„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Donnerstag, 9. August 2018

Grüße aus dem Sommerloch

Unser Exkanzler und verhinderter Pizzalieferant ist in der Realität angekommen. Also nicht mit seinem Programm, das er nicht hat, aber trotzdem als „weltoffen und tolerant“ verkauft, sondern mit der Folge seiner floskelgeschmückten Inhaltsleere. Kern tönt nämlich in das widerhallende Sommerloch: "Mein Ziel ist es nicht, die nächste Umfrage zu gewinnen...“
Ja. Da kann ich ihn beruhigen. Das Ziel, die nächste Umfrage nicht zu gewinnen, wird er mit Bravour erreichen. So kann er sich dann freuen und seinen nicht mehr allzusehr mit Zuversicht und Hoffnung abgefüllten Genossen einen Moment der Freude schenken, wenn er das Erreichen seines Zieles verkünden kann.

Als nächste Ziele bieten sich an, keine Wahlen mehr zu gewinnen und in keiner Regierung mehr beteiligt zu sein. So kann man step by step erfolgreich irgendwann aus dem Nationalrat ausziehen und in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Irgendwann wird er dann die Zipfelmütze überziehen, sich in sein Bettchen kuscheln, die Kerze auf dem Pflasterstein daneben auspusten und zufrieden ausschlafen, weil es keine Partei mehr gibt, die er in den Abgrund führen muss. Dann sind alle Ziele erreicht.


Die Kriminalstatistik für‘s erste Halbjahr ist draußen, da muss ich nicht mal was verlinken, kann sich jeder selbst googeln. In der linken Filterblase wird gefeiert, dass die Anzahl an Straftaten zurückgegangen ist, besonders Kfz-Diebstahl und Wohnungseinbrüche. Dass das daran liegen könnte, dass moderne Autos schwerer zu knacken sind und die wirklich wertvollen immer häufiger mit Fingerprint-Keys oder Codes gesichert werden und das sich in den letzten Jahren die Anzahl der Häuser mit wirksamen modernen Alarmanlagen vervielfacht hat, kann man ruhig ignorieren. Wo etwas zu holen ist, warten immer mehr Technik und bewaffnete Bewohner, und wo es das nicht gibt, ist auch nichts zu holen, aus dem man Geld machen kann.

Außerhalb der Wohlfühlblase der toleranten Realitätskreativen werden dann andere Zahlen hervorgehoben, die in der gleichen Statistik zu finden sind, aber nicht in das teddyverwöhnte Kuschelbild linker Schneeflöckchen passt, weshalb man dort den rest der Statistik auch als Wasser betrachtet, das nur wieder auf die Mühlen der Rechten und Hetzer gegossen wird.
So hat die Zahl der Gewaltdelikte extrem zugenommen, bei den Vergewaltigungen ging es um über 40% nach oben, und Wien sticht lokal auch noch besonders hervor mit einer 70-prozentigen Steigerung der Tötungsdelikte, einem massiven Anstieg von Messerstechereien und einem neuen Rekordwert bei den Nichtösterreichern unter den Tatverdächtigen, nämlich über 50%. Rückschlüsse sind ultrarechte Nazihetze und xenophobe Panikmache. Nur mal als Tipp, wie Fakten heute betitelt werden. Wenn man dann noch den Hinweis gibt, dass in der Quote der Österreicher ein hoher Anteil reiner Passbesitzer mit Wurzelhintergrund zu finden sein wird, dann ist man endgültig zum Rechtsradikalen mutiert. Ja, die Rechten heißen anscheinend Rechte, weil sie Recht haben.


Ach ja, der Herr Ambros hat sich über den „braunen Haufen“ FPÖ ausgekotzt, und weil das einige Blau-Fans nicht gerade freut, haben die einen „Shitstorm“, äh nein, das ist ja der Euphemismus für linke Krakeeler, politisch korrekt heißt es ja, wenn es von rechts kommt, „Hasskommentare“ über den armen Vorzeigekünstler gegossen. Also erstens muss man mal festhalten, dass der Gute seine Meinung ausrülpsen kann, wo immer und wie immer er will. Zweitens muss er dann aber auch das Echo vertragen und nicht in Mimimi verfallen. Drittens hat das die Relevanz eines umgekippten Sackes Reis und viertens, naja, sollte jemand, den ich beim letzten Mal als stockbesoffenes und offensichtlich komplett zugekifftes Wrack auf einer Festivalbühne gesehen habe, der nach drei hingelallten Liedern etwa zwei Drittel seines Publikums verloren hatte, nicht von „Hass und Hetze“ labern, wenn ihn irgendwelche Aufgebrachten einen abgehalfterten Junkie nennen, denn die Vorlage dazu hat er selbst geliefert.

Noch ein Schmankerl aus der Filterblase der Linken, die ab heute alle begeisterte Ambros-Fans sind: das einige FPÖ-Fans in ihren Chatrooms behauptet haben sollen, sie würden jetzt ihre alten Ambros-CDs wegwerfen (meine Güte, es gibt 2018 noch CDs?), ließ die Linken sofort aufkreischen, da sehe man den Hang der Rechten zu Bücherverbrennungen. Der Einwand, es würde schon einen Unterschied machen, ob jemand sein Eigentum wegwirft oder man, wie linke „Aktivisten“, bei Nacht und Nebel aufmacht, um auf der Frankfurter Buchmesse Verlagsstände zu verwüsten und Bücher zu zerstören, damit sie nicht in die Öffentlichkeit gelangen, wurde vom Tisch gewischt, denn die „Rechten“ seien eben schlimmer und basta! In der Filterblase wird eine Realität, die Schlieren verursachen könnte, nicht akzeptiert.

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