Deutschland ist nur knapp einer Katastrophe entgangen. Am heutigen
Tag der Einheit wollte eine Gruppe von sage und schreibe sechs schwer
mit Knüppeln und Reizgas Bewaffneten den Umsturz herbeiführen. Das
konnte in letzter Sekunde verhindert werden!
Dazu ein paar Gedanken.
Erstens: Ein Land, in dem ein halbes Dutzend Vollpfosten mit Knüppeln
in der Hand die Macht an sich reißen können, ist so ziemlich
fertig, oder? Was sagt das eigentlich über Deutschland aus? Dass
neben dem kaputten Militär auch der Rest der Staatsmacht auf dem
Level von BER angekommen ist? Was machen die, wenn sich morgen nicht
sechs sondern sechshundert Leute organisieren und den
Führerinnenbunker stürmen? Mit knallharten Wattebällchen?
Zweitens: Was genau hat man jetzt eigentlich verhindert? Vorgestern
wurden die Wohnungen der sechs Glatzen ausgeräuchert und man fand
eigentlich nichts als das großspurige Gedöns vom Großen Umsturz –
also nichts, was man nicht auch bei den Antifanten findet, wenn man
deren „indymedia“-Einträge filtert. Ich will ja nichts
verharmlosen, jede Tat beginnt mit einem Vorsatz, aber wenn die
vorgestern noch nicht einmal die Waffen hatten, mit denen sie heute
den Großen Umsturz herbeiführen wollten, dann rutscht das irgendwie
ins Lächerliche ab.
Drittens: Diese Nazi-Idioten gibt es ja schon seit Jahren, die werden
auch permanent infiltriert (man sieht ja, bei jedem Chat hat die
Polizei mitgelesen, bei den Telefonaten mitgehört), aber rein
zufällig jetzt, wo man massive Anti-Merkel-Demonstrationen bei den
Einheitsfeiern befürchten musste, muss man urplötzlich einen
Staatsstreich von rechts vereiteln, der von wem nochmal durchgeführt
werden sollte? Sechs Neonazis mit Knüppeln?? Das stinkt doch eher
nach einem Futterhäppchen für die sensationsgeilen Medien, um
kurzfristig massive Polizeipräsenz und sofortige Auflösung
ungenehmigter Anti-Merkel-Demonstrationen, die in Merkeldeutschland
neuerdings wieder ganz nach dem Vorbild des Stasi-Sprech
„Zusammenrottungen“ heißen, zu begründen und im Eilverfahren
schnell ein paar weitere Einschränkungen der Bürgerrechte
durchzubringen, um die Bürger angeblich vor sich selbst zu schützen.
Apropos Futterhäppchen. Neben der noch halbwegs lesbaren, wenn man
bedenkt, wem sie gehört, „Welt“
befrage ich ja bei solchen Themen auch gerne den linksextremen
„Standard“,
faktisch die austriakische Alpen-Prawda, die ungefähr so
linksliberal ist wie die DDR demokratisch war, und die dortigen
Redakteure enttäuschen mich nicht.
„Unter
den Randalierern, die im Sommer am Rande einer Kundgebung rechter
Gruppierungen Jagd auf Ausländer gemacht, den Hitlergruß gezeigt,
Andersdenkende attackiert und ein jüdisches Restaurant überfallen
haben, könnte sich auch das halbe Dutzend Rechtsextremisten befunden
haben, das am frühen Morgen unter dem Verdacht der Bildung einer
terroristischen Vereinigung festgenommen wurde.“
Diesen Satz allein muss man in ein edles Gefäß gießen, ihn
genüsslich schwenken, das Bouquet aufsteigen lassen und dann in ganz
kleinen Schlucken genießen.
Es beginnt schon damit, dass der ganze Satz eine vollkommene
Null-Aussage ist. Denn das „könnte“ entlarvt das Konstrukt als
reine Aufzählung von Propagandafloskeln ohne irgend eine sichere
Verbindung zu den Festgenommenen. Sie könnten zu der Zeit auch
gerade in ihrem Stammlokal „Rettet den Föhrer!“ gespielt haben,
was sie dadurch versuchen wollten, ihn aus einer besonders großen
Flasche Nordhäuser Doppelkorn zu rubbeln. Sie könnten aber auch
einfach vor der Glotze gesessen haben und sich irgend einen
schwachmatischen Schrott reingezogen haben wie die Mehrheit der
Deutschen an diesem Tag. Sie könnten auch in der Hecke hinter einem
Spielplatz um die Wette onaniert haben. Oder was Neonazis in ihrer
üppigen Freizeit sonst noch so tun. Keine Ahnung. „Sie könnten“
beinhaltet immer „sie könnten auch nicht“ und ist damit eben
eine Null-Aussage. Man kann den Satz also inhaltlich abhaken und sich
fragen, warum ein Journalist überhaupt einen Satz mit Null-Aussage
schreibt.
Gut, die Antwort ist einfach: Null-Aussagen verwendet man immer dort,
wo man Fakten vortäuschen will, die man nicht hat, um ohne
greifbaren Inhalt trotzdem eine Meinungslenkung vorzunehmen. „Bei
den Teufelsanbetungen und Hexensabbaten im Forst von Salem hätte
auch diese Rothaarige dabei sein können.“ Netter Stil der
Berichterstattung, oder?
Welche Gräueltaten werden da aufgezählt?
Die Hetzjagden gegen Ausländer am Rande rechter Kundgebungen zum
Beispiel.
Das mit der „rechten Kundgebung“ kommentiere ich nicht mehr. Ich
weiß ja, wie die Linksextremen ticken, da ist alles jenseits der
Antifa „rechts“. Aber den Beweis der „Hetzjagden“ bleiben die
bis heute schuldig. Der einzige Beweis dafür sind Aussagen
linksradikaler Antifanten, deren Parolen Merkel inzwischen
unreflektiert nachplappert. Und ein Video, das zeigt, wie ein
mutmaßlich pöbelnder Migrant von einem ihm wenige Schritte
nachlaufenden ebenso pöbelnden Demonstranten verjagt wird. Sonst
nichts. Selbst der Verfassungsschutz hat keinerlei Hinweise auf
solche Taten, aber eine Behörde darf in einer (Meinungs.)Diktatur
grundsätzlich kein anderes Ergebnis liefern als die Große
Vorsitzende fordert, sonst gibt es einen Karriereknick. Das haben wir
von Maaßen gelernt.
Andersdenkende sind anscheinend attackiert worden, das mag stimmen.
Man hat nach deren eigenen Angaben einigen linken
„Gegendemonstranten“ ihre roten Winkelemente mit SPD-Logo
entrissen. Schrecklich! Ansonsten ist auch die Polizei attackiert
worden, mit geworfenen Flaschen und „Gegenständen“, allerdings
aus den Reihen der Toleranzdemonstranten. Da waren die jetzt
Festgenommenen aber sehr wahrscheinlich nicht dabei.
Der Hitlergruß ist belegt. Es gibt Beweisfotos und Anzeigen, die
Polizei ermittelt. Es waren ganz sicher nicht die jetzt
Festgenommenen, denn das wäre bereits bekannt, da sie ja von der
gleichen Polizei überwacht und festgenommen wurden, die im Falle der
Hitlergrüße ermittelt. Also könnten sie sogar eher nicht diese
Leute sein. Sonst hätte man sie schon wegen dieses Zeigens der
Rekerlänge einkassiert.
Ein jüdisches Restaurant wurde definitiv nicht überfallen. Kann man
im „Tagesspiegel“ nachlesen: der Restaurantbetreiber stand vor
der Tür und rief einer kleinen Gruppe vorbeiziehender „Rechter“
zu: „Haut ab!“ Daraufhin wurde er angepöbelt und mit einem
Gegenstand beworfen. Das ist ebenso wenig ein „Überfall“ wie das
Verjagen des Migranten eine „Hetzjagd“ war oder die ganze Demo
ein „Pogrom“. Es war ein provozierter und trotzdem nicht minder
strafbarer Fall von Körperverletzung. Und w,äre der Wirt nicht Jude
gewesen, kann man davon ausgehen, dass in der gleichen Situation auch
die gleiche Reaktion erfolgt wäre.
Man fädelt also eine lustige Girlande aus Vermutungen, Deutungen und
offensichtlichen Lügen und verbindet sie mit einer Null-Aussage.
Wenn man zu diesen Mitteln greifen muss, um aus der Festnahme einer
Handvoll Neonazi-Idioten einen vereitelten Putsch zu stricken, dann
ist für mich der kleinste Funke Glaubwürdigkeiit bereits in einem
Meer aus propagandistischen Ausflüssen ersoffen. Das wird eine
Schmiere der Extraklasse, die nur einen einzigen Zweck hat: weiteres
Aufheizen der Stimmung, weiteres Spalten der Gesellschaft, weiteres
Teilen und Herrschen.
Und unweigerlich: weitere Einschränkungen der Bürgerrechte.
Erdogan wird blass sein vor Neid. Er musste ein Hotel mit
Kampfbombern beschießen lassen und Panzer ausrücken lassen, damit
ihm seine Osmanen den Putschversuch abkaufen. Bei den effizienten
Deutschen genügen sechs geistige Pantoffeltierchen mit großer
Klappe und Knüppeln, die vielleicht sogar bei einer Nazidemo
mitgemacht haben könnten, was man jetzt aber nicht so genau weiß,
um einen Putschversuch auszurufen.
Ich habe kein Mitleid mit denen. Wer sich, wie auch immer, irgendwo
verabredet, um Leute anzugreifen, gehört in den Bau. Aber das
Getöse, das um diesen Fall gemacht wird, wird allzu offensichtlich
gepusht und scheint gewollt. Auf „indymedia“ hört man kernigere
Aussagen und offene Aufforderungen zum Sturz des faschistischen
Drecksstaates, ohne dass da irgendwer in Politik oder Medien ein
Ohrwaschel rührt. Da wird ein Popanz aufgeblasen, um anderes
dahinter zu verbergen. Franco A. 2.0.
Ach ja, noch ein kleines Schmankerl für die mitlesenden Blockwarte:
Ich gehe seit zehn Jahren jeden Abend vor die Tür und klatsche
dreimal in die Hände, um die Horden alles kaputt trampelnder
Nilpferde zu verjagen. Und wisst ihr was? Es hilft! Nicht einmal in
diesen zehn Jahren hat es ein Nilpferd gewagt, auch nur in die Nähe
meines Hauses zu kommen!
Also weiter in eurem unermüdlichen Kampf! Ihr seid einfach die
Besten auf eurem Gebiet!
2 Kommentare:
Lieber Fragolin !
Danke wieder einmal für Ihre literarische Arbeit und Ihre unermüdliche Energie, - ein täglicher Lesegenuß !
Heute möchte ich Ihnen einen wirklich lesens/hörenswerten Kommentar auf Youtube empfehlen :
youtu.be/8d7A2I0Dj3s
Das ominöse „Maaßen-Hetzjagd-Ding“. Ein Kommentar von Bodo Schickentanz.
Wirklich etwas Besonderes. Herr Schickentanz wurde übrigens erst vor Kurzem aus dem ZDF gefeuert, obwohl er nur in der Grafik arbeitete und nicht in der Redaktion. Aber seine "Gesinnung" konnten sie nicht ertragen.
Weiterhin viel Kraft wünscht Ihnen - Hugo - Oesterreich.press + Leserbriefe.info
Werter Hugo,
herzlichen Dank für den Link und das Lob!
Hier ein kleiner Hinweis zurück, wie Frau Lengsfeld diese ganze Komödie bewertet, ebenso lesenswert:
https://vera-lengsfeld.de/2018/10/02/der-umsturz-mit-dem-luftgewehr/
MfG Fragolin
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