„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Mittwoch, 8. August 2018

Skandal

Da ist man mal ein paar Tage weg, und Österreich versinkt in Skandalen.
Einen riesigen Skandal erregte ja das neue Puma-Logo der entsprechenden Grenzschutzeinheit, als herauskam, dass es ausgerechnet eine FPÖ-nahe Werbeagentur war, die es entwarf. Was für eine riesige Korruptionsaffäre, da schieben sich die „Blaunen“ und „Effen“ wieder grasseresk die Steuermillionen zu, da kassiert eine parteinahe Firma also fett für ein Logo, das nicht einmal europaweit ausgeschrieben war – so tönte es silbersteinisch aus den Propagandatröten des erzlinken Reichsviertels.

Nun stellt sich der normale Mensch die Frage, was wohl passieren würde, wenn herauskommt, dass diese Werbeagentur das Logo, als sie von der neuen Grenzschutzeinheit erfährt, einfach dem Parteifreund im Ministeramt schenkt? Also weder Steuergeld dafür kassiert noch Steuern damit abschreibt, sondern einfach nur sagt: „Wenn es dir gefällt, dann kannst du es haben!“.

Normalerweise wären die Kreischer jetzt still und würden sich verschämt verkriechen, bevor einer auf die Idee kommt, sie mal zu fragen, ob sie sich nicht dafür entschuldigen wollen, mit ihrem blinden Geifer anderen das vorzuwerfen, was ihre eigenen Genossen mit Geistheilern, Wundertätern und „Beratern“ bis zum zigmillionenschweren Exzess getrieben haben und dort, wo sie noch an den Schalthebeln sitzen, bis heute begeistert treiben. Aber nicht so die Sozen, die das Silberstein-Dogma bereits mit dem ersten Atemzug des morgens tief in sich aufsaugen. Die toben jetzt sogar noch ärger und beschweren sich, dass das Innenministerium dankend ein Geschenk angenommen hat: das ist reine Korruption!

Tja, die Sache hat nur einen Haken: Die Werbeagentur hat müde abgewunken, sich um weitere Aufträge des Innenministeriums zu bemühen. Der PR-Gag hat seine Wirkung gezeigt und jetzt kommt der Clou: Wo die Linken gerne ihre Freunderl mit weit überteuerten Aufträgen auf Steuerzahlers Kosten beglücken, kostet die PR-Aktion der blauen Werbeagentur den Steuerzahler nicht nur nichts, sondern der Werbeeffekt sorgt für mehr Bekanntheit und mehr Aufträge, die sogar Steuern generieren. Das lässt die Roten endgültig ausrasten. So etwas kann und darf es nicht geben! In einem linken Staat ist eine unentgeltliche Leistung an den Staat ein Verbrechen; nur die größtmögliche Geldverteilung „von oben nach unten“, also aus dem Staatssäckel in die Taschen von Genossen, ist erlaubt.

Aber auch die Schwarzen sind mal wieder gut für einen Mega-Skandal (man merkt, Sommerloch is…), denn deren Jugend findet den Gedanken sexy, Abgeordneten, die permanent bei Abstimmungen abwesend sind, ein Bußgeld aufzubrummen. Naja, Geld abziehen für Arbeitsverweigerung ist nun ein Konzept, das die Roten eh nie begreifen werden. Witzig ist aber die Begründung für ihren Furor („Kommt von den Rrächten und bringt uns in pawlowschem Reflex zum Kreischen“, wäre zwar ehrlich, ist ihnen dann aber doch zu blöd zuzugeben, deshalb suchen sie permanent nach Ausreden für ihr Toben): die eigentliche parlamentarische Arbeit finde nicht im Plenum, sondern in den Ausschüssen statt.

Ja, das stimmt. Aber es geht hier um wenige Tage im Quartal, in denen das Plenum tagt und die Abstimmungen dort sind nun einmal der finale Schritt der Gesetzwerdung und damit eine Kernaufgabe der Abgeordneten, und zwar aller. Genau dafür wurden sie von ihren Wählern mit einem Mandat versehen. Die Ausschussarbeit kann locker im restlichen Zeitrahmen erledigt werden, und für den nicht besonders knausrigen Bettel von fast 8.000 Euro brutto kann man erwarten, dass ein Abgeordneter durchaus einem Vollzeit-Äquivalent seiner Arbeit nachgeht.

„Populistisches Stammtischgefasel“, toben da die besonders gern abwesenden linken Abgeordneten und schicken irgendwelche Politologie-Filzläuse vor, die sofort erklärbären, dass man hier den tumben Pöbel bedienen möchte, der, wenn er solcherart an seinem Arbeitsplatz handeln würde, diesen recht bald verlieren täte, und deshalb kein Verständnis für die elitäre Arbeit der von seinem Steuergeld gemästeten Abgehobenen besitzt.
Schön. Von Steuergeld gemästete Experten aus den speckdurchzogenen Vorfeldorganisationen der geförderten Parteien erklären den Steuerzahlern, dass sie ein neidgetriebener Pöbelhaufen sind.

Vorwärts Genossen, die nächste dumme Sau wartet schon darauf, von euch und euren pressegeförderten Propagandaknilchen johlend durch das mediale Dorf getrieben zu werden. Und die Wähler sind bereits begierig darauf, wieder einmal von euch als tumbe Idioten hingestellt zu werden.
Ja, liebe Sozen, weiter so. So gewinnt man Wahlen.

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