„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Montag, 23. April 2018

Wahlsonntag

Salzburg hat gewählt. Ich wollte eigentlich so Einiges darüber schreiben, aber da die Hochrechnungen bereits sehr früh am Nachmittag bekannt gegeben wurden, musste ich auch mit meiner liebreizenden Fragolina bereits recht früh ein angemessenes Getränk zur Feier des Tages genehmigen. Nach den großspurigen Erfolgsmeldungen der in NÖ nur marginal gestutzten Grünen und sogar leicht zulegenden Roten, die unsere Pizzaprinzessin zu ganz besonderen verbalen Pirhouetten animierten (bei Verlusten haben die Landesparteien ja nie etwas mit der Bundespartei zu tun, bei Gewinnen ist das immer ein starkes Zeichen für die Bundespartei – Pippi Langstrumpf lässt grüßen und die Prinzessin hat ja auch gewisse Ähnlichkeiten mit Herrn Nilsson), gab es jetzt wieder die erwartbare Klatsche für die Beiden, wobei die Grünen ja dem allgemeinen Trend folgend ziemlich in den Keller geprügelt wurden. Nicht nur, dass sich nicht einmal mehr die Hälfte der letzten Wahl erreicht haben, die allerdings kaum historisch vergleichbar war – sie wurden einfach auf ihre Einstelligkeit von vor 2013 zurückgedrückt – geht sich auch bei bestem Willen keine Beteiligung an irgend einer Regierungskonstellation aus.

Entweder Schwarz-Rot oder Schwarz-Blau. Was anderes geht sich nicht aus.
Schwarz-Rot wäre durch die roten Korruptionsskandale belastet, Schwarz-Blau einem permanenten Trommelfeuer der Medien ausgesetzt. Aber zweiterer Fall würde zumindest volle Unterstützung aus dem Bund bekommen. Mal sehen, wie die neue Landesregierung aussehen wird.
Zumindest grün wird sicher nicht dabei sein.
Gut.



Innsbruck hat gewählt.
Und bleibt tiefgrün.
Also werde ich mir in Zukunft irgendwelche Hinweise auf die Vorkommnisse in Innsbruck verkneifen, wenn dann mal wieder Gruppenprügeleien, Messereien oder Vergewaltigungen bejammert werden: Wie bestellt, so geliefert. Ich werde morgen unserem schwarzen Bürgermeister mal eine kleine Anfrage zukommen lassen, ob wir die inzwischen von ihm selbst schon abgelehnten und in einem alten, extra für diese Früchtchen neu aufgeputzten, Landgasthaus untergebrachten Grüppchen an abends immer wieder für Polizeieinsätze sorgenden Goldstückchen nicht nach Innsbruck schicken können. Dort scheint noch ein großer Bedarf an Bereicherung zu bestehen. Dem kann gerne geholfen werden. In unserem Provinzstädtchen haben wir genug Erfahrungen für die nächsten Jahrzehnte gesammelt. Das reicht. Wir teilen gerne. Viel Spaß mit den unreifen Südfrüchtchen.



In Deutschland bekam Andrea „auf die Fresse“ Nahles erwartungsgemäß den Martinsorden verliehen und wurde zur neuen SPD-Chefin gekürt. Dass der Verzweiflungshunderter für den Ärmelschoner aus Brüssel, äh, Messias aus Würselen, nicht mehr getoppt werden kann, war schon rein mathematisch klar. Aber gerade mal knapp über 66% sind für sozialistische Verhältnisse eine schallende Klatsche. Nahles hat schon verspielt, bevor sie begonnen hat. Innerparteilich werden sehr wahrscheinlich bereits jetzt die Zähne jener Sägen gefeilt und geschränkt, deren lustig raspelndes Geräusch Nahles neben immer wieder anfallenden Häufchen an Spänen neben den Stuhlbeinen in nächster Zeit unter ihrem Hintern vernehmen wird. Stinkefinger-Siggi „das Pack“ Gabriel wollte bei einem solchen Ergebnis noch frustriert hinschmeißen, aber Nahles feiert erstmal den Beginn ihrer Demontage als Erfolg.

Der Weg der SPD in den tiefen Zehnerbereich ist vorgezeichnet, die interne Spaltung wird immer wahrscheinlicher. An der Merkel-CDU zerreibt es jede Partei; Lindner weiß, warum er sich das nicht angetan hat; die FDP kennt den pommerschen Eisberg schon, an dem sich die Rote Fregatte gerade die Flanke aufreißt. Na gut, eine Partei, die in einem Martin Schulz die Letzte Große Hoffnung sieht und aus deren oberster Personaldecke sich nur noch so intellektuell dünne Fäden wie Andrea Nahles ziehen lassen, hat fertig.



Der Großsultan und Khalif in spe hat Neuwahlen ausgerufen, damit er die erst vor Kurzem dem nächsten Präsidenten volksabstimmend zugeschanzte Totalermächtigung und Parlamentsausschaltung noch schnell über die Bühne bekommt, bevor irgendwer auf die Idee kommt, einen Oppositionspolitiker vorher aus dem Knast zu entlassen. Man will ja kein Risiko eingehen und sich noch von irgend einem dreckigen Kurden oder Aleviten in die mit sunnitischer Reinheit geheiligte Suppe spucken zu lassen.

Unser Kanzler wurde in Ö1 interviewt, und (selbstverständlich rein zufällig) wurde auch die Frage gestellt, wie er denn zu Wahlkampfauftritten des Großsultans von Ankara vor seinen türkenfahnenschwingenden Jubeltruppen in Österreich stehen würde.
Die Antwort war vorhersehbar, Kurz‘ Standpunkt war und ist allgemein bekannt, die Gesetzeslage ist es auch, und beides ist sogar ausnahmsweise einmal deckungsgleich mit der Meinung des Herrn Kern, in dessen Regierungszeit sogar der Gesetzesbeschluss fällt, der ein Verbot solcher Auftritte legalisiert. Trotzdem jaulten die üblichen Kreischer sofort los und nagelten ihre billige polemische Hetze in die Internetforen der Linkspresse. Aber sie kamen nicht weit. Denn selbstverständlich konnte der Irre vom Bosporus nicht lange an sich halten und bellte sofort seine üblichen Drohungen und Beleidigungen heraus und saftelte irgend etwas über Demokratie und das türkische Volk daher.
Wenn der Erdowahnsinnige von Demokratie faselt, dann ist das immer wieder erbauend und entzieht selbst seinen härtesten Verteidigern und Kurz-Bashern jegliche argumentative Grundlage.
Haben wir doch zu dem Thema schon einiges erfahren können.
Ein kurzer Abriss:

Wir sind die Weltmacht Türkei. Das sollte jeder wissen. Die Türkei ist kein Land mehr, dessen Tagesordnung von außen bestimmt wird, sondern ein Land, das in der Welt die Tagesordnung bestimmt.“

An unsere Bürger (Anm.: in den EU-Staaten), die ihrem Land, ihrem Volk, ihrer Flagge und ihrem Gebetsruf treu sind: Übernehmt persönlich Aufgaben in politischen Parteien und politischen Mechanismen!“

...sagt 2018 der, von dem auch dieser Ausspruch aus 2010 stammt:

Wir müssen die europäische Kultur mit der türkischen impfen.”

...und der in einer damals noch demokratischen Türkei in den Knast ging für diese Rezitation:
Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufspringen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Moscheekuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.“

Diktatoren, die aus dem Kerker kommen, alle anpöbeln und ihre Nachbarn militärisch angreifen hatten wir schon, sogar mit Schnauzbart. Daraus sollten wir gelernt haben.
Nachdem er in Syrien eingefallen ist und dort die Kurden ausräuchert, werden es wohl die letzten Umfragewerte vor seiner Wahl zum Sultan entscheiden, ob er sich auch noch auf ein militärisches Abenteuer gegen Griechenland einlässt und Ägäis-Inseln besetzt.

"Ihr könnt gegen mich sein, ihr habt mich immer gehasst. Aber seid Euch bewusst: ihr werdet mir nie die Macht wegnehmen können, die mir Allah gegeben hat."

Wenn man den Teil mit dem blutrünstigen Götzen weglässt, könnte das wörtlich aus einer Hitler-Rede an das bolschewistische Weltjudentum, dem damaligen Äquivalent der dreckigen Kuffar, stammen.

"Es gibt keinen Islam und Islamismus. Es gibt nur einen Islam. Wer etwas anderes sagt, beleidigt den Islam."

Man kann einen Islam nicht beleidigen. Man kann einen Menschen beleidigen. Da der aber keinen allzu hohen Stellenwert im Weltbild eines radikalislamischen Despoten hat, kann der die Welt nicht anders sehen.

Erdi, man möchte dir manchen Tag den Böhmermann nackt auf den Bauch binden und zurufen: du bist ein größenwahnsinniger Idiot und solltest schnellstmöglich jeglicher politischer Macht entkleidet werden. Aber das muss dein eigenes Volk hinbekommen. Wenn es das nicht tut, dann hat es dich verdient. Aber unser Verständnis nicht.

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