„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Dienstag, 2. April 2019

Ein paar Leckerhäppchen

Zum Beispiel das hier.
Mann beißt bei "Nuggets" auf etwas Hartes - es ist kein Hühnerfleisch“
Nun, das wäre es auch dann nicht, wenn es etwas Weiches gewesen wäre. Es heißt nämlich weiter:
Ein Mann will sich "Pulled Pork Nuggets" aus dem Kaufland schmecken lassen und beißt auf Metall - die Erklärung des Herstellers überzeugt ihn nicht.“
Und mich überzeugt die journalistische Leistung des Schreibpraktikanten mit der Allgemeinbildung eines toten Mopses nicht. Ich würde nämlich bei „Pulled Pork“ nicht nur keine Nägel, sondern eben auch kein Hühnerfleisch im Essen erwarten. Aber ich kenne die Kantine beim „Merkur“ auch nicht. Wenn die Anforderungen an die Qualität des Essens dort ebenso hoch liegen wie die an die Kompetenz der Schreiberlinge, möchte ich sie auch nie kennenlernen.


Schön ja auch dieses Beispiel aus der „Krone“ letzte Woche, das ich hier mal als Screenshot bringe:


Im Zuge der großen Aufregung um die Spende des späteren Christchurch-Attentäters an den Sellner wollte man irgendwie ein aufregendes Foto von einem Polizeieinsatz bei einer IB-Demo bringen.
Blöd nur, dass man auf diesem Foto eindeutig sieht, von wem da die Gefahr von Gewalt ausgeht. Es gibt nämlich ein untrügliches Zeichen: Die Polizei dreht der Gefahr nie den Rücken zu, sondern immer das Gesicht. Kleinigkeiten. Sollte man drauf achten.
Allerdings gab es das Thema im linksextremen „Standard“ vor einiger Zeit auch schon mal, wo die Freunde des linksradikalen Randes sich aufregten, dass die Polizei zu ihren folkloristischen Feuerfesten immer im Kampfanzug erscheint, aber bei den Idis ohne Schutzausrüstung. Man sah dort gleich die Nähe der rechtsrechtsrechten Bullen zu den ultrarechtstrechtsrechten Identitären. Dass es einfach daran liegt, dass die Polizei vorher einschätzt, bei wem sie damit rechnen muss, mit Waffen und Brandsätzen angegriffen zu werden, ist ein Konzept, das in den linksfilterblasig abgekapselten Hirnen keinen Platz hat.


Nicht gerade journalistische Inkompetenz, aber ein Gleichnis auf diese liefert dieser Artikel in der „Krone“. Da wollte also einer einen auf Jeremy Clarkson machen, allerdings mit dem Glück eines Richard Hammond und dem Geschick beim Donutsdrehen eines James May. „Seht her, ich habe ein Qualitätsfahrzeug, ich bin ein Qualitätsfahrer, ich bin berufen, allen zu zeigen, wie richtiges Fahren geht“ - und dann knallt ein Fahrzeug für über 350.000 Euro an den Baum. Tja, 640 PS unter dem rechten Fuß zu haben ist eben noch kein Beweis, dass man ein guter Fahrer ist. Man muss ja auch kein guter Journalist sein, wenn man einem weitreichenden Medienhaus vorsteht.
Einziger Unterschied: Wenn Medienhäuser aus dem System der Einheitsbreipresse ausflocken und verschwinden, dann braucht denen keiner eine Träne nachweinen. Bei einem Huracan tut es schon ein bisschen weh. Selbst wenn er eine so hässliche Lackierung hatte wie der in dem Artikel...

1 Kommentar:

gerd hat gesagt…

Ich hätte da auch noch ein Leckerhäppchen:

http://www.kath.net/news/67501