Salzburg hat gewählt. Ich wollte eigentlich so Einiges darüber
schreiben, aber da die Hochrechnungen bereits sehr früh am
Nachmittag bekannt gegeben wurden, musste ich auch mit meiner
liebreizenden Fragolina bereits recht früh ein angemessenes Getränk
zur Feier des Tages genehmigen. Nach den großspurigen
Erfolgsmeldungen der in NÖ nur marginal gestutzten Grünen und sogar
leicht zulegenden Roten, die unsere Pizzaprinzessin zu ganz
besonderen verbalen Pirhouetten animierten (bei Verlusten haben die
Landesparteien ja nie etwas mit der Bundespartei zu tun, bei Gewinnen
ist das immer ein starkes Zeichen für die Bundespartei – Pippi
Langstrumpf lässt grüßen und die Prinzessin hat ja auch gewisse
Ähnlichkeiten mit Herrn Nilsson), gab es jetzt wieder die erwartbare
Klatsche für die Beiden, wobei die Grünen ja dem allgemeinen Trend
folgend ziemlich in den Keller geprügelt wurden. Nicht nur, dass
sich nicht einmal mehr die Hälfte der letzten Wahl erreicht haben,
die allerdings kaum historisch vergleichbar war – sie wurden
einfach auf ihre Einstelligkeit von vor 2013 zurückgedrückt –
geht sich auch bei bestem Willen keine Beteiligung an irgend einer
Regierungskonstellation aus.
Entweder Schwarz-Rot oder Schwarz-Blau. Was anderes geht sich nicht
aus.
Schwarz-Rot wäre durch die roten Korruptionsskandale belastet,
Schwarz-Blau einem permanenten Trommelfeuer der Medien ausgesetzt.
Aber zweiterer Fall würde zumindest volle Unterstützung aus dem
Bund bekommen. Mal sehen, wie die neue Landesregierung aussehen wird.
Zumindest grün wird sicher nicht dabei sein.
Gut.
Innsbruck hat gewählt.
Und bleibt tiefgrün.
Also werde ich mir in Zukunft irgendwelche Hinweise auf die
Vorkommnisse in Innsbruck verkneifen, wenn dann mal wieder
Gruppenprügeleien, Messereien oder Vergewaltigungen bejammert
werden: Wie bestellt, so geliefert. Ich werde morgen unserem
schwarzen Bürgermeister mal eine kleine Anfrage zukommen lassen, ob
wir die inzwischen von ihm selbst schon abgelehnten und in einem
alten, extra für diese Früchtchen neu aufgeputzten, Landgasthaus
untergebrachten Grüppchen an abends immer wieder für
Polizeieinsätze sorgenden Goldstückchen nicht nach Innsbruck
schicken können. Dort scheint noch ein großer Bedarf an
Bereicherung zu bestehen. Dem kann gerne geholfen werden. In unserem
Provinzstädtchen haben wir genug Erfahrungen für die nächsten
Jahrzehnte gesammelt. Das reicht. Wir teilen gerne. Viel Spaß mit
den unreifen Südfrüchtchen.
In Deutschland bekam Andrea „auf die Fresse“ Nahles
erwartungsgemäß den Martinsorden verliehen und wurde zur neuen
SPD-Chefin gekürt. Dass der Verzweiflungshunderter für den
Ärmelschoner aus Brüssel, äh, Messias aus Würselen, nicht mehr
getoppt werden kann, war schon rein mathematisch klar. Aber gerade
mal knapp über 66% sind für sozialistische Verhältnisse eine
schallende Klatsche. Nahles hat schon verspielt, bevor sie begonnen
hat. Innerparteilich werden sehr wahrscheinlich bereits jetzt die
Zähne jener Sägen gefeilt und geschränkt, deren lustig raspelndes
Geräusch Nahles neben immer wieder anfallenden Häufchen an Spänen
neben den Stuhlbeinen in nächster Zeit unter ihrem Hintern vernehmen
wird. Stinkefinger-Siggi „das Pack“ Gabriel wollte bei einem
solchen Ergebnis noch frustriert hinschmeißen, aber Nahles feiert
erstmal den Beginn ihrer Demontage als Erfolg.
Der Weg der SPD in den tiefen Zehnerbereich ist vorgezeichnet, die
interne Spaltung wird immer wahrscheinlicher. An der Merkel-CDU
zerreibt es jede Partei; Lindner weiß, warum er sich das nicht
angetan hat; die FDP kennt den pommerschen Eisberg schon, an dem sich
die Rote Fregatte gerade die Flanke aufreißt. Na gut, eine Partei,
die in einem Martin Schulz die Letzte Große Hoffnung sieht und aus
deren oberster Personaldecke sich nur noch so intellektuell dünne
Fäden wie Andrea Nahles ziehen lassen, hat fertig.
Der Großsultan und Khalif in spe hat Neuwahlen ausgerufen, damit er
die erst vor Kurzem dem nächsten Präsidenten volksabstimmend
zugeschanzte Totalermächtigung und Parlamentsausschaltung noch
schnell über die Bühne bekommt, bevor irgendwer auf die Idee kommt,
einen Oppositionspolitiker vorher aus dem Knast zu entlassen. Man
will ja kein Risiko eingehen und sich noch von irgend einem dreckigen
Kurden oder Aleviten in die mit sunnitischer Reinheit geheiligte
Suppe spucken zu lassen.
Unser Kanzler wurde in Ö1 interviewt, und (selbstverständlich rein
zufällig) wurde auch die Frage gestellt, wie er denn zu
Wahlkampfauftritten des Großsultans von Ankara vor seinen
türkenfahnenschwingenden Jubeltruppen in Österreich stehen würde.
Die Antwort war vorhersehbar, Kurz‘ Standpunkt war und ist
allgemein bekannt, die Gesetzeslage ist es auch, und beides ist sogar
ausnahmsweise einmal deckungsgleich mit der Meinung des Herrn Kern,
in dessen Regierungszeit sogar der Gesetzesbeschluss fällt, der ein
Verbot solcher Auftritte legalisiert. Trotzdem jaulten die üblichen
Kreischer sofort los und nagelten ihre billige polemische Hetze in
die Internetforen der Linkspresse. Aber sie kamen nicht weit. Denn
selbstverständlich konnte der Irre vom Bosporus nicht lange an sich
halten und bellte sofort seine üblichen Drohungen und Beleidigungen
heraus und saftelte irgend etwas über Demokratie und das türkische
Volk daher.
Wenn der Erdowahnsinnige von Demokratie faselt, dann ist das immer
wieder erbauend und entzieht selbst seinen härtesten Verteidigern
und Kurz-Bashern jegliche argumentative Grundlage.
Haben wir doch zu dem Thema schon einiges erfahren können.
Ein kurzer Abriss:
„Wir sind die
Weltmacht Türkei. Das sollte jeder wissen. Die Türkei ist kein Land
mehr, dessen Tagesordnung von außen bestimmt wird, sondern ein Land,
das in der Welt die Tagesordnung bestimmt.“
„An
unsere Bürger (Anm.:
in den EU-Staaten), die ihrem
Land, ihrem Volk, ihrer Flagge und ihrem Gebetsruf treu sind:
Übernehmt persönlich Aufgaben in politischen Parteien und
politischen Mechanismen!“
...sagt 2018 der, von dem auch dieser Ausspruch aus 2010 stammt:
„Wir
müssen die europäische Kultur mit der türkischen impfen.”
...und der in einer damals noch demokratischen Türkei in den Knast
ging für diese Rezitation:
„Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufspringen, bis
wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette
unsere Bajonette, die Moscheekuppeln unsere Helme und die Gläubigen
unsere Soldaten.“
Diktatoren, die aus dem Kerker kommen, alle anpöbeln und ihre
Nachbarn militärisch angreifen hatten wir schon, sogar mit
Schnauzbart. Daraus sollten wir gelernt haben.
Nachdem er in Syrien eingefallen ist und dort die Kurden ausräuchert,
werden es wohl die letzten Umfragewerte vor seiner Wahl zum Sultan
entscheiden, ob er sich auch noch auf ein militärisches Abenteuer
gegen Griechenland einlässt und Ägäis-Inseln besetzt.
"Ihr könnt gegen mich sein, ihr habt mich immer gehasst.
Aber seid Euch bewusst: ihr werdet mir nie die Macht wegnehmen
können, die mir Allah gegeben hat."
Wenn man den Teil mit dem blutrünstigen Götzen weglässt, könnte
das wörtlich aus einer Hitler-Rede an das bolschewistische
Weltjudentum, dem damaligen Äquivalent der dreckigen Kuffar,
stammen.
"Es gibt keinen Islam und Islamismus. Es gibt nur einen
Islam. Wer etwas anderes sagt, beleidigt den Islam."
Man kann einen Islam nicht beleidigen. Man kann einen Menschen
beleidigen. Da der aber keinen allzu hohen Stellenwert im Weltbild
eines radikalislamischen Despoten hat, kann der die Welt nicht anders
sehen.
Erdi, man möchte dir manchen Tag den Böhmermann nackt auf den Bauch
binden und zurufen: du bist ein größenwahnsinniger Idiot und
solltest schnellstmöglich jeglicher politischer Macht entkleidet
werden. Aber das muss dein eigenes Volk hinbekommen. Wenn es das
nicht tut, dann hat es dich verdient. Aber unser Verständnis nicht.
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