Wenn etwas nicht in einem Artikel steht, dann muss der Leser die
Lücken eben selbst füllen.
Ich möchte hier mal ein Beispiel bringen, heute aus dem „Kölner
Express“, in dem immer wieder über die wochenendlichen
vermeintlichen buntdeutschen Neuverhandlungen der Regeln des
Zusammenlebens berichtet wird. So gab es auch letztes Wochenende
wieder mehrere Messereien, die einer der Beglückten nicht überlebte.
„Noch
weiß die Kölner Polizei nicht, warum und weshalb der Streit
zwischen zwei Gruppen am Wiener Platz in Mülheim so eskalieren
konnte.“
Und auch wenn sie es wüsste, würde es nicht in der Presseaussendung
stehen. Denn der Konsument der Produkte unserer verdienten
Medienschaffenden soll ja nicht verunsichert und vor Allem kein
Wasser auf irgendwelche Mühlen geleitet werden.
„Zunächst teilte die Polizei am Sonntag mit, dass in der Nacht
gegen zwei Uhr zahlreiche Männer aus noch nicht geklärten Gründen
aneinander geraten waren. Als der zunächst verbal geführte Streit
eskalierte, stach ein 21-Jähriger laut Angaben von Zeugen mit einem
Messer auf mehrere Kontrahenten ein. Anschließend flüchtete er mit
seinem 33-jährigen Begleiter.“
Nun, da wurde eigentlich nichts gesagt, auch wenn der geübte
Medienkonsument sich denken kann, wie das abgelaufen ist.
Erstens: Fußball-Hooligans oder Rechtsextreme auf Menschenjagd waren
es ganz sicher nicht, denn das würde lang und breit und bis ins
Detail samt Tatortaufnahmen aus Antifa-Handys dokumentiert bundesweit
durch die Medien schwappen. Tut es nicht, war es also nicht.
Zweitens: Das Handlungsschema und die Erfahrungshistorie könnte auf
türkische und/oder arabische bzw. nordafrikansiche Familienclans
(auf Neu-Berlinerisch „Gruppen von Youtubern“) schließen lassen,
aber damit hat Köln deutungshoheitlich festgelegt kein Problem und
außerdem wäre diese Behauptung xenophob, islamophob, rassistisch
und würde gegen die Meinungsvorgabe des kürzlich nicht
rechtsverbindlichen aber trotzdem zwingend einzuhaltenden
Migrationspaktes verstoßen. Angesichts drohender Haftstrafen und
outgesourceter Strafverfolgungsbehörden wie AAS oder Antifa sehe ich
mich also genötigt, freiwillig und aus voller Überzeugung eine
solche Deutung von mir zu weisen.
Drittens: Was bleibt? Nun, schauen wir uns die Umstände an. Erstmal
werden pauschal alle Beteiligten von der sexistischen Presse als
Männer bezeichnet, obwohl keiner der Beteiligten eine Chance bekam,
zu seinem selbstgefühlten und selbstbestimmten Geschlecht Stellung
beziehen zu können. Hier werden also ganze Gruppen von Menschen
pauschal in eine sexistische Schublade gesteckt und schwer
diskriminiert, indem man ihnen das verfassungsmäßige Recht
vorenthält, sich ganz allein für sein Geschlecht zu entscheiden und
sich über dieses und seine sexuellen Vorlieben als Individuum zu
definieren. Damit werden diese Menschen also schwer traumatisiert,
ausgegrenzt und ihrer grundlegenden Menschenrechte durch eine
geradezu faschistoide Gesellschaft beraubt. Und das führt, wie uns
schon so mancher genderstudierte Geschwätzgelehrt*x in
öffentlich-rechtlichen Geschwätzrunden („Talkshows“) wortreich
erklärte, automatisch zu Gegenreaktionen, zu Gewaltstau und
Aggressivität gegen die unterdrückende Gesellschaft. (Außer es
geht um rechte Gewalt; die entsteht bekanntlich nur, weil Rechte
einfach Arschlöcher sind.) Und als letzter Hinweis: gerade Köln ist
ein Schmelztiegel der geschlechtlichen Selbstbestimmung und verfügt
über eine sehr große Szene an Transirgenwiedefinierten.
Also bleibt, wenn man alle unmöglichen und unerlaubten
Konstellationen ausschließt, nur eine Möglichkeit: Es handelte sich
um Transenkloppereien! Da hat vielleicht eine Gruppe von „Männern“
eine andere Gruppe von „Männern“ zutiefst beleidigt, indem sie
sie provokant und biologistisch unterdrückend als „Männer“
bezeichnet hat, und dann eskalierte die Situation in der Verzweiflung
der solcherart Diskriminierten? Oder sie wollten gleichzeitig auf das
aus Spargründen und verantwortungsloser Nichtbeachtung der Probleme
Andersgeschlechtlicher weit und breit einzige „Diversen“-Klo und
haben sich in der Schlange gekeilt?
Und die Presse heizt in sexistischer Sensationsgier das Ganze auch
noch an, indem sie die Stichworte für die Hetze liefert, mit der
diese armen Geschlechtskreativen weiter diskriminiert werden.
Da werden uns in Zukunft wohl noch viele Meldungen erreichen. Und
immer wieder werden verzweifelte Transgeschlechtliche und im
Dschungel der sexuellen Möglichkeiten Verirrte in tätlichen
Auseinandersetzungen aneinandergeraten, und die Presse wird das
anheizen und die Hintergründe verschweigen, bewusst in Kauf nehmend,
das böse rechtsextreme Hetzer armen unschuldigen Schutzerflehenden
die Schuld zuschieben und nach Schießbefehlen an der Grenze schreien
werden.
Aber vielleicht ist auch alles ganz anders. Wer weiß?
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