Nach einem Hinweis bei Danisch
habe ich mir mal diesen
Artikel im „Süddeutschen Beobachter“ gegeben.
„In
Deutschland wird noch immer nationalsozialistisch buchstabiert“
Nicht nur das, sogar
nationalsozialistisch gesprochen und geschrieben. Wenn auch immer
weniger, dank einer Mischung aus sms und Bildungssystemversagen.
Aber was ich weit putziger finde
als diese sinnlose Diskussion über von sowieso niemandem mehr
alltagspraktisch angewendete Buchstabiertafeln: Da wird sich über
einen „Denunzianten“ alteriert, der 1933 forderte, diese
Buchstabiertafeln dem politisch korrekten Zeitgeist anzupassen, und
nur wenige Zweilen später wird gefordert, diese Buchstabiertafeln
dem politisch korrekten Zeitgeist von heute anzupassen. Hinweis: Wenn
es jetzt klingelt, ist es nicht das Telefon.
Man tut exakt das Gleiche, nennt
nur den politkorrekten Zeitgeistsittenwächter von damals
„Denunzianten“ und den von heute „Antisemitismusbeauftragten“.
"In Anbetracht des
nationalen Umschwungs in Deutschland halte ich es für nicht mehr
angebracht, die in der Buchstabiertabelle des Telefonbuchs
aufgeführten jüdischen Namen (...) noch länger beizubehalten",
wird der „Denunziant“ zitiert.
„Besonders
ärgerlich fand jetzt der baden-württembergische Beauftragte gegen
Antisemitismus, Michael Blume, dass es in der DIN 5009 heute noch "N
wie Nordpol" heißt. Da müsse wieder "Nathan" stehen,
forderte er in einem Brief an das Deutsche Institut für Normung in
Berlin. Denn "Nordpol" stehe in der
pseudowissenschaftlichen NS-Ideologie für die Herkunft sogenannter
"Arier". Für den Buchstaben "D" schlägt der
Religionswissenschaftler statt David "Debora" vor, wegen
der Gleichberechtigung von Mann und Frau.“
Da schreibt also wieder jemand
einen Brief und fordert...
Ach ja, „Nordpol“ kommt
jetzt anscheinend auch schon auf die Liste der versteckten
Nazi-Codes, an denen der aufrechte Antifant die geheimen Botschaften
des weltumspannenden rechtsextremen Terrornetzwerkes erkennt.
„Denn "Nordpol"
stehe in der pseudowissenschaftlichen NS-Ideologie für die Herkunft
sogenannter "Arier".“
Früher dachten wir ja, dort
wohnt der Weihnachtsmann mit seinen Wichteln, aber das ist wohl nur
der unsterbliche Hitler, dem die Rasierklingen ausgegangen sind.
Warum die Nazis auf der Suche
nach den Urahnen ihrer angeblichen „arischen Rasse“ durch den
Orient nach Asien reisten und dabei bis nach Tibet forschten, kann
der „Süddeutsche Beobachter“ leider nicht erklären, deshalb
erwähnt er es nicht und lässt dieses geistlose Antifantensprech
unreflektiert in die Hirne seiner aufrechten Stammleserschaft
sickern.
Die sind‘s mangels Beleuchtung
in der Dachkammer anscheinend zufrieden.
Denn in der
pseudowissenschaftlichen NS-Ideologie hat der Nordpol
keinerlei Bedeutung, was die „Arier“ angeht. Nur in der
pseudowissenschaftlichen Antifanten-Ideologie hat alles eine
Bedeutung und steht für die Herkunft sogenannter „Nazis“.
Was für ein Abziehbild dessen,
was sie zu bekämpfen vorgeben...
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