„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Sonntag, 16. Dezember 2018

»Das uneinige Königreich«

von LePenseur



... betitelt sich ein Artikel den DiePresse bei ihrem Londoner Korrespondenten Gabriel Rath bestellt hat. Der Artikel ist nur gegen Bezahlung zu lesen; wenn einer kein Presse-Abo hat, lohnt es sich aber nicht wirklich ...

Im Artikel gibt's eine Reihe halber Wahrheiten und ein paar ganze Lügen, und jede Menge warmer Luft. So weiß Herr Rath bspw. Rat, worin wohl das echte Problem beim Brexit liegt:
Das Kernproblem liegt tiefer. Die neue Trennlinie ist nicht ökonomisch, sondern kulturell: Sie verläuft zwischen jenen, die sich in einer globalisierten, offenen, gemischten, liberalen Gesellschaft zurechtfinden und jenen, die sie ablehnen.
Ist ja putzig, mit welcher Perfidie Herr Rath insinuiert, daß die Brexit-Befürworter nicht etwa gegen den korrupten Bürokratiemoloch der EUrokraten was haben könnten, oder gegen die Hirngespinste eines »Bundesstaates Europa«, oder gegen eine Zwangsbeglückung mit abzockenden und kriminellen Eindringlingen via »Flüchtlings«-Verteilungsautomatismus etc. etc. — nein: es sind nur doofe Loser, die das »Friedensprojekt EU« nicht hinreichend zu würdigen wissen. Tumbe Landeier ohne die rechte (will sagen: linksintellektuelle) Perspektive ...

Darf ich Ihnen was sagen, Herr Rath? Und zwar zu Ihrer perfinden Insinuierung exakt reziprok formuliert:
Das Kernproblem liegt tiefer. Die neue Trennlinie ist nicht kulturell, sondern öko-nomisch: Sie verläuft zwischen jenen, die bei einer globalisierten, offenen gemischten, liberalen Gesellschaft reichlich Kohle aus Subventionen und Aufträgen im politiknahen Bereich abgreifen können, und jenen, die sowas nicht geboten bekommen oder derlei Macheloikes einfach ablehnen.
Aber, natürlich — irgendwie haben Sie auch recht: es ist auch ein kulturelles Problem, sofern man Fragen der Ethik unter Kultur subsumiert. Man könnte also auch formulieren:
Die neue Trennlinie ist nicht ökonomisch, sondern ethisch: Sie verläuft zwischen jenen, die gern unser Europa vom Islam in Schach gehalten  sehen wollen, weil sie dann ein eingeschüchtertes Volk arbeitender Steuerzahler problemlos beherrschen können, und jenen die es ablehnen, sich als Sklaven halten zu lassen.
Und, darf ich Ihnen verraten: mit letzterer Gegenüberstellung hätten Sie nämlich die wahre Trennlinie genannt. Und ich weiß auch, warum Sie (und DiePresse) diese partout nicht nennen wollten ...



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