„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Samstag, 28. April 2018

Leserbrief an den ORF

„Es kommen stürmische Zeiten“ und „Das Wetter schlägt um“, so propagandatrommeln die panikverbreitenden und gesellschaftsspaltenden ultrarechten Stimmen auf Neonaziseiten permanent, und was musste ich letztens erleben? Im ORF-Wetterbericht wurde ein „Wetterumschwung“ vorausgesagt, und es würde „Sturm“ geben. Es ist erschreckend, dass der ORF sich in vorauseilendem Gehorsam gegenüber dem ultrarechtsrechten Medienminister in übelstem Nazisprech übt! Ich erwarte mir eine Distanzierung, aber aufs Schärfste!

In Zukunft darf nur noch schönes Wetter angesagt werden, wenn Sie nicht in den Ruch geraten wollen, ein Sprachrohr der Neonaziszene zu sein! Schlechtes Wetter darf nicht angekündigt werden, denn es spielt den rechten Hetzern in die Hände und gießt Regenwasser auf ihre Gebetsmühlen! Wenn es dann entgegen der Prognose doch regnen und stürmen sollte, dann ist es Ihre Aufgabe, den Menschen Mut und Zuversicht zu vermitteln und ihnen klarzumachen, dass sie dieses Wetter als Geschenk, als Bereicherung des tristen sonnigen Alltags begreifen und sich darüber freuen, auch einmal überrascht zu werden. Und dass nur Nazi-Hetzer und Menschenfeinde nach dem Schirm greinen und sich rassistisch über den Wetterfrosch äußern.

Gestalten Sie gemäß Ihrem Bildungsauftrag ein paar Dokumentationen über die heilende Wirkung von Regenwasser auf der Haut, feuchte Umschläge um die Füße und den durch die Ohren blasenden Wind, der jedem Rassisten seine Menschenfeindlichkeit aus dem Kopf blasen würde, weshalb nur Nazis permanent Angst vor dem Sturm verbreiten wollen und sich feige verkriechen, wenn es stürmisch wird. Erklären Sie den Menschen, dass der Wind eine Antwort der Natur auf Rassismus ist und deshalb zu begrüßen, und man erkennt alle aufrechten Bürger daran, mutig im Sturm zu stehen und ihn zu genießen. Wer sich vor solchem verkriecht, muss ein Nazi sein! Empfehlen Sie den Bürgern, Namenslisten zu führen, wer sich im Sturm nicht raus traut. Die können regelmäßig der Antifa-Hotline übermittelt werden.

Und bitte, keine Kritik an Gott zulassen, nur weil das Wetter nicht mitspielt! Gott ist Jude, so wie Soros, und wer Juden für was auch immer kritisiert, ist ein Antisemit und damit zwingend wieder ein Nazi. Sie wollen doch kein Nazisprachrohr sein? Sie wollen doch nicht etwa vor dem Sturm warnen und sich davor verkriechen??
Also ab morgen nur noch Sonnenschein!

gezeichnet
Christian K., Pizzafahrer aus Wien

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