„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Donnerstag, 28. März 2019

Schuss ins Leere

Ein Artikel in der „Presse“ offenbart die geballte Hilflosigkeit der politisch korrekten Beschreibung der Welt. Da die Realität sehr oft politisch inkorrekt daherkommt, lassen sich immer größere Teile der Realität auch politisch korrekt nicht mehr beschreiben.
So scheitert auch dieser Artikel über den weit verbreiteten und sehr tief sitzenden Antisemitismus in der türkischen Community an der Realität. Denn die politisch korrekte Sichtweise ist eben die, dass es nur eine einzige rassistische Gruppe auf dieser Welt gibt, und das ist der weiße westliche Mann. Alle anderen können per se nicht rassistisch sein und gegen den Weißen kann man es auch nicht. Bekanntestes Beispiel ist das gerichtlich verbriefte Recht der Türken in Deutschland, die Deutschen als „Köterrasse“ bezeichnen zu dürfen, während ein umgekehrtes „Kameltreiber“ zu empfindlichen Strafzahlungen führen kann.

Antisemitismus unter Türken – eine moralische Bankrotterklärung“

Irrtum.
Der Antisemitismus unter Türken ist keine moralische Bankrotterklärung, sondern schlicht und ergreifend ein sich aus Geschichte, Religion und Brachialrhetorik ihres vergötterten Sultans logisch ergebender Fakt. Eine Bankrotterklärung ist die Hilflosigkeit unserer Medien und Politik, sich diesem Phänomen endlich ehrlich und ohne politkorrekte Verrenkungen vor irgend einer linksextremen Empörungsblase oder muslimischen Opfer-Jammer-Community zu stellen.
Und so beginnt das Pamphlet mit einer solchen Bankrotterklärung:

Es gibt da diese Szene in dem Kultfilm "Dead Presidents" aus dem Jahr 1995. Zwei farbige junge Männer aus der New Yorker Unterschicht geraten in einen Streit und beschimpfen einander aufs Übelste. Einer fängt sogar an, den anderen rassistisch zu beleidigen. Er sehe aus wie jemand, der in eine Öllache gefallen sei, meint er. Ein dunkelhäutiger Mann wirft also einem anderen dunkelhäutigen Mann vor, dunkler zu sein als er selbst.“

Merkt das jeder? Sieht jeder den Denkfehler? Der Denkfehler ist nämlich zu glauben, Rassismus und Herabwürdigung des Anderen ist ein rein weißes Privileg und andere wären frei davon, weil es auf der Welt eben nur zwei Gruppen gibt: die Weißen inklusive der Juden, der Inbegriff des Übels, und alle anderen, der Inbegriff der engelsgleichen Reinheit. Und wenn sich zwei Engelsgleiche plötzlich gegenseitig Anpöbeln, bricht das Weltbild entzwei, will es nicht wahrhaben, erklärt es zu einer weiteren weißen Übeltat, die Englein gegeneinander aufgehetzt zu haben.

Deshalb verschließt man die Augen vor den Zuständen in Afrika; den hundertfachen Christenmorden in Nigeria, den tausendfachen Morden durch Boko Haram und andere radikalmuslimsiche Terrorbanden, den zigtausendfachen, ja hunderttausendfachen Morden aus Gründen ethnischer Säuberungen von Stammesgebieten. Morde von Schwarzen an Schwarzen, die etwas anders schwarz als sie selbst sind. Deshalb ist es historisch zwar richtig, aber politisch inkorrekt, darauf hinzuweisen, dass jene Sklaven, die man einst nach Amerika verschleppte, nicht von Weißen gejagt und gefangen wurden sondern fast ausschließlich in afrikanischen Häfen billig gekauft werden konnten, weil Stammeshäuptlinge keinerlei Skrupel hatten, die Mitglieder anderer Stämme zu jagen und zu versklaven und an die Lieferanten von Feuerwasser und bunten Stoffen zu verscherbeln. Manchmal auch die Parias des eigenen Stammes.

In einer späteren Szene des Films beschwert er sich seinerseits darüber, von Weißen wegen seiner Hautfarbe diskriminiert zu werden. Ohne auch nur eine Spur von Selbstkritik oder Selbstreflexion – darin liegt wohl auch die ganze Tragik und Schizophrenie von Diskriminierungen aller Art.“

Die Beschwerde hat ja auch nichts mit realem Rassismus zu tun sondern mit einem anerzogenen Opferkult. Es gibt drei Ideologien auf dieser Welt, die ihre Anhänger permanent zu Opfern einer irgendwie gearteten Weltverschwörung erklären und deshalb wutentbrannt das Töten ihrer Unterdrücker fordern und sich, kaum ertappt, wieder in den Staub werfen und selbst die Diskriminierung der Urgroßeltern noch hervorholen, um sich als Opfer zu stilisieren.
Sozialismus, Feminismus, Islamismus.
Man ist Täter, weil man Opfer ist. Man muss die Verantwortung für sein eigenes Versagen unbedingt auf Andere projizieren, weil die Tatsache, dass man selbst nichts auf die Reihe bekommt. weil man einfach zu doof ist, nicht zum Selbstbild des gottesabziehbildlichen Muster-Herrenmenschen passt. Ich kann kein kompletter Totalversager sein, ich bin doch (wahlweise ankreuzen) progressiv-intellektueller Salonmarxist, genderstudiert-akademische Feministin, koranbeleuchteter auserwählter Mustermuslim. Und jeder hat seine Propheten, die ihm erklären, warum ausgerechnet er zu den Höchstwertigen und Auserwählten gehört. Ich verzichte aufs Gendern, aber Frauen betrifft das in vollem Umfang ebenso.

Übrigens gibt es an den US-amerikanischen Universitäten, diesen Schneeflöckchen-Brutstätten, gerade einen neuen Kampf, der sich sehr wohl gegen eine Minderheit richtet, aber von allen anderen Minderheiten zusammen mit der Mehrheit begeistert geführt wird: der Kampf gegen Asiaten. Die weigern sich nämlich, sich nach unten nivellieren zu lassen und legen Wert auf Erfolg. Und damit sind sie nun einmal überdurchschnittlich gut, während die wohlstandsverblödeten dicken Weißenkinder und ihre vor Fleiß und Intelligenz nicht unbedingt strotzenden, aber mit ausreichend Selbstbewusstsein ausgestatteten politisch korrekt behüteten „People of Color“ mehrheitlich am unteren Ende der Erfolgskette dahindümpeln. Es ist der gleiche Mechanismus: der Erfolg der meisten Asiaten liegt nicht an deren Leistungsbereitschaft und Lernkompetenz, sondern der Misserfolg der Schneeflöckchen liegt an rassistischer Unterdrückung durch die Universität, die Asiaten bevorzugt.
Es ist immer das gleiche Muster.
Realitätsverweigerung, Opferkult, Mimimi. Dunning-Kruger. Geboren aus der Unvereinbarkeit des Selbstbildes mit der oft recht traurigen Realität der eigenen bdeutungslosen Existenz.

Rassismus innerhalb der schwarzen Community der USA wird öffentlich nicht oft thematisiert, ist aber ein durchaus weitverbreitetes Phänomen. Auch wenn es einem schwerfällt, sich eine derart absurde Form von Ausgrenzung vorzustellen. Vor allem drängt sich die Frage auf, welche Unterstützung und Solidarisierung sich besagter Mann aus dem Film von der Bevölkerung erwarten kann. Wer würde so jemandem gegenüber Empathie zeigen? Wer könnte Verständnis für seine Probleme haben? Für seine möglicherweise schwierige Vergangenheit?“

Ja, der gleiche Denkfehler wird immer und immer wiederholt, denn er sitzt tief verankert. Nein, es fällt nicht schwer und nein, es ist nicht absurd. Nicht alle Nichtweißen sind automatisch Brüder und Schwestern, nur weil sie eben nicht Weiße sind. Weiße sind untereinander ja auch nicht alle gleich. Warum also sollten es Nichtweiße sein, von denen es inzwischen etwa achtmal so viele auf diesem Planeten gibt, Tendenz steigend? Und es wird nicht thematisiert, weil es eben nicht in das ideologische Schema des bösen Weißen und guten Nichtweißen passt, das aber grundlegendes Dogma linksrassistischer Weltsicht ist. Das linke Weltbild ist inkompatibel zur Realität, deshalb werden Verkünder der Realität auch beschimpft, bekämpft und, wie aktuell in Holland zu sehen, sogar offen zu deren Mord aufgerufen.

Zurück nach Österreich. Einer aktuellen Studie des Instituts Ifes zufolge ist Antisemitismus nicht nur unter Asylwerbern aus manchen arabischen Ländern, in denen Judenhass bekanntermaßen zur Staatsräson gehört, sehr weitverbreitet, sondern auch unter Türken der dritten und vierten Generation.“

Oh. In Österreich scheint sich medial einiges zu lockern, außer beim ORF und beim „Standard“ natürlich. Für solche Sätze würde man in den Linksmedien auf kleiner Flamme gegrillt, in Deutschland eher auf offenem medialem Scheiterhaufen verbrannt. Allein die Feststellung, dass in manchen arabischen Ländern Judenhass zur Staatsräson gehört, die von Asylwerbern aus diesen Gegenden auch noch hierher importiert wird, ist mutig. Sie ist wahr, aber wer die Wahrheit sagt, braucht bekanntlich ein schnelles Pferd. Dem die Linken automatisch ein Hakenkreuz auf die Arschbacken brennen.
Und dann diesen Judenhass auch noch dorthin verorten, wo man ihn auch findet (ebenso wie den Kuffarhass, der aber hier kein Thema ist, auch wenn er mal dazupassen würde), nämlich bei der rot-grünen Wählerklientel von Wien, das erfordert geradezu ein Pferd mit Raketenantrieb. Den haben ja auch die Nazis erfunden, können linke Schreibknilche also gleich als Beweis anführen.
Das kann noch interessant werden. Gelingt der Ausbruch aus der korrekten Denkwelt des „Das kann doch nicht wahr sein!“

Aber dass auch Türken in Österreich in diese Falle tappen, macht vor allem aus zwei Gründen ratlos: wegen der jüngeren Geschichte Österreichs, die einem (vernünftiger- und notwendigerweise) nicht nur regelmäßig von den letzten verbliebenen Zeitzeugen über die Medien, sondern auch im Unterricht ab der Volksschule vergegenwärtigt wird, und wegen der jüngeren Geschichte der Türken in Österreich, die wissen müssten, was es bedeutet, pauschal verunglimpft zu werden und sich in einem Land nicht willkommen zu fühlen.“

Nein, ist misslungen. Es scheint unbegreifbar zu sein.
Denn erstens werden Türken in Österreich nicht „pauschal verunglimpft“ oder diskriminiert, ganz im Gegenteil, sie können hier so ziemlich tun und lassen was sie wollen, sogar sonntags ihre Gemüseläden offenhalten, wenn der Österreicher zumachen muss, dortselbst auf Registrierkassen verzichten, sich auf Staatskosten in sozialen Hängematten einkuscheln, Forderungen stellen, mit Türkenfahnen durch Wiens Straßen marschieren, eigene Kindergärten betreiben, eigene Schulklassen fordern und und und – also Diskriminierung sieht anders aus. Es ist ihre (nicht nur Türken sondern Muslime bzw. deren angebliche Sprachrohre generell) Strategie, siehe oben, permanent in die Opferrolle zu fallen um aus der Opferposition heraus Forderungen zu stellen, bei deren Nichterfüllung mit „Empörung“, sprich Hass und Gewalt, gedroht wird.

Zweitens ist es diesen Türken und Arabern jeglicher Staatsangehörigkeit vollkommen scheißegal, ob Österreicher in „unseligen Zeiten“ an irgendwelchen Naziverbrechen beteiligt waren, denn zum Einen ist Hitler nicht umsonst bis heute im arabischen Raum hochgefeierter Held und zum Anderen würde ein Österreicher, der in die Türkei zieht, sich auch nicht demutsvoll und schamgebeutelt ob des Genozids an den Armeniern oder anderer Türkenverbrechen der Vergangenheit selbst geißeln. Und es ist nicht nur so, dass Türken sich nicht mit den Verbrechen österreichischer Uropas nicht identifizieren, nein, sie verstehen teilweise nicht einmal das Schuldbewusstsein der österreichischen Urenkel, war der Genozid an den Juden ihrer Meinung nach doch kein Verbrechen sondern in seiner industriellen Perfektion und angestrebten Endgültigkeit bewundernswert. Ja, es gibt genug Leute im arabischen Raum, die offene Bewunderung für die Nazis empfinden. Und die werden ihre Meinung nicht ändern, nur weil Kuffar-Volksschullehrer mit betroffener Miene erklären, das wäre ein Verbrechen. Es ist neben dem „Schwarze können doch keine Schwarzen verächtlich machen“-Dogma das noch stärkere „Nichtweiße können doch keine Nazis sein“-Dogma, das hier greift. Können sie nicht nur, sie sind sogar streckenweise ärger als die Originale.

Daher drängt sich auch hier die Frage auf, wer sich mit ihnen solidarisieren würde. Wer soll unter diesen Umständen Empathie für sie zeigen? An wen wollen sie sich wenden? Dann nämlich, wenn sie selbst Opfer von Alltagsrassismus werden (was ja laut aktuellem Zara-Antirassismusbericht nicht so selten vorkommt) oder im Zuge politischer Diskriminierung etwa für Religions- und Sozialmissbrauchsdebatten herhalten müssen.

Abgesehen davon, dass sich absolut niemand mit denen solidarisieren muss, verfällt der Autor nach der Unfähigkeit, der Realität politisch inkorrekt in die Augen zu schauen, auch wieder in die übliche Relativierung, dieses Opfergejammere. Erstmal gebe ich auf den Bericht von „Zara“ keinen Cent, denn ein Verein, der nur dann mehr Geld abgreifen kann, wenn er mehr Rassismus ortet, wird immer mehr Rassismus orten. Außerdem wird es inzwischen zum Sport, sich als rassistisch angegriffen zu outen, um PR zu machen, siehe das dämliche Spiel dieses „Dancing-Stars“-C-Promis in den letzten Tagen. Und dann dieses opferrituelle Schneeflöckchengewinsel über irgend ein „Das könnte man rassistsich auslegen“-Blabla auf eine Stufe zu stellen mit den Judenverfolgungen und der versuchten industriellen Vernichtung aller Juden, das ist dummes rabulistisches Politkorrektgewäsch der Extraklasse. Die Behandlung der Türken im heutigen Österreich mit der Judenverfolgung unter Hitler auch nur in Gedanken ansatzweise auf eine Stufe zu heben grenzt an Verharmlosung der Nazi-Verbrechen und offenbart ein krankhaft verzerrtes Weltbild.

Vielleicht sollten sich türkischstämmige Österreicher, die sich abfällig über Juden äußern, diese Fragen einmal stellen. Am besten bei der nächsten Umfrage, bei der sie – nicht ohne Larmoyanz – angeben, selbst zu der am stärksten diskriminierten Minderheit des Landes zu gehören. Und sich darüber wundern, dass es nach all den Jahrzehnten immer noch so viele dumme Vorurteile über sie gibt.“

Noch ein Denkfehler. Man schafft das faktisch in jedem Absatz, einen zu finden.
Wenn eine Gruppe von Menschen eine andere Gruppe von Menschen hasst, sich selbst aber opferrituell zwecks Erzwingung von Sonderrechten als diskriminiert hinstellt, dann ist eine ablehnende Haltung gegenüber dieser Community kein „dummes Vorurteil“ sondern ein wohlbegründetes Verhalten. Ein „dummes Vorurteil“ wäre es ja, wenn es falsch wäre, aber der ganze Artikel vorher hat ja hauptsächlich zum Inhalt, dass es stimmt. Dass es eben kein „dummes Vorurteil“ ist, sondern dass sich in der jungen Türken-Community auf dem Kompost einer entsprechenden Religion die Saat des Opferrituales zu einem ordentlichen Baum aus Hass und Verachtung ausgewachsen hat, gegen den Vorurteile zu hegen alles andere als dumm ist.

Einer solchen Community mit einem „Nun geht einmal in euch und denkt darüber nach, was ihr da gerade gesagt habt!“ zu kommen wird dort nicht zu mehr als einem Lachanfall anregen.
Die Realität kann man gerne mit Wünschen durchweben, sie wird trotzdem die Realität bleiben. Man kann sie sich anders vorstellen, man kann sie ignorieren, ja verneinen, aber sie wird trotzdem da sein. Medien, Journalisten, Kommentatoren, Politiker, Akademiker – wenn sie alle nicht mehr bereit und/oder in der Lage sind, sich mit der Realität ehrlich auseinanderzusetzen, dann haben wir der Realität, wenn sie uns einholt, nichts mehr entgegenzustellen. Augen zu, Ohren zuhalten und laut singen – mehr kommt da anscheinend nicht mehr.
Nach einem kurzen Aufblitzen einer mutigen Feststellung, über die nur zu diskutieren die politische Korrektheit eigentlich schon verbietet, versinkt der Artikel in den üblichen blindmachenden Denkschablonen und Stereotypen.
Und die, an die er sich richtet, werden nicht einmal das lesen. Die lesen nämlich türkische Zeitungen und sehen türkisches TV, Erdogan-Propaganda rund um die Uhr. Also ein Schuss ins Leere. Und das mit Nachladen.

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