Man stelle sich vor, eine Zusammenrottung von hundert Weißen würde
durch die Straßen von Kairo oder Timbuktu ziehen und jeden, der
irgendwie afrikanisch aussieht, was dort recht vielen Leuten
passiert, anpöbeln, anrempeln, ausrauben und bei Gegenwehr auch
schon mal krankenhausreif dreschen. Kann man sich da folgende
Schlagzeile vorstellen?
„Frust,
Langeweile und tiefsitzende Wut“
Das wird nämlich als Entschuldigung angebracht, weil in
Australien – genau dort, wo man eigentlich nur
vergleichsweise einer Handvoll „Flüchtender“ die helfende Hand
gereicht hat – junge Sudanesen in großen Gruppen eben genau das
oben Beschriebene tun.
„Verabredet über soziale Medien hatten sich an die 200 junge
Schwarzafrikaner zusammengerottet und begonnen Passanten anzupöbeln.
Wahllos wurden Fußgänger, Restaurant- und Cafebesucher umzingelt,
bedrängt und bestohlen, Frauen begrapscht und gedemütigt.“
Kommt uns das irgendwie bekannt vor? Ähnlichkeiten sind rein
zufällig.
„Die
insgesamt 20.000 Migranten aus dem Süd-Sudan sind die jüngste
Flüchtlingsgruppe in Australien, aber auch die mit der die Behörden
am meisten Probleme hat. Rund 3500 leben in Melbourne, laut Polizei
hat mehr als die Hälfte Straftaten begangen, viele mehrfach.“
Also jetzt musste ich wirklich kontrollieren, welches Medium hier
solche rassistische rechte Hetze verbreitet.
Deutschlandfunk.
Oh.
Wie kann das sein? Wie kann hier jemand schreiben, dass aus einer
bestimmten Einwanderergruppe mehr als die Hälfte Straftäter sind?
Wir wissen doch alle, dass das nicht stimmt, weil es nicht stimmen
kann, sondern nur von den Mühlen rechtsextremer Hetzer tropfendes
Wasser ist.
„Sprecher
der sudanesischen Gemeinde versuchen die Zahlen kleinzureden. Es gäbe
keine organisierten Banden afrikanischer Jugendlicher, sagen sie, das
alles sei Schwarzmalerei der Polizei.“
Schwarzmalerei? Polizisten malen Sudanesen schwarz? Dass ich sowas
noch lesen darf...
Aber es kommt noch besser. Wirklich ein Sahnestückchen des Artikels:
„Der
Äthiopier Jibril Matiang sieht das anders. Er glaubt, daß die
Polizei überreagiert. Daß sie ihn und andere drangsaliert nur weil
sie Afrikaner sind.
"Ich bin auf
dem Nachhauseweg und werde von einer Streife angehalten und nach
Namen und Adresse gefragt. Nicht nur einmal am Abend, oft drei- und
viermal. Ich habe das Gefühl, daß ich mich nicht frei bewegen
kann."
Jibril ist 18,
hat keinen Job und will auch keinen, hängt tagsüber am Smartphone
oder treibt sich mit Freunden in der Stadt herum. Seine Eltern sieht
er nur wenn er Geld braucht. Sarah Joyce vom Jugendtreff in Fitzroy
ist meist die erste, die Jibril anruft wenn er wieder einmal in
Schwierigkeiten steckt, oft um drei, vier Uhr morgens. So wie vor ein
paar Tagen. Jibril und Co. schlitzten gerade die Reifen parkender
Autos auf als sie von der Polizei ertappt wurden.“
Kann man das kommentieren? Ich meine, das kleine Arschloch zieht mit
anderen kleinen Arschlöchern durch die Nacht, schlitzt Reifen auf,
und wenn ihn die Polizei kappt, dann nur, weil er ein Schwarzer ist?
Nein, weil er ein Arschloch ist! Das vielleicht einmal darüber
nachdenken sollte, warum so viele seiner lieben „Community“-Genossen
auch Arschlöcher sind. Und wieso immer mehr Polizisten die
statistische Wahrscheinlichkeit, eher einem dunkel- als einem
hellhäutigen Arschloch zu begegnen, in ihr Dienstverhalten
integrieren.
Ist das schon die Krönung?
Oh nein, es steigert sich weiter.
Es legt sich nämlich seine eigene Argumentationskette um den Hals
und stößt dann mit Wonne den Sessel weg.
"Für
diese jungen Leute ist das traumatisch. Sie stammen aus
Kriegsgebieten und sind schon verwundbar hier angekommen."
Und
nur einen Satz weiter:
„Ihre Eltern
sind zwar aus Krisengebieten geflohen, doch Melbournes afrikanische
Problemkinder kennen Bürgerkrieg nur aus dem Internet. Sie sind in
Australien aufgewachsen, in Frieden und Freiheit, in australischen
Schulen zusammen mit australischen Kindern. Trotzdem bleiben die
meisten unter sich, Frust, Langeweile und eine tiefsitzende Wut
entladen sich durch Gewalt und Verbrechen - spezielle Aus- und
Fortbildungsplätze aber bleiben ungenutzt.“
Sie sind eben nicht „hier angekommen“ sondern „hier
aufgewachsen“; sie haben die Grundlage für ihre Verhaltensweisen
nicht erlebt, sondern entweder ererbt, oder sie wurden ihnen
anerzogen. Ich vermute Letzteres. Man bleibt unter sich, verachtet
den Rest, schmarotzt auf Kosten anderer, weil man sich für etwas
Besseres hält. Weil man ein Arschloch ist. Eine bestimmte
Herrenmenschenideologie im Gewand einer Religion kann das Ganze noch
unterstützen. Man spielt den dummen Melkkühen den armen
Schutzsuchenden vor und lacht sich halbtot über diese Idioten, die
einen auch noch pampern und füttern.
"Integration
muss von einem selbst kommen"
Genau das ist der Punkt.
Nicht vom Staat.
Nicht von der Gesellschaft.
Nicht vom Nachbarn.
Nicht von Gott.
Nur von einem selbst. Entweder man will oder man will nicht. Und wer
nicht will, nun ja, ich will es mal so sagen: Es steht den Kindern
jederzeit frei, den augenscheinlichen Fehler ihrer Eltern betreffs
ihrer Lokation zu korrigieren.
Und das gilt nicht nur für Australien.
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