Ergänzend zu LePenseur:
Graz hat ein Problem.
Graz hat ein Problem.
Mit seinen Straßen.
Nein, nicht die Gestalten, die dort wandeln, auch nicht wenn sie mit
einem Hirn voller bewusstseinsverzerrender Drogen,
religionsfanatischer Indoktrination oder einfach nur grenzdebiler
Doofheit herumlungern. Sondern die Straßen selbst.
Deren Namen.
Die sind so Nazi.
Und die linksextreme Empörblase „Standard“
wäre keine linksextreme Empörblase, wenn die Redaktion daraus nicht
sofort einen Reißer machen würde. Und als bestes Beispiel die
„Conrad-von-Hötzendorf-Straße“ benennen würde.
Der war ja voll Nazi.
Lassen wir mal so stehen.
Immerhin ist das das Ergebnis einer hochprofessionellen
Forschungsarbeit.
„Eine
14-köpfige Historikerkommission hatte in den vergangenen vier Jahren
sämtliche 790 personenbezogenen Straßen- und Plätzenamen der
steirischen Landeshauptstadt unter die Lupe genommen.“
Na, dann schauen wir mal, wie die exorbitante Leistung von 14
Akademikern aussieht, wenn die 4 Jahre penible Forschungsarbeit
leisten. Männer die durch Lupen starren, oder so.
„Da
ist etwa der – wie es in der Studie heißt – "darwinistische
Heimatdichter Hermann Löns, ein Verherrlicher des
Nationalsozialismus, ebenso darunter wie der "ostmärkische
Paradedichter" Franz Nabl.“
Franz Nabl sehe ich ja ein, war ein Heldendichter der Nazis, der
seinesgleichen suchte. Muss man sich in etwa so vorstellen:
„Wir
draußen lassen unsere Waffen sprechen
und ihr daheim, ihr schmiedet sie.
Die Feindeskraft soll dieser Stahl
zerbrechen.
Drum, Werker in der Heimat: rastet nie!
Was draußen Mut und Tapferkeit erzwingen,
das wär‘ nicht möglich, wenn das Eure
fehlt.
Ihr müßt den Tapferen die Waffen bringen,
damit die Front da draußen hält.“
Ach nein, der Verfasser dieses feuchthosigen Freudengesanges auf die
proletarischen Helden und Versorger der Wehrmacht war ja ein gewisser
Hans Czettel, strammer Wehrmachtsleutnant und später
SPÖ-Gewerkschaftsbundpräsident, Innenminister unter Klaus und noch
bis zu seinem Tode 1980 LH-Stellvertreter in Niederösterreich. Habe
ich mich vertan, um den geht es nicht. Der ist auch auf
Straßenschildern unproblematisch, weil mit einem SPÖ-Parteibuch
reingewaschen.
Aber noch besser ist Hermann Löns.
Ein schnulziger pommerscher
Heidedichter aus dem
vorvorigen Jahrhundert, der kurzerhand zu einem
„Verherrlicher des Nationalsozialismus" ernannt wird, starb
1914. Und 14 Historiker sind in 4 Jahren Lupenstarren nicht darauf
gekommen, dass da irgendwas nicht passt? Die haben gute 120
Mannstunden Zeit zur Recherche jedes einzelnen Straßennamens und
sehen nicht, was einfache nichtakademische Nichthistoriker nach zwei
Minuten mit Google herausfinden?
Bis hierhin hatte ich mir noch gedacht, würde mich interessieren,
was dieses überflüssige Nazigeplärr den Steuerzahler wieder
gekostet hat, aber nach diesen Einblicken in die Ergebnislosigkeit
solchen Tuns möchte ich es gar nicht mehr wissen. Es läuft
wahrscheinlich unter der bekannten Kostenstelle „umsonst, aber
nicht gratis“.
Erwähnen möchte ich aber noch ein paar Forenpostings, die gezeigt
haben, dass auch wirklich alle mit der notwendigen Ernsthaftigkeit
und Geschichtsbewusstheit an dieses schwerwiegende lokalpolitische
Problem herangegangen sind:
„Der
größte Skandal ist ja die Benennung von unzähligen Straßen nach
Carl Aloysius Einbahn, einem Nazi der ersten Stunde.“
Ergänzt
durch:
„Nicht
zu vergessen Hermann Wotan Sack. Auch nach ihm sind viele Gassen
benannt.“
Genau
so geht historische Aufarbeitung.
Gratis,
aber nicht umsonst.
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