In Österreich versuchen sich die GrünInnen nach ihrer
demokratischen Pulverisierung unter die 4%-Hürde des Nationalrates
wieder in Erinnerung zu bringen und haben ein Volksbegehren
losgetreten. Dass Volksbegehren vom Volk und nicht von Parteien
initiiert werden sollten, sieht man daran, dass regelmäßig in
solchen angeblichen „Volks“-Begehren meist Partei-Ziele
drinstecken.
Und deshalb habe ich mir mal den Forderungskatalog
des „Frauenvolksbegehrens“ angeschaut. Und einige
Überraschungen für Unterzeichnende entdeckt, die für mich ganz
ehrlich gesagt keine sind. Es hätte mich eher überrascht, so etwas
nicht darin zu finden. Doch der Reihe nach.
Erstmal der Name. „Frauenvolksbegehren“. Bereits das ist
sexistisch und diskriminierend. Wie immer, wenn es um die angebliche
„Gleichstellung“ geht. Denn grundsätzlich mal ein Gedanke
vorneweg:
Es gibt absolute Gleichberechtigung vor dem Gesetz, Gleichbehandlung
ist gesetzlich gefordert und kann eingeklagt werden,
Chancengleichheit existiert im Sinne exakt gleicher Rahmenbedingungen
für alle, unabhängig vom biologischen Geschlecht. Auf die
abgrundtiefe Heuchelei, dass ausgerechnet die Grünen, die sonst die
Einteilung in Geschlechter absolut ablehnen, jetzt wieder die
Geschlechtereinteilung als Instrument der Durchsetzung ihrer
ideologischen Interessen verwenden, will ich gar nicht eingehen. Dass
jetzt ein biologischer Mann, der sich als Frau im falschen Körper
fühlt, benachteiligt wird gegenüber einer Frau, die sich als Mann
im falschen Körper fühlt, ist nur ein kleines auflockerndes
Beispiel zum drüber Lachen. Ich bleibe nämlich gern bei dieser
biologischen Einteilung, weil seltene Einzelfälle biologischer
Abweichung von dieser Geschlechternorm zu wenig ins Gewicht fallen,
um berücksichtigt zu werden. Sorry.
Meiner Meinung nach müssen Frauen selbst das Beste daraus machen,
dass sie vor Gesetz und Staat dem Mann zu 100% gleichberechtigt sind,
den gleichen Kollektivverträgen unterliegen, die gleichen
Anforderungen an einen Job erfüllen müssen und die gleichen Chancen
haben, weiterzukommen. Sonst entsteht der Eindruck, es mit unmündigen
kleinen Weibchen zu tun zu haben, die man an der Hand nehmen und zum
Quotenjob geleiten muss. Ist das das Bild, das von Frauen entstehen
soll, dass sie aus eigener Kraft unfähig sind, in ihrem Leben
irgendwas gebacken zu bekommen? Bei Männern setzt man das nämlich
einfach voraus. Und irgendwie diskreditiert es jene starken Frauen,
die es wirklich aus eigener Kraft geschafft haben.
Wenn es dann noch Förderprogramme für Frauen in der Technik gibt
und trotzdem keine kommen, dann könnte es ja sein, dass es eben kein
Interesse gibt.
Bei jeder sich bietenden Gelegenheit wird uns doch „Diversität“
als der neue Götze der Gesellschaftsgestaltung angepriesen. Die
Unterschiedlichkeit der Menschen und Kulturen soll als Stärke
verstanden werden; dass aber die Unterschiedlichkeit zwischen den
Geschlechtern eine Stärke der gesamten Gesellschaft sein könnte,
die man durch Zwangsquoten untergräbt, wird da vollkommen ignoriert.
Wenn Frauen die besseren Erzieherinnen sind und Männer die besseren
Techniker, dann ist es eben so und sollte positiv genutzt statt
bekämpft werden. Den Ausnahmen von der Regel sollten keine Steine im
Weg liegen, das ist ja in Ordnung, aber man sollte ihnen auch
zugestehen, eine Ausnahme zu sein.
Wir sollen da offensichtlich an dem Ast sägen, auf dem wir sitzen, und bei den Grünen muss man dann schon fragen, ob die einfach so strunzdumm sind, dass sie das nicht begreifen, oder ob das ein Teil ihrer Strategie ist, die Gesellschaft zu schwächen.
Wir sollen da offensichtlich an dem Ast sägen, auf dem wir sitzen, und bei den Grünen muss man dann schon fragen, ob die einfach so strunzdumm sind, dass sie das nicht begreifen, oder ob das ein Teil ihrer Strategie ist, die Gesellschaft zu schwächen.
Doch zurück zum konkreten Begehren. Was gleich mal auffällt an der
Website, ist, dass es keine einfache Textseite mit dem konkreten
Wortlaut des Volksbegehrens gibt. Alles wird über Menü und
haufenweise Unterseiten aufgesplittet und ein flüssiges Lesen der
Forderungen damit unmöglich gemacht. Da scheint jemandem daran
gelegen zu sein, dass Interessierte sich nicht wirklich mit den
Inhalten auseinandersetzen sondern nach kurzem Überfliegen der
Signebaits „Beruf und Familie vereinen, 30-Stunden-Woche, Quote“
keine weitere Auseinandersetzung mit Inhalten mehr stattfindet. Man
verkauft eine bunte Verpackung und hindert den Käufer, sich vorher
den Inhalt der Packung anzuschauen. Sorry, aber bei mir geht da
sofort der Mogelpackungsalarm los.
„Mehr als die Hälfte der Bevölkerung sind Frauen*. Trotzdem
nehmen sie an Entscheidungstischen in der Wirtschaft und in der
Politik nicht die Hälfte der Plätze ein. Daher braucht es eine
verpflichtende Geschlechterquote von 50 Prozent auf allen Ebenen.“
Es folgt eine Einzelfall-Geschichte, nicht umsonst „Story“
genannt, die keinen zu interessieren braucht, weil sie erstens ein
Einzelfall ist, von dem die Grünen selbst immer behauptet haben,
dass seine Generalisierung sittenwidrig wäre, und zweitens auch eine
erfundene Geschichte sein kann (und wahrscheinlich auch ist). Mimimi
von einer armen Diskriminierten, die, gäbe es sie wirklich, mit
einer Klage vor der Antidiskriminierungsstelle wahrscheinlich sogar
durchkäme. Vollkommen irrelevant.
Und dann werden daraus die Forderungen abgeleitet:
„-
Die Hälfte aller Plätze für Wahllisten und in Vertretungskörpern
auf Gemeinde-, Landes- und Bundesebene,
-
die Hälfte aller Plätze in politischen Interessensvertretungen und
der Sozialpartnerschaft sowie in diversen öffentlichen Beiräten,
Gremien, Kommissionen etc.,
-
die Hälfte aller Plätze in Leitungs- und Kontrollgremien von
Kapitalgesellschaften und Genossenschaften unabhängig von der Größe
der Gremien
für
Frauen und Männer“
Ob die Unterschreibenden sich im Klaren darüber sind, dass sie an
diesem Punkt gerade die Demokratie außer Kraft setzen wollen? Nicht
mehr die Wähler haben die Wahl und entscheiden frei über den
Kandidaten ihres Wahlkreises, sondern es muss eine
geschlechtsabhängige Liste vorgelegt werden und dann darf der Pöbel
nur noch ablehnen oder zustimmen. Muss man sich mal klarmachen, die
nutzen ein Werkzeug der direkten Demokratie, um Forderungen nach dem
Außerkraftsetzen der demokratischen Regeln zu stellen und
rechtsstaatliche verfassungsmäßige Grundsätze wie Wahl- und
Vertragsfreiheit unabhängig vom Geschlecht zu untergraben. Äh,
warte mal, wem haben sie das immer unterstellt, demokratische Mittel
anzuwenden um antidemokratische Änderungen durchzusetzen, die lieben
Grünen? Alles klar. „Was ich denk und was ich tu...“ Die gehören
schön langsam mal vom Verfassungsschutz begutachtet.
Aber sie versuchen ja auch noch eine Begründung ihrer
demokratiefeindlichen Forderungen, und, was Wunder, sie begründen es
mit Demokratie.
„Warum
steht Frauen* jeder zweite Platz am Entscheidungstisch zu?“
„Österreich
ist eine repräsentative Demokratie. Aber Frauen* sind nicht
entsprechend ihres Bevölkerungsanteils vertreten.“
Darum geht es auch nicht bei der repräsentativen Demokratie. Auch
Staplerfahrer oder Mindestpensionisten oder Menschen mit Inkontinenz
sind sehr wahrscheinlich nicht entsprechend ihres Bevölkerungsanteils
vertreten. Aber alle, grundsätzlich alle, durften ihre
Repräsentatnten wählen. Sogar mehr Frauen als Männer waren
wahlberechtigt. Und sie haben jene Parteien gewählt, von denen sie
sich am Besten vertreten fühlen. Will man uns jetzt weismachen, dass
nur eine Frau die Interessen einer Frau vertreten kann? Das wäre
sexistisch und widerspricht dem verfassungsmäßigen
Gleichheitsgrundsatz, der eindeutig besagt, dass die Fähigkeiten
nicht vom Geschlecht abhängig gemacht werden dürfen sondern allein
von der Kompetenz. Genau diese Gleichheit vor dem Gesetz, die hier
angeblich begehrt wird, wird da nämlich bekämpft.
Und nochwas: warum soll das Geschlecht ein Bewertungskriterium sein,
wenn doch alle gleich sind? Wie wäre es dann mit Haarfarbe? Sind
blonde, rothaarige und brünette Menschen entsprechend der
prozentuellen Verteilung in der Gesamtbevölkerung in
Entscheidungspositionen vertreten? Oder bestimmen hier
überdurchschnittlich viele Blonde über unterrepräsentierte
Schwarzhaarige? Und Kurznasige über Langnasige? Wie sieht es mit dem
BMI aus? Oder der Schuhgröße? Bestimmen kleinfüßige Entscheider
über die Normbreite von Treppenstufen und diskriminieren alle
Großfüßigen damit? Warum soll sich das Eine, wenn alles Andere
gleich geartete sich wie Schwachsinn anhört, plötzlich vernünftig
sein?
„Deswegen
stehen entscheidende Anliegen von Frauen* auf der politischen Agenda
meist ganz unten und viele Probleme bleiben ungelöst liegen.“
Welche Anliegen haben Frauen, die entscheidend sind, und den Anliegen
der Gesamtbevölkerung widersprechen? Das hört sich nach
Klientelpolitik an. Und die ist das einzige Problem hier, das sich
aber leicht lösen lässt, indem man sie einfach nicht betreibt.
Könnte ein Grund sein, warum die Grünen aus dem Nationalrat
geflogen sind.
„Wenn
Frauen* in der Minderheit sind, werden ihre Stimmen in Diskussionen
oft nicht ernst genommen und ihre Leistung zu wenig gewürdigt.“
Wenn ich bei den Feminazissen und ihren genderastischen Pudeln eines
liebe, dann dieses einfache, aus einer selbsterfundenen Story am
Anfang abgeleitete Formulieren von Behauptungen ohne messbare Basis.
Dieser Satz ist nämlich eine schlichte Behauptung, ich könnte
genauso gut einfach das Gegenteil behaupten. Gerade wenn Frauen
sprechen, halten sich höfliche Männer zurück. Kavaliere treten der
sich als Opfer fühlenden Frau helfend zur Seite. Einfache Aussage,
Ausnahmen bestätigen die Regel, ich kann auch gerne ein paar Männer
befragen, ob sie das auch so sehen und das als bestätigende Studie
verkaufen.
Denn wie wollen diese Begehrerinnen ihre Aussagen unterfüttern? Man
fragt eine Handvoll Frauen, ob sie sich nicht genug gewürdigt
fühlen, und wenn die nicken, nennen sie das Ergebnis den
wissenschaftlichen Beweis ihrer Behauptung? Oder ist es richtig, weil
es der „gefühlten Lebensrealität vieler Frauen“ entspricht?
Nun, das trifft inzwischen auf die Gefahr von sexueller Gewalt durch
Zugewanderte beim Verlassen des Hauses im Dunkeln auch zu, darf man
das auch extrapolieren? Oder unterscheiden sich „diffuse
Benachteiligungsgefühle“ durch irgendwas von „diffusen Ängsten“?
Ich kontere mal mit meinem Einzelfall: in meiner Partnerfirma ist die
Chefin eine Frau und im wöchentlichen Jour Fixe mit einem halben
Dutzend Männern wird sie aber sowas von ernst genommen, das kann
sich keiner vorstellen. Da bestimmt die weibliche Minderheit geradezu
die Meinung der männlichen Mehrheit. Und was jetzt?
„Insbesondere
trifft dies auch in der heimischen Privatwirtschaft zu, wo der
Männer*Anteil in Vorständen und Aufsichtsräten unverändert bei 90
Prozent liegt.“
Na
und? Kann es nicht sein, dass es mit den Vorständen gleich steht wie
mit den technischen Berufen? Ich kenne einige Frauen in Vorständen,
einige Frauen, die CEO sind, alles starke und kluge Frauen, und
seltsamerweise hat keine von denen eine gläserne Decke gespürt
sondern einfach den normalen Widerstand, den auch jeder Mann zu
spüren bekommt. Diese Posten werden nämlich nicht verschenkt. Genau
das ist aber das Begehr der Grünen, dass Posten verschenkt werden
sollen. Weil bei der Geburt bestimmte körperliche Zuordnungen in die
Geburtsurkunde eingetragen wurden, was sie sonst für gaga finden,
aber nicht, wenn es um Postengeschenke geht. Da gibt es plötzlich
guten Sexismus und gute Diskriminierung. Und gutes Aushebeln
privatrechtlicher ebenso wie demokratischer Grundsätze.
„Und das,
obwohl es nachgewiesen ist, dass Unternehmen insgesamt profitieren,
wenn Entscheidungsgremien die gesamte Gesellschaft repräsentieren.“
Nein,
ist es nicht. Unternehmen profitieren, wenn sie die besten und
fähigsten Leute in diese Gremien setzen. Und nein, deren Kompetenz
resultiert nicht aus der Form der Geschlechtsmerkmale. Also bullshit.
„Dass Frauen*
nicht ausreichend repräsentiert sind, ist also nicht nur Ausdruck
mangelnder Anerkennung von Qualifikationen und weiblicher Leistungen,
sondern hat auch nachteilige betriebs- und volkswirtschaftliche
Konsequenzen.“
Behaupten wir mal so. Und wenn wir aus Gender-Mainstreaming-Seminaren
eines gelernt haben, dann, dass man (bzw. frau, wie diese Knalltüten
dann sprachverdrehend gerne schwurbeln) nur igrendwelche Behauptungen
aufstellen brauchen, und wann immer man nachbohrt, erntet man erst
ein „das ist erwiesen“ oder „das ist allgemein bekannt“ und
bei weiterer Fragerei sofort den persönlichen Angriff, man wäre
eben ein ewiggestriger verstockter alter Soldat des Patriarchats, der
die bunte Lebensrealität des 21. Jahrhunderts einfach nicht
wahrhaben wolle. Die Realitätsverweigerer zeihen jeden, der sie mit
der Realität konfrontiert, der Realitätsverweigerung. Das ist süß.
Und das war jetzt erst die erste Forderung dieses
Opfervolksbegehrens. Den Rest werde ich etwas zusammenfassen und
morgen liefern, aber soviel kann ich spoilern: es wird nicht besser.
Ganz im Gegenteil.
1 Kommentar:
die zwei gefährlichsten Punkte sind wohl eher das Thema Migration und Flucht (wieder mal) und gender Schulerziehung, daher werde ich diesen Mist nicht unterschreiben
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