Alle Tage wieder das Beste, das sich am Vortag hinter dem Türchen
des Adventkalenders finden ließ.
Ein nettes Sittenbild des Selbstverständnisses von Journalisten
lieferte der ABC-Reporter Brian Ross.
Ich meine nicht seine auf einer ungeprüften Behauptung basierenden
live übertragenen Falschbehauptungen, Trump hätte noch im Wahlkampf
Flynn beauftragt, mit den Russen zu kollaborieren. Sowas passiert
schonmal im Eifer des Gefechts, wenn man sich als investigativer
Pinscher im Bein seines persönlichen Gegners festgebissen hat und
zur Neutralität nicht fähig ist. Und sein Sender hat ja auch die
richtigen Schritte eingeleitet und mit der Richtigstellung den
Fake-News-Verbreiter erstmal auf vier Wochen unbezahlten Urlaub
geschickt. Sowas passiert dreisten Lügenbolden der hiesigen
Müllpresse nicht, egal welchen Schwachsinn die verbreiten.
Aber was ich meine ist seine Sichtweise auf seine Misson. Denn der
glaubt, eine zu haben, wie man diesem
Artikel der „OÖN“ entnehmen kann:
„Ross selbst schrieb auf Twitter, sein Job sei es, Menschen zur
Verantwortung zu ziehen. Das sei der Grund dafür, warum er zustimme,
selbst zur Verantwortung gezogen zu werden.“
Nochmal langsam und zum Mitschreiben: da behauptet ein Journalist, es
wäre sein Job, Menschen zur Verantwortung zu ziehen!
Nicht, über Fakten zu berichten.
Nicht, die Menschen zu informieren über Dinge, die man vor ihnen
verbergen will.
Nicht, die Menschen zu informieren über Dinge, die ihr tägliches
Leben bestimmen.
Nein.
Er muss Menschen zur Verantwortung ziehen. Als Kläger, Richter und
Vollstrecker in einer Person. Dafür ist ihm die Macht der Feder
zuteil geworden, um sie für seinen Kampf zu missbrauchen.
Selten rutscht einem von denen die Wahrheit über ihre Denkweise so
unverblümt heraus.
ABC würde gut daran tun, den Urlaub dieses Größenwahnsinnigen auf
unbestimmte Zeit zu verlängern.
Dass die reine Behauptung einer anonymen Person als absolute Wahrheit
verkauft und gleich weiterführend für den Kampf gegen ein
verhasstes System verwendet wird, erleben wir ja jetzt auch vor der
Haustür gerade live. Stichwort „Stams“.
Erstens gibt es nur die Aussage eines einzigen, anonymen Sportlers,
was da alles in Stams abging, aber gleich mit dem Zusatz, sowas
selbst nie erlebt zu haben,
„Er
selbst sei zwar weder Opfer noch Täter gewesen, habe aber dennoch
die Vorgänge mitbekommen...“
Trotzdem wird diese Aussage unreflektiert übernommen und als
alleinige Wahrheit verkauft und ein riesiger medialer Sturm gegen das
Internat und den ÖSV losgetreten.
Zweitens muss auch diese unsägliche Werdenigg wieder ihren Senf
dazugeben, obwohl sie eigentlich gar nichts dazu sagen kann außer,
selbst nie mit so etwas in Berührung gekommen zu sein. Was ja
eigentlich ein Indiz sein sollte, dass da auch nichts war, aber
selbst die Aussage, nichts davon mitbekommen zu haben wird fast noch
als Beweis betrachtet, dass es furchtbar gewesen sein muss.
Drittens hat der ÖSV gar nichts damit zu tun, weil er das Internat
nicht betreibt. Aber macht nichts, man wirft halt argumentativ gerne
alles in einen Topf, was gerade kommt. Da ist man nicht wählerisch.
Viertens glaube ich, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt.
Internate sind wie Kasernen, man sperrt junge Leute ein, fordert sie
mehrere Stunden am Tag körperlich intensiv und überlässt sie für
den Rest des Tages ihrer Langeweile. Und einer gewissen
Selbsterziehung.
Eine kleine Geschichte aus der Zeit meiner Kasernierung: Im
Nachbarzimmer (sechs Betten) lebte ein Rekrut, der es mit der Hygiene
nicht so ernst nahm und bei dem es aus dem Spind ebenso stank wie aus
seinem Mund, und über die Schuhe reden wir lieber nicht. Schon als
Nichtmitbewohner im Laufe des Tages ihm näher zu kommen war mit
Schluckbeschwerden behaftet. Natürlich wollte keiner was mit ihm zu
tun haben. Und nein, ich rede nicht von ein bisschen müffeln, der
stank wirklich erbärmlich, das saß dir der Kakao vom Vortag
plötzlich wieder am Zäpfchen.
Seine fünf Kameraden hielten es nicht lange aus und forderten ihn
mehrmals eindringlich auf (natürlich immer unfreundlicher), sich
endlich zu waschen und die Unterwäsche samt Socken auch mal zu
wechseln. Beschwerden bei der Kompanieführung führten nur zu einem
hygienischen Belehrungsgespräch unseres Leutnants vor versammelter
Mannschaft. Eines Abends hatten sie den Kanal voll, als ihr Kollege
sich einmal mehr ohne zu waschen in der stinkenden Wäsche ins
bereits ebenso stinkende Bett legen wollte, schleppten ihn unter viel
Krawall, den natürlich die ganze Kompanie mitbekam, in den
Waschraum, zogen ihm die stinkenden Klamotten runter, steckten ihn
unter die Dusche und schrubbten ihn mit Scheuermittel ab. Nein, das
ist nicht die feine englische Art. Nein, das gehört sich nicht. Aber
ich gestehe bis heute, Verständnis zu haben. Wenn man wochen- und
monatelang gezwungen ist, mit einem stinkenden Ungezieferzüchter in
einem Zimmer zusammengesperrt zu sein, dann ist das olfaktorischer
Terror.
Dieser Fall war der einzige, von dem ich etwas mitbekam. Von über
hundert Kasernierten musste einer „auf die harte Tour“ lernen,
was es heißt, in eine Gruppe gezwungen zu werden. Jeder konnte tun
was er wollte, nur wenn die Anderen davon direkt betroffen wurden,
konnte es schon mal entgleisen. Dass sich über mangelnde Toleranz im
Kasernenzimmer ausgerechnet jene aufregen, denen bereits eine
abweichende politische Meinung ausreicht, um vollkommen auszurasten,
wird von mir als Treppenwitz eingestuft.
Ich kann mir vorstellen, dass es auch in Sportinternaten solche
Vorkommnisse gibt, obwohl man aus einem Internat eher rauskommt als
aus einer Kaserne während der Wehrpflicht. Und natürlich wird der
Geschrubbte das Ganze anders sehen als der Rest der Kompanie.
Der ganze Rest, egal ob „Musikbox“ oder „Schildkröte“,
hatten jedoch entgegen der Meinung irgendwelcher selbsternannter
Expertinnen, die sowas selbst nie erlebt haben aber trotzdem glauben
alles besser zu wissen, egal was man heute hineininterpretiert, weder
etwas mit Macht noch mit Sexismus zu tun sondern schlicht mit
Langeweile und Gruppendynamik. Als ich in die „Musikbox“ kam,
also einen leeren Spind gesteckt wurde und nach Einwurf einer Münze
durch den Luftschlitz ein Lied singen musste, hatte ich beim
Flaschendrehen verloren. Drei Lieder waren Pflicht, dann wurde die
nächste Runde gespielt und der nächste war dran. Die Münzen durfte
man behalten, warf man aber irgendwie beim Nächsten rein. Mitspielen
war freiwillig. Und von oben verboten. Was bei 18-jährigen als
zusätzlicher Motivator betrachtet werden kann.
Doch genug aus meiner Vergangenheit, wenden wir uns wieder der
glänzenden Gegenwart zu.
Ein Ehepaar aus Mondsee wurde in Südafrika von einem „Mann“
überfallen, brutal niedergestochen und beraubt. Das ist eine
Schlagzeile wert. Wäre ihnen das in Mondsee passiert, würde
man das eher auf Seite 13 erwähnen.
Wenn überhaupt.
Eher in der Kreiszeitung
liest man dann über die erfolgreichen Integrationsmaßnahmen in
Deutschland. So bekam ein Freundschafts-Fußballspiel zwischen
Migrantenmannschaften erst die richtige multikulturelle Würze, als
es nach körperbetontem Spiel, bei dem nicht mit der Scharia
kompatible Regeln offensichtlich außer Kraft gesetzt wurden, zu
Ausschlüssen von Spielern kam. Diese riefen dann ihre Familien an
und erweiterten den Spielbetrieb um ein buntes folkloristisches
Treiben mit Hieb- und Stichwaffen. Endlich vorbei diese dröge
teutonische Ballknüppelei mit primitiv „Olé! Olé!
Oléoléoleeeee!!“ blökenden Schwarzrotgoldfahnenschwingern, nein,
jetzt kommt endlich mal multikultureller Schwung in die Bude! Knüppel
und Messer, Geschrei und Polizei, das ist ein Land in dem man gut und
gerne zuhause bleibt...
In Honduras, einem anderen Land in dem man gut und gerne in seinen
vier Wänden bleibt, spielt sich gerade etwas ab, was nach einer
veritablen Wahlschmiere riecht. Man zählt aus, bis das Ergebnis
passt. Kennen wir auch, irgendwie, aber nicht in solchem Umfang.
Ich habe auch nichts dagegen, wenn Leute dagegen demonstrieren, aber
irgendwie wird das Ganze unappetitlich, wenn es so
ausartet:
„Nach
zunächst friedlichen Protesten kam es am Freitag auch zu zahlreichen
Plünderungen. Demonstranten drangen in Geschäfte und
Einkaufszentren ein und stahlen Lebensmittel, Kleidung und
Elektrogeräte.“
Nein, nicht Demonstranten, sondern Plünderer. Schwerkriminelle.
So setzt man sich ins Unrecht.
Sollte man auch unseren Linksrandalierern mal vor die Stirn tackern.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen