Jede Regierung sollte in die Zukunft denken. Sollte sich überlegen,
was sie beschließt und welche Instrumente sie installiert. Denn
jedes dieser Instrumente könnte zum Bumerang werden, manchmal erst
nach der nächsten Wahl, manchmal schon vorher. Das hat das
Maasmännchen auch schon empört zur Kenntnis nehmen müssen, dass
sein Instrument zur Meinungsunterdrückung auch gegen politische
Freunde wirken kann und linksextreme Gewaltaufrufe und Hetzparolen
vom Fratzenbuch oder aus der Zwitscherbude gelöscht werden.
Genau deshalb zelebrieren die Amerikaner den beständigen Wechsel
zwischen zwei Blöcken, damit die nicht auf die blöde Idee kommen,
Möglichkeiten gegen den politischen Gegner zu Legalisieren, die
dieser nach der nächsten Wahl umdrehen kann.
Was die Blauen mit ihrer Verschärfung
der Überwachung des öffentlichen Raumes und der leichteren
Spionage im privaten Raum, diesem Umfaller vor den schon immer in
Richtung Überwachungsstaat hechelnden Schwarzen, anrichten, kann
ihnen schon nach der nächsten Wahl gewaltig auf den Kopf fallen,
denn die Linken werden sich mit Freuden dieses Instrumentes bedienen,
um sich an ihrem Lieblingsfeind abzuarbeiten. Denen ist kein penibles
Durchforsten irgendwelcher verstaubter Lieferbücher von vor 40
Jahren auf einzelne Zeilen oder Codeworte zu blöd um Dreck gegen
ihre Lieblingsgegner zu kippen, da möge man sich bitte ein Bild
häkeln, was die erst aufführen, wenn sie die heute beschlossenen
Spionageinstrumente in die Hand bekommen.
Ich habe der FPÖ gewünscht, die Chance zu nutzen, einen Wechsel in
dieses Land und seine verkrusteten Strukturen zu bringen. Sie haben
eine einmalige Gelegenheit, den Bürgern einen Teil ihrer Macht als
Willensquelle laut Artikel 1 der Österreichischen Bundesverfassung
zurückzugeben. Die Verschiebung der Direkten Demokratie auf Sankt
Nimmerlein war der erste Umfaller vor dem schwarzen Krustenblock. Ein
ziemlicher Fehler, der ihnen beim nächsten Mal einige liberale
Stimmen kosten wird. Bei den Arbeitern brodelt es auch schon, wobei
diese Geschichte mit dem 12-Stunden-Tag ein aufgebauschter Unsinn
ist, der fand sich sogar in Kerns „Plan A“. Aber wenn die bisher
immer vehement gegen Überwachung aufgetretene FPÖ jetzt noch einmal
im Liegen umfällt und den schwarzen Freunden des Überwachungsstaates
die Videoüberwachung und das Ausspionieren privater Computer und
Handys schenkt, dann sind sie auf dem sicheren Weg nach Knittelfeld.
Es rumort an der blauen Basis, immer mehr fühlen sich von der oberen
Etage verraten, und das ist keine gute Entwicklung.
Wenn die Blauen so weitermachen bei ihrem Kriechen vor den Schwarzen,
brauchen sich die Roten bald nicht mehr über irgendwelche
Liederbücher oder Postings von Provinzpopeln aus der fünften Reihe
aufregen sondern können sich zurücklehnen und zuschauen, wie es die
Blauen ganz von allein zerlegt.
Es ist ihre zweite Chance in diesem Jahrhundert. Wenn sie die so
vergeigen, wie es sich ankündigt, werden sie zumindest in der ersten
Hälfte sehr wahrscheinlich keine dritte mehr bekommen. Das wäre
fatal, weil sie dann die Dinge, die wichtig wären für unser Land,
nicht mehr werden durchsetzen können.
Wohin dann die Protestwähler abwandern und ob das in eine wirkliche
Radikalisierung führt, weil mit dem Grad, in dem die Leute die
Schnauze voll von den ganzen verlogenen Politruks haben, auch die
Bereitschaft steigt, wirklich ungustiöse Gruppierungen zu wählen,
die sie sonst nicht mit der Kneifzange angreifen würden, wird sich
zeigen.
Fakt ist, dass die FPÖ einen ziemlich gefährlichen Weg
eingeschlagen hat. Es gibt offensichtlich keinen Konsens sondern ein
Diktat der ÖVP. Und nur, weil es in einigen Punkten sowieso
Übereinstimmung gibt, bei anderen komplett umzufallen, ist den
Leuten nicht mehr vermittelbar. Reißt euch zusammen und bringt was
weiter, aber nicht nur als Erfüllungsgehilfen feuchter
Allmachtsträume eines schwarzen Machtblocks!
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