„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Mittwoch, 27. März 2019

Transenklopperei

Wenn etwas nicht in einem Artikel steht, dann muss der Leser die Lücken eben selbst füllen.
Ich möchte hier mal ein Beispiel bringen, heute aus dem „Kölner Express“, in dem immer wieder über die wochenendlichen vermeintlichen buntdeutschen Neuverhandlungen der Regeln des Zusammenlebens berichtet wird. So gab es auch letztes Wochenende wieder mehrere Messereien, die einer der Beglückten nicht überlebte.

Noch weiß die Kölner Polizei nicht, warum und weshalb der Streit zwischen zwei Gruppen am Wiener Platz in Mülheim so eskalieren konnte.“

Und auch wenn sie es wüsste, würde es nicht in der Presseaussendung stehen. Denn der Konsument der Produkte unserer verdienten Medienschaffenden soll ja nicht verunsichert und vor Allem kein Wasser auf irgendwelche Mühlen geleitet werden.

Zunächst teilte die Polizei am Sonntag mit, dass in der Nacht gegen zwei Uhr zahlreiche Männer aus noch nicht geklärten Gründen aneinander geraten waren. Als der zunächst verbal geführte Streit eskalierte, stach ein 21-Jähriger laut Angaben von Zeugen mit einem Messer auf mehrere Kontrahenten ein. Anschließend flüchtete er mit seinem 33-jährigen Begleiter.“

Nun, da wurde eigentlich nichts gesagt, auch wenn der geübte Medienkonsument sich denken kann, wie das abgelaufen ist.
Erstens: Fußball-Hooligans oder Rechtsextreme auf Menschenjagd waren es ganz sicher nicht, denn das würde lang und breit und bis ins Detail samt Tatortaufnahmen aus Antifa-Handys dokumentiert bundesweit durch die Medien schwappen. Tut es nicht, war es also nicht.

Zweitens: Das Handlungsschema und die Erfahrungshistorie könnte auf türkische und/oder arabische bzw. nordafrikansiche Familienclans (auf Neu-Berlinerisch „Gruppen von Youtubern“) schließen lassen, aber damit hat Köln deutungshoheitlich festgelegt kein Problem und außerdem wäre diese Behauptung xenophob, islamophob, rassistisch und würde gegen die Meinungsvorgabe des kürzlich nicht rechtsverbindlichen aber trotzdem zwingend einzuhaltenden Migrationspaktes verstoßen. Angesichts drohender Haftstrafen und outgesourceter Strafverfolgungsbehörden wie AAS oder Antifa sehe ich mich also genötigt, freiwillig und aus voller Überzeugung eine solche Deutung von mir zu weisen.

Drittens: Was bleibt? Nun, schauen wir uns die Umstände an. Erstmal werden pauschal alle Beteiligten von der sexistischen Presse als Männer bezeichnet, obwohl keiner der Beteiligten eine Chance bekam, zu seinem selbstgefühlten und selbstbestimmten Geschlecht Stellung beziehen zu können. Hier werden also ganze Gruppen von Menschen pauschal in eine sexistische Schublade gesteckt und schwer diskriminiert, indem man ihnen das verfassungsmäßige Recht vorenthält, sich ganz allein für sein Geschlecht zu entscheiden und sich über dieses und seine sexuellen Vorlieben als Individuum zu definieren. Damit werden diese Menschen also schwer traumatisiert, ausgegrenzt und ihrer grundlegenden Menschenrechte durch eine geradezu faschistoide Gesellschaft beraubt. Und das führt, wie uns schon so mancher genderstudierte Geschwätzgelehrt*x in öffentlich-rechtlichen Geschwätzrunden („Talkshows“) wortreich erklärte, automatisch zu Gegenreaktionen, zu Gewaltstau und Aggressivität gegen die unterdrückende Gesellschaft. (Außer es geht um rechte Gewalt; die entsteht bekanntlich nur, weil Rechte einfach Arschlöcher sind.) Und als letzter Hinweis: gerade Köln ist ein Schmelztiegel der geschlechtlichen Selbstbestimmung und verfügt über eine sehr große Szene an Transirgenwiedefinierten.

Also bleibt, wenn man alle unmöglichen und unerlaubten Konstellationen ausschließt, nur eine Möglichkeit: Es handelte sich um Transenkloppereien! Da hat vielleicht eine Gruppe von „Männern“ eine andere Gruppe von „Männern“ zutiefst beleidigt, indem sie sie provokant und biologistisch unterdrückend als „Männer“ bezeichnet hat, und dann eskalierte die Situation in der Verzweiflung der solcherart Diskriminierten? Oder sie wollten gleichzeitig auf das aus Spargründen und verantwortungsloser Nichtbeachtung der Probleme Andersgeschlechtlicher weit und breit einzige „Diversen“-Klo und haben sich in der Schlange gekeilt?
Und die Presse heizt in sexistischer Sensationsgier das Ganze auch noch an, indem sie die Stichworte für die Hetze liefert, mit der diese armen Geschlechtskreativen weiter diskriminiert werden.

Da werden uns in Zukunft wohl noch viele Meldungen erreichen. Und immer wieder werden verzweifelte Transgeschlechtliche und im Dschungel der sexuellen Möglichkeiten Verirrte in tätlichen Auseinandersetzungen aneinandergeraten, und die Presse wird das anheizen und die Hintergründe verschweigen, bewusst in Kauf nehmend, das böse rechtsextreme Hetzer armen unschuldigen Schutzerflehenden die Schuld zuschieben und nach Schießbefehlen an der Grenze schreien werden.
Aber vielleicht ist auch alles ganz anders. Wer weiß?

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