten auch klargemacht wird, wie er
gefälligst korrekt über diese Fakten zu urteilen hat. Sie nennen
sich Journalisten, doch sie sind Propagandisten. Nur wer mit den
Wölfen heult, darf mit den Wölfen fressen, und neben
Förderprogrammen für die Presse gibt es ja auch Bestrebungen, so
etwas wie die GEZ-Steuer für Presseerzeugnisse einzuheben, die dann
garantiert so verteilt werden, dass ein Medium der Gnade der Politik
ausgeliefert ist, um an die Knete zu kommen. Das wäre der endgültig
letzte Schritt zur Presstitution.
Wird einigen aber nicht schwerfallen, wagt man doch schon heute nur
politisch korrekt und stramm regierungskonform zu meinungsbilden.
Nehmen wir mal den „Spiegel“, die Augsteinpostille hat es sich in
den letzten Jahren ja redlich verdient, auf der Liste der
Presstitutionsverdächtigen ganz oben zu erscheinen.
Da erschien in der intellektuell anspruchsvollen
Qualitäts-Online-Ausgabe heute ein Artikel über die Räumung eines
seit Wochen geschlossenen und illegal besetzten Auffanglagers für
illegale Migranten mit Wunschdestination Australien auf
Papua-Neuguinea. Zumindest wäre das der Fakt. Beim „Spiegel“
liest sich das dann erwartungsgemäß so:
„Polizei
stürmt australisches Flüchtlingslager auf Manus“
Die Polizei stürmt nicht, das Lager ist nicht in Australien und die
dort Anwesenden sind keine „Flüchtlinge“. Egal, wer die Wahrheit
verbreitet, muss sich jetzt nicht mit der Realität herumschlagen. Es
ist irrelevant, was ist, es ist nur wichtig, was der Medienkonsument
darüber zu denken hat. Und da ist die politisch korrekte Linie klar.
„Dort
harren seit der offiziellen Schließung Ende Oktober noch Hunderte
Menschen aus.“
Schließung. Nur mal so als Beispiel: Es wird die Schließung eines
Spitals beschlossen und die Patienten weigern sich, das Krankenhaus
zu verlassen. Klingt jetzt nicht unbedingt vernünftig, oder? Vor
Allem, wenn die Patienten eh in ein neues Krankenhaus umziehen
sollen.
„Die
Männer weigern sich, in die drei alternativen Lager auf der Insel
umgesiedelt zu werden, und protestieren mit ihrer Blockade gegen die
strikte australische Einwanderungspolitik.“
Erstens: Männer? Aha. Ohne weiteren Kommentar.
Zweitens: Sie müssen nicht. Es steht ihnen jederzeit frei, dorthin
zurückzugehen, wo sie herkommen. Stand es schon immer. Niemand muss
aus Syrien oder Irak nach Australien „fliehen“.
Drittens: Das einzig „strikte“ an der australischen
Einwanderungspolitik ist das völkerrechtlich absolut einwandfreie
Festhalten an Einwanderungskriterien, zu denen solche
Selbstverständlichkeiten wie ein Visum und ein Pass und eine legale
Einreise gehören. Aber in Merkeldeutschland sind solche Dinge wie
das Einhalten der eigenen Gesetze vollkommen außer Kraft gesetzt,
und man kann wieder einmal nicht anders als den deutschen Maßstab an
die ganze Welt anlegen. Und so beklatscht man jeden Muslim, und um
solche handelt es sich in diesem Lager, der das Einhalten anderer
Gesetze als seiner Scharia bekämpft.
„Via
Twitter und Facebook berichteten die Flüchtlinge in der Nacht zu
Donnerstag von dem Einsatz der Polizei.“
Ja, und die nüchterne Berichterstattung neutraler Muslime über
Twitter steht über jedem Zweifel. Die würden niemals dick
auftragen. Sie halten zwar illegal ein Lager besetzt und leisten
Widerstand gegen die Polizei, sind aber absolut glaubwürdig.
„Einige
der Flüchtlinge kletterten demnach auf die Dächer ihrer
Unterkünfte, um einer Zwangsevakuierung zu entgehen.“
Ja, die Patienten wollen nicht aus dem geschlossenen Spital und
verbarrikadieren sich im ehemaligen OP, verkeilen die Tür mit
Krücken...
„Auf
Videoaufnahmen ist zu sehen, wie einige der Flüchtlinge in Busse
gebracht werden.“
Oh. Sie werden in Busse gebracht. Zumindest das scheint belegt.
„Augenzeugen
zufolge wurden Männer zum Einsteigen gezwungen und aus dem Lager
gefahren. Den Berichten zufolge sollen die Polizisten dabei auf die
Männer eingeprügelt haben. Bestätigt ist das nicht.“
Natürlich nicht. Die Szene ist bekannt, wenn die Polizei einen
pigmentbevorzugten Spaßmittelverkäufer erwischt, lässt sich dieser
auf den Boden fallen und kreischt „Warum schlagen? Ihr mich
schlagen! Rassist! Rassist!“ und schon steht nicht der Drogendealer
vor Gericht sondern die Beamten. Natürlich gibt es Berichte von
Polizeigewalt und Brutalität. Und natürlich sind die nicht belegt
und nicht bestätigt. Nur, was hat das dann in einem Artikel
verloren?
„Einige
Polizisten würden in Richtung der Flüchtlinge fluchen und ihnen
drohen.“
Merkt jemand was? In jedem zweiten Satz wird die Gewalt der Polizei
gegen „Flüchtlinge“ angeprangert. Nur sind es keine Flüchtlinge.
Egal, wie oft der „Spiegel“ dieses Wort verwendet, es wird
trotzdem nicht wahrer. Es ist egal, wie oft ich eine Ente als Storch
bezeichne, es bleibt eine Ente.
Einen Kommentar zu „Fluchen und Drohen“ erspare ich mir. Sowas
wird in letzter Zeit bei uns auch wieder salonfähig, seit
importierte selbsternannte Sittenwächter unterwegs sind. Mal
nachdenken, ob es genau das ist, was die Australier nicht haben
wollen und warum sie „strikte Einwanderungsgesetze“ haben.
„Wenige
Stunden nach Beginn der Räumungsaktion wurde Boochani Augenzeugen
zufolge festgenommen.“
Äh. Wenn illegale Migranten ein Lager illegal besetzt halten und
sich dann illegal der Polizei widersetzen – was genau wird dann die
Polizei tun? Vielleicht das, was ihre Aufgabe ist?
„Er
war in den vergangenen Monaten einer der prominentesten Fürsprecher
der Flüchtlinge, er sprach häufig mit Journalisten, der "Guardian"
veröffentlichte regelmäßig Artikel von ihm, in denen er den Alltag
im Lager beschreibt. Vor rund drei Wochen wurde er mit dem Amnesty
International Australian Media Award ausgezeichnet.
Die
australische Gewerkschaft für Medienvertreter (MEAA) erklärte sich
in einer Mitteilung solidarisch mit Boochani und verurteilte seine
Festnahme als einen "Angriff auf die Pressefreiheit".“
Ach, das ist interessant. Privaten Bloggern in Deutschland wird der
Pressestatus verwehrt, wie Hadmut Danisch schon mehrfach erleben
durfte, weil sie ihr Geld ja nicht mit Journalismus verdienen. Aber
kaum ist der Blogger ein Muslim und illegaler Migrant, der seine
Geschichten ohne Belege veröffentlicht und damit die Aufmerksamkeit
islamophiler Westmedien weckt, ist es ein „Angriff auf die
Pressefreiheit“, wenn der abgeführt wird. Ohne auch nur darauf
einzugehen, warum der abgeführt wird. Illegales Verhalten und
Widerstand gegen die Staatsgewalt sind auch für Journalisten
strafbar.
Merkt das jeder? Die glauben hier irgendwie und vermitteln dieses
Bild auch recht deutlich, dass sie selbst und alle, denen sie den
Status eines „Pressevertreters“ willkürlich zugestehen,
vollkommen außerhalb jeglicher Gerichtsbarkeit stehen und tun und
lassen dürfen, was sie wollen, weil jedes Vorgehen gegen sie, egal
aus welchem Grund, automatisch ein „Angriff auf die Pressefreiheit“
ist.
„Wer
sich ohne gültige Einreisepapiere per Boot auf den Weg in das Land
macht, wird abgefangen, zurückgeschickt oder in Lager auf Manus und
auf der noch kleineren Pazifikinsel Nauru gebracht.“
Oder zurück nach Hause. Aber da will ja keiner hin.
„Das
oberste Gericht in Papua-Neuguinea erklärte die Lagerhaft der Männer
auf Manus im April 2016 für rechtswidrig.“
Die gleiche Lüge wie bei Ungarn: Es ist keine „Haft“, wenn
jemand das angebliche „Gefängnis“ nur in eine Richtung verlassen
darf. Sonst wäre ja jede Transitzone auf einem Flughafen ein
„Internierungslager“. Aber man komme Gutmenschen nicht mit Logik,
die können damit soviel anfangen wie Frösche mit Gummistiefeln.
„Am
letzten Oktobertag hat Australien das Camp offiziell geschlossen und
gleichzeitig die Versorgung gestoppt. Seitdem harren Hunderte Männer
dort allerdings weiter aus, ohne Nahrung, Wasser oder Medizin.“
Eben, wie ein geschlossenes Spital. Da ist keiner mehr, Strom und
Wasser werden abgedreht und die Spitalsküche ist auch weg. Wie
dämlich muss man sein, dann trotzig darauf zu beharren, trotzdem
dazubleiben?
Geht es blöder?
Ja. Es geht.
So eine Riege von Gutmenschenpreisträgern hat eine Resolution an die
Regierung gebastelt, und schreibt darin ernsthaft:
„Wir
sollten Personen nicht den Zugang zu Wasser oder Nahrung verwehren;
wir sollen ernsthaft erkrankte Menschen nicht ohne Behandlung und
Medikamente sterben lassen."
Ja, so grenzbescheuert muss man sein, um selbst den einfachsten
Zusammenhang nicht mehr zu begreifen: Diesen „Personen“ wird
Zugang zu Wasser, Nahrung und medizinische Betreuung sogar geschenkt
– nur wollen die nicht dahin, wo man es ihnen schenkt, sondern sie
wollen es zu sich gebracht bekommen. Es ist ihnen unzumutbar, das
Frühstück aus der Kantine zu holen, sie wollen lieber im Bett
verhungern wenn man es ihnen nicht auf die Kissen serviert.
Man möge mich mal wieder als Sonstwas bezeichnen, aber wenn ein
Herzpatient in dem geschlossenen Spital trotzig verharrt, sich
verbarrikadiert, gegen die Polizei, die ihn faktisch retten will,
Widerstand leistet und sich gegen alles wehrt, was seinem Starrsinn
entgegensteht, und der krepiert dann jämmerlich, dann ist er nicht
etwa tot, weil ihn die Welt im Stich gelassen hat, sondern er ist an
einer Mischung aus Trotz und Dummheit zugrunde gegangen. Und Leute,
die so doof sind, dass sie das nicht begreifen, beweisen nur eines,
nämlich das unsere Grünen nicht allein sind auf der Welt.
Noch ein Beweis dafür?
„Grünen-Senator
Nick McKim - ein lautstarker Kritiker der australischen
Flüchtlingspolitik - sieht die Verantwortung klar bei Turnbull und
Dutton: Sollte es im Zusammenhang mit dem Einsatz nun zu Gewalt und
Blutvergießen kommen, sei das allein auf Entscheidungen
zurückzuführen, die die beiden getroffen hätten.“
Ach, für Schäden an Leib und Leben, die auf die Entscheidungen von
Politikern zurückzuführen sind, sind diese Politiker
verantwortlich? Könnte man das mal für Merkel übersetzen?
Aber das würde die genauso wenig verstehen wie die „Spiegel“-Fritzen
wenn man ihnen klarmacht, was für billige Propagandahuren sie sind.
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