„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Donnerstag, 16. März 2017

Nochmals: na ja ...

von LePenseur

Bei der zur europäischen "Schicksalswahl" erklärten Parlamentswahl in den Niederlanden haben die Rechtspopulisten einen Dämpfer erlitten: Die rechtsliberale Partei VVD von Ministerpräsident Mark Rutte setzte sich am Mittwoch klar gegen die rechtspopulistische Freiheitspartei (PVV) von Geert Wilders durch.

Die VVD kam nach Auszählung von 94 Prozent der Stimmen auf 33 Sitze, ging aus den Daten auf der Internetseite der Zeitung "AD" hervor. Das sind 8 weniger als zuvor. Nach Angaben der Nachrichtenagentur ANP von Donnerstagfrüh verzögerte sich die Beendigung der Auszählung, womöglich sogar auf Freitag. Die PVV erzielte demnach 20 Sitze. Wilders blieb damit deutlich hinter den Erwartung zurück. In Umfragen war seine Partei zeitweise in Führung oder gleichauf mit der Partei des Regierungschefs gelegen. Dennoch konnte die PVV hinzugewinnen: Im 150 Mandate zählenden Parlament hatte sie bisher zwölf Sitze.
... berichtet DiePresse.

Nun war es, da praktisch sämtliche Parteien der Niederlande schon vor der Wahl erklärt hatten, mit der PVV nie und nimmer eine Koalition eingehen zu wollen, ohnehin klar, daß Wilders denkmöglich nicht der nächste Premierminister sein könnte, denn daß er eine absolute Mehrheit erringen würde, war bei der zersplitterten niederländischen Parteienlandschaft von vorneherein auszuschließen. Insoferne hätte es zwar eine Symbolwirkung gehabt, wenn Wilders vor Rutte liegen würde, aber eben bloß das!

Fakt ist: die bisherige "große Koalition" aus VVD und PvdA ist insgesamt abgewählt worden: Ruttes Partei verlor von 41 auf 33 Mandate, die Sozialdemokraten wurden pulverisiert und fielen von 38 auf neun (!) Mandate. Das heißt aber, daß insgesamt ca. 45% der Mandate der beiden bisherigen Koalitionsparteien verlorengingen. Ein "Sieg" Ruttes? Ruttes VVD hat acht Mandate verloren, Wilders hat exakt acht Mandate hinzugewonnen: eine "Schlappe" für Wilders? 

Irgendwie erinnert das an den alten Kennedy/Chruschtschow-Witz, in dem die beiden einen Radfahr-Wettkampf vereinbaren, den Kennedy gewinnt, worauf die Prawda schreibt: "Die klare Überlegenheit des Sozialismus wurde durch einen ehrenvollen zweiten Platz für Chruschtschow dokumentiert, während Kennedy nur als vorletzter durchs Ziel ging."

Nein (und das sei ganz klar gesagt!): das Ergebnis ist für Freiheitsfreunde, die die alles und alle erdrückende EUrokraten-Krake in Brüssel endlich entmachten wollen, kein Grund zur Freude. Es sei auch dahingestellt, ob ein erster Platz Wilders für dieses Ziel wirklich etwas gebracht hätte.

Daß die EUrokraten sich jetzt in Sicherheit wähnen, den Stimmpöbel schon irgendwie mit Propaganda und Schauermärchen ruhiggestellt zu haben, ist vielleicht nicht einmal so schlecht. Ein zu siegessicherer Gegner ist oft unaufmerksam, und angesichts der geringen Zimperlichkeit unserer Macht-"Eliten" im Niederknüppeln aller Widerstände ist Unaufmerksamkeit momentan nicht nachteilig ...


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Die Linken lügen sich ihre rosarote Welt weiterhin zurecht.
So lange sie die Medienmacht besitzen, so lange werden die Lügner auch regieren.
Medial werden durch Umfragen die Oppositionsparteien als potentielle Sieger insziniert um sie dann nach der Wahl fallen zu lassen.
Wird bei unserer Wahl auch so ablaufen.