Die „große Mehrheit der Deutschen sieht Migration als
Bereicherung“! jubelt Friede Springers Hauspostille in
diesem Artikel über die somit bewiesene Weisheit und
Volkesnähe ihrer Busenfreundin im Kanzleramt ob ihrer Bestrebungen,
den darob begeisterten Deutschen mehr und mehr des ersehnten Zuzuges
zu schenken. „Das besagt der Integrationsmonitor des
Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und
Migration.“
Nun, wenn der Monitor eines Sachverständigenrates das sagt, dann
werden wir niederes Fußvolk dem ja wohl nicht widersprechen, auch
wenn in uns und unserem Umfeld eine etwas andere Emotions- und
Meinungslandschaft herrscht. Immerhin handelt es sich um eine
„repräsentative Erhebung“.
Und wie sieht eine „repräsentative Erhebung“ aus?
„Für
die repräsentative SVR-Erhebung wurden zwischen Juli 2017 und Januar
2018 insgesamt 9298 Personen bundesweit interviewt. Davon waren 2720
Personen ohne Migrationshintergrund, jeweils rund 1500
Spätaussiedler, Türkeistämmige und EU-Zuwanderer sowie 1760
Personen mit einem Migrationshintergrund aus der „übrigen Welt“.
Zusätzlich wurden 369 Asylzuwanderer interviewt, die ab 2014
eingereist waren.“
Also die im Artikel liebevoll als „Herkunftsdeutsche“
bezeichneten Schon-länger-hier-Lebenden machen „repräsentativ“
gerade 30% der Befragten aus, die restlichen 70% haben irgend eine
Form von „Migrationshintergrund“.
Und aus dieser in keiner Weise den Durchschnitt der Bevölkerung
Deutschlands (außer so mancher Grundschulklasse in Berlin oder Köln)
widerspiegelnden Stichprobe leitet der Rat der weisen
„Sachverständigen für Integration und Migration“ also den
jubelnd in der „Welt“ verbreiteten Schluss ab, die „Mehrheit
der Deutschen“ wäre begeistern von Zuwanderung und Bereicherung.
Nach Jahren des Schreibens nach Gehör und kompetenzbasierten
Rechentrainings scheint man sich endgültig sicher zu sein, dass der
Durchschnittsteutone eh so strunzdoof ist, dass er den Zusammenhang
zwischen Stichprobe und Grundgesamtheit und die Gesetzmäßigkeit der
zufälligen Verteilung in der Statistik eh nicht begreift und tischt
ihm hier etwas als „repräsentativ“ auf, was es ultimativ nicht
ist. In einem Land, in dem keine Hetzjagd trotzdem eine Hetzjagd ist,
ist eben keine Repräsentanz auch eine Repräsentanz.
Die „Mehrheit der Deutschen“ ist nicht begeistert von
migrantischer Bereicherung, sondern nur blöd genug, sich einreden zu
lassen, eine fehlgeleitete Minderheit zu sein.
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