Immerhin 74 Jahre nach dem Ende der Hitlerei entdeckt
Merkeldeutschland plötzlich eine besondere Verantwortung gegenüber
den damals unterdrückten und verfolgten Volksgruppen der Sinti und
Roma, auch bekannt unter dem landläufigen Begriff „Zigeuner“.
Und so wird schnell mal am letzten Freitag im Bundestag ein
weitreichendes Paket
gegen „Antiziganismus“ beschlossen.
Mal wieder was Neues. Unwichtig wie nur irgendwas, überflüssig wie
ein Kropf. Nein, nicht etwa, weil ich für irgendeine Diskriminierung
von irgendwem wäre, sondern weil die Diskriminierung, Beleidigung
und Verhetzung von Minderheiten bereits jetzt generell gesetzlich
verboten ist, was die Zigeunerstämme automatisch einschließt. Also
warum ein eigenes Gesetz, wenn geltendes Recht dieses doch bereits
rechtlich abdeckt?
Möglichkeit eins: Man wollte mit „Antiziganismus“ einfach einen
weiteren „Anti-irgendwasismus“ schaffen und zum Kampfbegriff
aufblasen, den die AfD nicht verdammt, womit man eindeutig bewiesen
hat, dass die nicht nur islamophob, xenophob, antisemitisch,
sexistisch, rassistisch und wasweißichistisch sind, sondern auch
antiziganistisch sind. Allgemein böse eben. Wie Vernunft nun einmal
ist in Merkeldeutschland.
Möglichkeit zwei: Man diskutiert über irgend ein Nebelthema und
spielt auf der Politbühne eine hochwichtige, medial vielbeachtete
Humanismus-Gesetzgebung über Korrektsprech, während hinter den
Kulissen die eigentlich wichtigen Themen abgehandelt werden wie die
(wer hätte das gedacht…) Herstellung der Rechtsverpflichtung des
erst nicht und nun doch rechtsverbindlichen Migrationspaktes samt
seinen die Pressefreiheit verfassungsfeindlich aushebelnden
Maulkorbregeln.
Möglichkeit drei: Die sind wirklich schon im politischen und
ideologischen Burn-Out angekommen, haben absolut keine Antworten mehr
auf irgendwelche brennenden Fragen und spielen nur noch ein bisschen
Alibi-Politik auf Nebenschauplätzen, weil ihnen die Zügel schon
lange komplett entglitten sind. Während sich vor ihrer Haustür am
Alex in Berlin Hundertschaften türkischer und arabischer Clans wegen
irgendwelcher Youtube-Anrotzungen prügeln und die alten
sozialistischen Plattenbauten in Marzahn von arabischen und
afrikanischen Clans übernommen werden, kümmern sie sich um das
Zigeunerschnitzel. Das jetzt wohl anders benannt werden muss.
„Rotationseuropäischer Haram-Fleischfetzen“ oder so. Keine
Ahnung.
Möglichkeit vier: Das Ganze hat ein Ziel, das wir noch nicht sehen.
Irgend eine weitere Einschränkung der Bürgerrechte, irgend eine
Ausweitung der Maulkorb-Erlässe, irgend eine bald zufällig
passierende Aktion, die zu sofortigem harten Handeln zwingt.
Vorzugsweise gegen irgend eine Opposition. Wobei „irgend eine“
gut formuliert ist, wenn es eigentlich nur noch eine gibt.
Lassen wir uns überraschen.
Bis dahin kommt mir diese Musik ins Autoradio, und das laut
und bei offenen Fenstern Immerhin ist Frühling und das Lied so
romantisch und das lustige Zigeunerleben als so erstrebenswert
verherrlichend…:
(Wer hätte damals in den 60ern gedacht, dass eine grüne
Romantikerin und Baumbeweinerin heute mit dem gleichen Text zur
rechtsextremen Antiziganistin gestempelt würde...)
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