„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Donnerstag, 28. März 2019

Rammstein und die Effekthascher

„Meine Liebe kann ich dir nicht geben!“ schmettert es der Rammstein-Sänger Till Lindemann seiner Heimat im vor wenigen Stunden erschienenen neuen Video „Deutschland“ entgegen. Das mit Szenen aus der Geschichte Deutschlands durchwobene Video, dessen einzige Konstante die „Germania“ ist, lässt die Medienblase toben. Weil Lindemann seiner Heimat die Liebe versagt? Oder weil die Germania von einer Schwarzen gespielt wird? Beides eher ungewöhnlich für eine Band, der man immer und immer wieder eine strammrechte Geisteshaltung andichten wollte, was nun wirklich dümmer nicht mehr geht.
Nein. Es ist eine Szene, in der sie als KZ-Häftlinge zu sehen sind. Man darf aus der Geschichte Deutschlands nämlich alles zeigen, von der Klopperei der zauseligen Germanen mit den Römern bis zu bellenden Föhrern oder versoffenen Kommunistenführern, alles kein Problem. Aber als KZ-Häftlinge darf man sie nicht zeigen. Und dann noch einen mit einem gelben Stern…

Da „provoziert“ Rammstein, schnappatmet die „Presse“, und „sorgt für Aufregung“.
...später spielt eine dunkelhäutige Frau in Kettenhemd eine Rolle, als Kämpferin, aber auch als menschliche Unterlage für ein Buffet, von dem die Musiker essen“, erklärbärt ein Qualitätsjournalist, der das Video anscheinend nur durchgeklickt oder vielleicht auch gar nicht gesehen hat; seit Prantls Schilderungen aus dem Stoiber-Keller wissen wir ja, dass Journalisten das, was sie beschreiben, nicht gesehen haben müssen und trotzdem noch Chefredakteur werden können.
Deshalb wird auch die oben von mir zitierte Textzeile nirgends erwähnt, obwohl einzelne Worte und das „kräftig rollende R“ penibel zerlegt werden. Und nicht erkannt, dass die „dunkelhäutige Frau“ als Gestalt der Germania nicht nur in den erwähnten zwei Szenen sondern faktisch durch das ganze Lied und damit die ganze Geschichte Deutschlands zu sehen ist. Qualitativ hochwertige Rezension eben – man ignoriert den Inhalt, der bei der politisch korrekten Empörung als Gegenbeweis gelten könnte und vertraut darauf, dass es eh keiner merken wird.

Das frivole Spiel gipfelt in der Szene am Galgen, bei der die Henker sichtbar Hakenkreuzarmbinden tragen. In anderen Szenen sieht man das DDR-Emblem und eine Bücherverbrennung. Abstoßend spekulativ.“

In Deutschlands Geschichte gab es Henker mit Hakenkreuzen und Galgen in KZs.
In Deutschlands Geschichte gab es Deutsche, die in diesen KZs hingerichtet wurden. Etliche davon waren Juden. (Ja, diese Juden waren ebenfalls Deutsche! Indem man sie posthum von „den Deutschen“ separiert, setzt man die widerliche „Rassentrennung“ der Nazis kaltschnäuzig fort.)
In Deutschlands Geschichte gab es DDR-Embleme.
In Deutschlands Geschichte gab es Bücherverbrennungen.
Das Lied handelt von Deutschland. Von seinen unangenehmen Auswüchsen. Von seiner Arroganz, seiner Überheblichkeit, seiner Attitüde, an seinem Wesen die Welt genesen zu lassen, zur Not auch mit letaler Gewalt.
Was ist jetzt eigentlich frivol oder abstoßend spekulativ außer diesem dümmlichen Ausfluss, der aus der journalistischen Unfähigkeit geboren scheint, den Spagat zwischen einer einfachen Realität und der politisch korrekten Auslegung dieser Realität hinzubekommen, ohne sich die Kronjuwelen zu zerreißen?

Neinein, ich will da niemandem in der „Presse“ was unterstellen. Die haben ihre Unfähigkeit damit kompensiert, dass sie einfach den Text komplett von der APA und damit der dpa kopiert haben. Bevor man sich die Finger verbrennt, kopiert man einfach die offizielle Verlautbarung des Politbüros des öffentlich-rechtlichen Rundfunks der DDR 2.0, denn was anderes ist die dpa nicht.

Der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller (CSU), hat Rammstein in die KZ-Gedenkstätte Dachau eingeladen. Ein abschließendes Urteil wollte Freller am Donnerstag zwar noch nicht fällen, weil noch unklar sei, welchen Hintergrund das Video habe.“

Ach ja, unsere Politaktivisten. Lindemann ist im Osten aufgewachsen, da gehörte antifaschistische Erziehung und Pflichtbesuche in KZ-Gedenkstätten zum Schulplan. Der hat wahrscheinlich schon ein KZ von innen gesehen, als Freller als bajuwarisches Wohlstandskind noch nicht mal wusste, was ein KZ überhaupt ist. Aber Hauptsache, man kann den Moralfinger aus dem eigenen Hintern ziehen und anderen vor der Nase herumwedeln.
Und dann gibt er zu, eh keine Ahnung vom Hintergrund zu haben. Nun ja, vielleicht erstmal anschauen, dann vielleicht mit den Leuten reden und erst dann medial einen auf dicke moralische Hose machen? Wäre doch mal eine Idee, aber die Empörkasper der Polit-Elite müssen zwanghaft ihre pawlowschen Reflexe in jedes hingehaltene Mikro bellen.
Nun ja, Rammstein wird Danke sagen. Für die PR.

Eindeutig ist für Freller aber: "Das Leid und die Unmenschlichkeit des Holocaust verbieten sich für Werbezwecke oder Effekthascherei zur Bekanntmachung von Produkten ganz gleich welcher Art - in diesem Fall wohl ein neues Musikalbum."“

Wenn sich das Leid und die Unmenschlichkeit des Holocaust für Werbezwecke oder Effekthascherei verbieten, warum kannst du dann nicht einfach diene Klappe halten sondern tust genau das, nämlich ahnungslos Effekthascherei betreiben? Wie oben schon erwähnt, das Lied handelt von Deutschland und den vielen Gründen, warum die Gruppe Rammstein, obwohl selbst Deutsche, mit dem Land nicht warm werden können, und da gehört der Holocaust nunmal dazu. Aber wer das nicht begreift, der begreift auch nicht, dass er selbst gerade das tut, was er anderen vorwirft, nämlich billige Effekthascherei mit der Unmenschlichkeit der Hitlerei.
Als sich Muslime, die in Deutschland immerhin die Hälfte der Sozialhilfebezieher ausmachen und zu hunderttausenden angesiedelt wurden, ihre Moscheen bauen und ihre No-Go-Zonen mit Scharia-Vorrecht aufbauen dürfen, in ihrem Opferkult dazu verstiegen, sich gelbe Judensterne anzustecken, habe ich von einem Statement des Herrn Freller nichts gehört. Und auch die medialen Empörbrigaden waren eher still.

Sorry, wenn ich das so sehe, aber Deutsche, die in einem Lied erklären, dass sie aufgrund des Leids, das Deutschland immer wieder über die Welt gebracht hat, dieses Land nicht lieben können, haben eher ein Recht, sich als KZ-Häftlinge zu verkleiden, als glühende muselmanische Judenhasser das Recht haben, sich einen gelben Stern anzustecken, um ihr Mimimi effekthascherisch medial aufzukochen.
Und hier der Link zu dem Video für alle, deren musikalischen Saiten aus gedrilltem Stahl bestehen:


1 Kommentar:

sokrates9 hat gesagt…


Wird dieses Video in 2 Jahren auch noch zu sehen sein oder der Zensur zum Opfer fallen????