„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Dienstag, 20. Februar 2018

Gefährliche Heimat

Im „Standard“ hat eine geisteswissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Wort „Heimat“ stattgefunden, die selbst in der dortigen linken Filterblase nicht nur positiv aufgenommen wurde. Und das, obwohl es von der ersten Sekunde an sowieso nur um eine Empörtirade gegen den verhassten Strache geht.
Die Quintessenz des Geschwurbels:

Der Begriff „Heimat“ wird verwendet von
- Abgehängten mit Verlusterfahrung
- populistisch Aufgestachelten
- rückwärtsgewandten Modernisierungsverlierern
- rechtsextremen Nazis
wobei die erstgenannten Drei mit den Vierten ruhig in einen Topf geworfen werden dürfen.
Heimat ist, so die conclusio, ein gefährliches Wort, denn es führt unweigerlich zum Einschlagen der Köpfe der Fremden, und wer das Wort verwendet, ist somit ein Abgehängter, ein Verlierer-Würschtel und unweigerlich ein mental verklemmter Faschist mit Gewaltphantasien, der unsere schöne globalisierte Welt in die finstere Vergangenheit zurückprügeln möchte.

Ich habe da eine Gegenthese: Für mich sind Geisteswissenschaftler, diese Geschwätzgelehrten, die eigentliche Gefahr, denn allein dieses Video spaltet die Gesellschaft in die Guten, die sich dem Heimatbegriff entsagen, und diejenigen, die störrisch auf dem Begriff beharren und damit beweisen, Faschisten zu sein. Es waren und sind immer diese Schwätzer, die Begriffe zerlegen und benutzen, um die Welt in sich selbst und die Gleichmeinenden einerseits und die bösen Feinde andererseits zu teilen. Das ist der faulige argumentative Komposthaufen, auf dem dann solche Schimmelpilze wie die aggressive Linksextreme wuchern, die durch das Erkennen von „Codes“ glauben, eindeutig festlegen zu können, wer in ihren Augen ein „Nazi“ ist, dem damit sofort – die Ankläger sind auch die Richter und Vollstrecker in Einem – alle elementaren Menschenrechte abgesprochen werden können. So gesehen mündet nicht der Begriff „Heimat“ sondern die geschwätzpseudowissenschaftliche Betonierung einer politischen Bedeutung jedes beliebigen Wortes unweigerlich in eingeschlagene Köpfe, in Gulags und KZ‘s.

Ich habe folgenden Schluss daraus gezogen: Wann immer ein Geschwätzler, ein Journalist oder Politiker mir die Welt erklären will, ist es besser, sich die Ohren zuzuhalten. Wie ich den Begriff „Heimat“ belege, verstehe und benutze ist nämlich meine ureigenste Angelegenheit und geht die drei vorgenannten Gruppen (und eigentlich alle anderen auch) genau gar nichts an, und mir irgend eine Gesinnung zuzuschreiben, weil ich ein harmloses Wort wie „Heimat“ benutze, betrachte ich als Frechheit und dreisten Angriff auf meine Persönlichkeitsrechte.

Doch noch ein bisschen was zum Begriff „Heimat“. Warum ist es den linken Erklärbären so wichtig, diesen Begriff zum Nazisymbol, ja zur Unvokabel umzudeuten? Warum ist es ihnen wichtig, den Leuten zu vermitteln, dass „Heimat“ nur ein sinnleerer aber propagandavoller Hetzbegriff ist, vollkommen ohne Inhalt und Substanz?
Ganz einfach: Heimat gibt Halt. Ebenso wie Familie, wie Gruppenzugehörigkeit, wie biologisch festgeschriebene Identitätsmerkmale. Alles, was ein Anker für die Persönlichkeit sein kann, muss zum Konstrukt umgedeutet werden, muss als irreal, als Chimäre diffamiert werden. Jede Wurzel muss ausgerissen werden. Und jeder, der auf die Straße geht, um seine Heimat zu verteidigen, hat zweifelsfrei bewiesen, das nur als Vorwand zu benutzen (weil es ja gar keine Heimat gibt) um seinen dumpfen Hass mit irgendwas zu begründen. Und hat gezeigt, dass er der schlimmste Feind der Sozialisten ist, nämlich ein Mensch, der sich seine Wurzeln nicht abschneiden lassen will.
Geisteswissenschaftler sind in meinen Augen die größten Brandstifter der Weltgeschichte. Sie versorgen Tyrannen mit Begründungen.

Wenn man erst einmal verstanden hat, dass der ideale Supermensch der kommunistischen Zukunft ein haltloser, abgekoppelter und damit wehrlos dahintreibender identitätsbefreiter und bedürfnisarmer Zellhaufen ist, den man leicht in ein beliebiges Kollektiv integrieren kann, und damit genau dem Bild des billigen Wanderarbeiters entspricht, von dem die Großkonzerne träumen, bekommt man eine Idee, warum es so viele milliardenschwere Konzernchefs und Spekulanten gibt, die verdienten Sozialisten Versorgungsposten in ihren Chefetagen schenken, und warum so viele sozialistische Anführer rolexverliebte kaviarfressende Salonsozen sind. Und von welchem Geld solche mietmäuligen Erklärbären mit ihrem Geschwätz leben.

1 Kommentar:

Heinz hat gesagt…

Völliger Schwachsinn was der Standard da herumschreibt. Da sitzen eben einfach nur noch Idioten in den Redaktionsstuben.

Das Wort Heimat ist ein Begriff, der einen bestimmen Sachverhalt bezeichnet (komplementär zur Fremde der Ort, in dem ein Mensch hineingeboren und erstmals sozialisiert wurde, insofern kann sich "Heimat" im Verlauf des Lebens natürlich ändern). Was die angeblich Gelehrten Im Standard jetzt machen, ist dem Begriff eine frei erfundene politische Bedeutung zu geben, die er im Grunde nicht hat, so wie man einen Menschen mit dunkler Haut nicht Neger nennen darf, auch wenn das Wort Neger - im Gegensatz zu Nigger - immer nur einen Menschen mit dunkler Haut bezeichnet hat.