Langer Tag und kurze Nacht, wie es im wieder voll anlaufenden
Räderwerk der Arbeit wohl in nächster Zeit zum Normalfall werden
wird, da werden auch die Meldungen wieder etwas weniger umfangreich.
Was der Eine oder Andere wahrscheinlich eh erholsam findet, aber
manchmal muss es einfach raus…
Einen putzigen Satz habe ich bei Ingrid Thurnher gefunden. Im
„Standard“
wird ja groß berichtet, damit es auch jeder in Österreich erfährt,
dass die einen FPÖ-ler verklagt hat, der ein Bild auf dem
Fratzenbuch (selbst schuld, wenn man auf dieser Datenstripbühne
mittanzt) geteilt hat. Warum die keinen anderen verklagt hat, denn
das Bild wurde mehrmals geteilt, und auch den Urheber dieses Bildes
mit einer Falschaussage nicht, sei dahingestellt. Wenn man die Wahl
hat, wen man verklagen kann, und sich einen ganz bestimmten Täter
aussucht, dagt das auch über den Kläger viel aus.
Aber das nur am Rande. Das Gericht hat den jetzt zu 3000 Euro
Geldstrafe verknackt. Finde ich mutig, aber ist ja auch nicht
rechtskräftig, das geht sicher noch weiter. Toll aber der Satz der
von Zwangsgebühren hochbezahlten und bis vor Kurzem noch
bildschirmomnipräsenten Frau Thurnher:
"Immerhin hat der Richter sehr klar gemacht, dass durch das
Verbreiten von völlig ungeprüften Unwahrheiten ein Schaden
entstehen kann – darauf kommt es letztlich vor allem an. Damit ist
klar, dass man sich gegen derartige Verunglimpfungen in den sozialen
Medien erfolgreich wehren kann."
Den ersten Satz finde ich mutig. Ich will es mal so sagen: Wer die
Strafbarkeit des Verbreitens von ungeprüften – wohlgemerkt durch
den Verbreiter persönlich ungeprüften – Unwahrheiten herbeisehnt,
sollte nicht in einem Medienunternehmen arbeiten. Die haken das
normal mit einer Richtigstellung im Teletext ab, statt den
Nachrichtensprecher zu pfänden. Und lassen Beweise zur Not im Safe
verschwinden, schreien „Redaktionsgeheimnis!“ und verweigern
damit erfolgreich Ermittlungen.
Aber deshalb schiebt sie ja auch den zweiten Satz nach. In dem macht
sie nämlich gleich klar, dass aus ihrer Sicht Medien wie der ORF
immer die Wahrheit verbreiten und niemanden verunglimpfen, egal
welchen Blödsinn sie ungeprüft verbreiten (War da nicht gerade was
mit der FPÖ-NR-Präsidentin und dem Küssel-Foto? Na??), denn es
geht ausschließlich um „soziale Medien“. Professionelle, von
Zwangsabgaben gemästete Propaganda-Orgeln können weiterhin
verbreiten, was sie wollen, die sind nicht zur Verantwortung zu
ziehen. Verklagt und an die Wand genagelt werden dürfen nur
Privatpersonen.
Aber Dank gebührt ihr für diese deutliche Unterscheidung:
Internet-Plattformen sind „soziale Medien“.
Professionelle Medien sind also asozial.
Alles klar.
Ach ja, eines noch. Im gleichen „Standard“ wurde das
Winterloch-Thema (ui, das hat was) „Sexroboter“
abgehandelt. Immerhin würde jeder fünfte Deutsche angeblich gerne
Sex mit solchen Dingern haben.
Wundert mich nicht.
Ich vermute, bei den Schweden ist es schon jeder Zweite.
Dialog der Zukunft: „Ich kauf mich jetz dat Schackeline
Vierpunktnull!“ - „Metoo!“
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