„Hallo, was wollen Sie?“
„Wir haben einen Termin vereinbart...“
„Wir haben ganz sicher keinen Termin!“
„Aber wir haben doch erst vor wenigen Minuten telefoniert, Frau
Fünf...“
„Ich heiße nicht Fünf. Wir haben hier glaube ich eine Fünferin
im Haus, ich bin mir nicht sicher aber so eine wohnt glaube ich im
Dritten links, aber ich bin das nicht.“
„Oh, entschuldigen Sie, da habe ich mich wohl vertan beim Drücken.
Ich dachte Wohnung 7-3...“
„Nein, 7-3 bin ich. Versuchen Sie es mal am Klingelknopf 3-7!“
„Okay, Dan…“ Knacks. Tipp – tipp – tipp.
„Waswillstu Alta!“
„Entschuldigung, wohnt bei Ihnen eine Frau Fünf...?“
„Spinnstu Alta odawas?! Kommisch gleich runta und fickdisch, Alta!“
„Es tut mir leid, ich suche nur ...“
„Hörischmisch an wie eine Nummernkartoffel? Scheißköterfickdisch!“
Knack. Tipp – tipp – tipp.
„Sie schon wieder? Ich rufe gleich die Polizei wegen Stalking!“
„Neinein, entschuldigen Sie tausendmal, aber auf 3-7 wohnt keine
Frau Fünfundsechzig sondern ein netter Herr mit
Migrationshintergrund, ich wollte Sie nur bitten nochmal zu
überlegen, wo die Frau wohnen könnte…“
„Was belästigen Sie mich damit? Mir ist die Fünfundsechzig
komplett egal, die hab ich noch nie das Steigenhaus machen sehen.
Rufen Sie die doch einfach nochmal an!“
„Danke!“ Knack.
Am Handy: „Ja, hallo, bitte entschuldigen Sie, ich stehe vor ihrem
Haus und habe wohl den falschen Kopf… ah, die 3-7? Ganz sicher? Ja,
vielleicht habe ich mich nur verdrückt…“
Tipp – tipp – tipp.
„Alta willstu auf die Fresse oder was!“
„Frau Fü...?“
„WAS?? Ischkommjetzruntaalta!!!“ Knack
Flucht. Im Auto, hinter dem ein knüppelschwenkender Jungtürke
herrennt, geht das Handy.
„Nummer Siebenundvierzig-elf-neunzehn hier. Ich muss den Termin
leider verschieben. Ich war in der 23. Straße an der Tür 14 und
habe bei 3-7 gekling…, äh, wie bitte? 32. Straße? Oh. Ja.
Wie wäre es morgen? Oder besser übermorgen, ich muss mir erst ein
anderes Nummernschild besorgen. Dann bekommen Sie Ihren Chip mit der
auslesbaren RFID-Nummer...“
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