...
bei einer Reihe der jüngsten Urnengänge, die von der Polizei (die
Politikern des Parteienkartells unterstellt ist) ebenso wie von der
Justiz (in deren Apparat man nur mit ... ähm ... »wohlwollender
Zustimmung« ebensolcher Kartellpolitruks hineinkommt) ignoriert, oder
durch Pseudoermittlungen als in Ordnung befunden und damit unaufklärbar
gemacht wurden, hat man die bereits bestehenden Manipulationsgefahren
unserer diversen Wahlordnungen genugsam demonstriert bekommen. Jetzt
wird vielerorts »zur Erhöhung der Wahlbeteiligung« über die Einführung
einer elektronischen Stimmabgabe nachgedacht. Digital, modern,
effizient, schnell — und noch weitaus manipulierbarer als die
bestehenden Systeme! Die NNZ hat dazu einen — so wohl nur bei einem Schweizer Blatt möglichen — wirklich »wohlabgewogenen« Artikel publiziert:
Die direkte Demokratie macht es möglich: Voraussichtlich stimmen wir bald darüber ab, wie wir in Zukunft abstimmen. Ein breit abgestütztes Komitee hat am Freitag eine Volksinitiative gegen E-Voting präsentiert. Sie will das Wählen und Abstimmen über Internet für mindestens fünf Jahre mit einem Moratorium belegen. Vermutlich würde sie die digitale Stimmabgabe sogar auf längere Zeit hinaus verhindern, da die Hürden für eine spätere Einführung sehr hoch wären.Das ist auch gut so. Die Digitalisierung des Urnengangs ist unnötig. Der Nutzen von E-Voting ist verschwindend klein gemessen an den Risiken. Klar, die Initianten tragen etwas gar dick auf. Indem sie an die Hackerangriffe der letzten Zeit erinnern, wecken sie diffuse Ängste. Bei aller Stimmungsmache ist ein Argument aber einleuchtend: Bei einer zentralen Online-Urne ist das Manipulationsrisiko naturgemäss grösser als im alther-gebrachten System, in dem dezentral jedes Dorf seine Stimmen auszählt.
Wer
in seiner Pippi-Langstrumpf-Widewidewitt-Welt glaubt, daß
Berufspolitiker, die durch die von ihnen verbockte Politik der letzten
Jahr(zehnt)e damit rechnen dürfen, daß zunehmend mehr von ihren weich
gepolsterten Stühlen vom Wähler an eine wirkliche, d.h. eine nicht dem
Parteikartell angehörende, Oppositionspartei vergeben werden, solche
Macht-, Einfluß-, Geld- und Imageschäden nicht mit allen
legalen, scheinlegalen, und — wenn's sein muß, ohne mit der Wimper zu
zucken — auch illegalen Mitteln zu verhindern trachten, der glaubt
vermutlich auch an Weihnachtsmann und Osterhasen. Und daß unsere
Pensionen sicher sind.
Nur
sollten solche Idioten denkenden Menschen nicht ihre Wahlentscheidung
über die Einräumung vermehrter Manipulationsmöglichkeiten zunichte
machen.
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