„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Samstag, 25. August 2018

Da Professore »Silvæ« vor ein paar Tagen

von LePenseur



... über »Zuwanderung« einen amüsanten Artikel schrieb, in dem auch der LePenseur-Blog die Ehre hatte, neben dem Blog-»Urgestein« Zettel erwähnt zu werden, muß ich doch gleich wieder eine Leseempfehlung für den geschätzten Emeritus aussprechen:
Hallöchen

Wenn ein Zwerg mit einem Riesenschnauzer Hallöchen sagt und dann ein dann bin ich der Horst folgen läßt, dann sind wir in der beliebtesten Sendung des ZDF. Wird immer gesendet, nachmittags, abends. Sonnabends auch. Ein Freund von mir hatte diese Sendung noch nie gesehen. Ich schickte ihm eine Folge (YouTube schwappt über mit solchen Folgen) und bekam folgende Mail: Das "Bares für Lichter" Stückchen hat mich doch mal wieder erschreckt. Triumph des Prolligen, Schwatzhaften, der Inkompetenz. Einfach grauenhaft, obendrein dann noch der schnauzbärtige Dummbeutel mit dieser pseudokumpeligen Zwangsduzerei. Dafür zahlen wir Gebühren. An dieser Stelle könnten wir aufhören, aber ich mache noch ein wenig weiter.
Ja, der Freund von Professore hat leider recht: die heutigen Medien sind ein »Triumph des Prolligen, Schwatzhaften, der Inkompetenz.«

Nicht nur die zitierte Sendung, sondern fast alles, was so über den Bildschirm flimmert! Im ORF (dessen aktuelle Programme ich schon längst kaum mehr ertragen kann und daher auch fast nicht mehr ansehe) gibt es auf ORF3 spätnächtens ein Minderheitenprogramm: eine Mediatheksendung mit bunt durcheinandergewürfelten Fernsehsendungen ab den 1960er-, teilweise sogar 1950er-Jahren.

Und das interessante daran: etwa seit der Machtübernahme durch die Sozen in den frühen 1970er-Jahren geht das Niveau runter: zuerst fast unmerklich, dann immer schneller. Und wenn man bspw. nach einer Gerichtsreportage oder einer »Zeit-im-Bild«-Nachrichtensendung aus den 1960er-Jahren dann einen Beitrag aus den späten 1980ern serviert bekommt, fällt einem schon die Kinnlade runter über Plattheit und proletoide Abgeschmacktheit, die im Vergleich zu früheren Zeiten unübersehbar (und -hörbar!) sind — wobei aber auch dieses bescheidene Niveau ganz locker von den zum Fremdschämen peinlichen medialen Absonderungen der heutigen Zeit unterboten wird.

Und, nein: das ist nicht auf einige Sparten des Programms beschränkt! Das geht quer durch alle Beiträge. Egal, ob es eine Kochsendung ist, eine Sportreportage, ein Bericht aus dem Parlament, eine Show (damals noch »Schau« genannt) oder ein Krimi: das Niveau geht mit zunehmender Aktualität des Erstsendedatums Richtung Keller.

Ich will in dem Zusammenhang nicht die Frage der Lügen- und Lückenhaftigkeit unserer heutigen Programmgestaltung erörtern: gelogen wurde im »öffentlich-rechtlichen« schon immer. Aber früher wenigstens mit einem Quentchen Anstand und Niveau. Heute kommen die Lügen auch noch mit ungeputzter Fresse daher — und, sorry, da stellt sich schon die Frage: Warum sollen wir für solchen Schrott noch was zahlen?

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