Im „Standard“
wird lautstark verkündet, dass in Deutschland die Polizei gegen
einen Zwölfjährigen ermittelt, der von einer Zwölfjährigen
beschuldigt wird, sie vergewaltigt zu haben.
Eigentlich weiß man noch gar nichts, außer dass die Polizei
ermittelt. Nichts. Null.
Komisch, dass der Fall trotzdem sofort international in die Presse
kommt, es muss wohl daran liegen dass "Bube aus Deutschland"
da steht, weil bei Vergewaltigungen durch andere Buben hatte das
bisher maximal lokales Interesse. Oder wusste jemand bis vor Kurzem,
dass der Mörder von Susanna in einem Vergewaltigungsfall an einer
Elfjährigen beschuldigt ist? Stand das damals im „Standard“ oder
sonst irgendwo? Also warum jetzt diese Eile, wenn nicht aus dem
einzigen Grund, den „Buben aus Deutschland“ zu erwähnen? Da
scheint in einigen Redaktionsstuben richtige Freude zu herrschen,
dass man das endlich dazuschreiben kann, da kann man gar nicht
erwarten, das endlich zu verbreiten und auszuwalzen. Noch immer
nichts aus dem Fall „Dean Martin“ gelernt?
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