Heute mal ein kleines Zitat. Nur ein Satz. Also eigentlich zwei, aber
der erste fällt nicht sonderlich auf. Er ist praktisch nur der
Eröffnungszug, das zaghafte Vorwärtsgleiten eines Bäuerchens auf
dem quadratisch gesprenkelten Parkett der Satire, das den Weg frei
macht zu einer Invasion auf das Spielfeld. Denn es ist der zweite
Satz, der in einem Zug sämtliche Figuren nimmt und dem von mir immer
wieder mit aufrichtiger Anteilnahme ob ihres schweren geistigen Loses
gefeierten Buntvolk der Grünschnäbel um die ungewaschenen und
oftmals anscheinend ausschließlich der Belüftung und Entfeuchtung
eines dazwischenliegenden Hohlraumes dienenden Ohren haut, dass es
eine Freude ist.
Zu finden ist diese Freude hier
bei Meister Klonovsky
und ich wage sie unter böswilliger Ignoranz des
Urheberrechtsbegehrens hier einfach abzukopieren und hineinzupappen,
denn da die einzige Sorge der Urheberrechtsreformer angeblich ist, zu
unterbinden, dass jemand Geld mit dem geistigen Eigentum eines
anderen verdient (übrigens
erstaunlich, wie viele Wortmelder momentan das Recht auf geistiges
Eigentum lauthals einfordern, die gar kein solches besitzen sondern
eher auf Miete sprechen, aber das nur am Rande),
und ich mit meinem Blog nicht einmal Klingelbeutelspendengeld
verdiene sondern genau Null und Nichts (und nach den Gerüchten
blogüberwachender Blockwarte die eine oder andere Kiste Wodka von
Freund Wladimir, На ваше здоровье,
товарищ!), trifft mich das nicht.
Hier
nun das kleine Zitat, der eine und der andere Satz:
„Es muss eine Lust sein, heutzutage als Grüner zu leben! Deine
Hysterie wird man dir als Problembewusstsein, deine
Minderbemittelheit als Herzensgüte, deine Ungepflegtheit als
Authentizität, deine Schamlosigkeit als Lockerheit, deine Unbildung
als Konzentration aufs Wesentliche auslegen, du kannst im Namen des
Planeten, des Klimas, der Menschheit, irgendeiner Tierart und
Minderheit, egal wie groß Letztere auch sei (Frauen, Schwarze,
Afrikaner, Moslems, Erdbewohner in Meeresspiegelnähe, Erdbewohner in
Polnähe, Erdbewohner in Gletschernähe, Erdbewohner in Wüstennähe,
Erdbewohner in Unwetternähe, Schwule, Lesben, Hermaphroditen,
Migranten, traumatisierte Migranten, unbegleitete minderjährige
Migranten, unbegleitete traumatisierte minderjährige Migranten,
Primaten, Frösche, Eisbären, Bienen) alles fordern, was dir gerade
durch die Rübe rauscht und was die geblähte Brust hergibt, etwa die
Dekarbonisierung der Weltwirtschaft oder die Ausdünnung wölfischer
Volkskörper, du kannst den Öko-Messias spielen, den Sozialheilland
geben, den Veganismus oder Vaginismus oder Vaginozentrismus als
Erlösungsoption predigen, du kannst alle Regierungen der Welt für
ihre Klimapolitik und Sozialpolitik und Energiepolitik kritisieren,
du kannst die Konzerne kritisieren, die Luftfahrt kritisieren, die
Wissenschaft kritisieren, die Nationalstaaten kritisieren, die
Diskriminierung kritisieren, die gläsernen Decken kritisieren, die
alten weißen Männer kritisieren, nach Herzenslust, man wird dir
Beifall spenden und dich in TV-Runden einladen, dich auf Podien
bitten, dich interviewen, fotografieren, dir Schülergruppen
zuführen, aber nie nachfragen, ob du eine Idee hast, wie es anders
funktionieren und wer es bezahlen soll und wie es mit dem skin
in the game bei dir selber ausschaut; du kannst überhaupt
immer das Maximale fordern: Klimarettung, Planetenrettung,
Meeresrettung, Gletscherrettung, Polrettung, Eisbärenrettung,
Waldrettung, Insektenrettung, Weltfrieden, globale Abrüstung,
globale soziale Gerechtigkeit, globale Migration, transkontinentales
Massenkuscheln; du kannst den Atomausstieg fordern, den
Kohleausstieg, den Dieselausstieg, den Gasausstieg, den
Mathematikausstieg, den Physikausstieg, den Orthographieausstieg, den
Heteronormativitätsausstieg, den Hierarchieausstieg, den
Familienausstieg, den Zeugungsausstieg; du kannst die Geschlechter
für Konstrukte erklären und gleichzeitig Frauenförderung begehren
und mit Menstruationsblut malen, du kannst die gesamte Weltgeschichte
in einer Anklageschrift gegen den Mann an sich, den weißen Mann
insbesondere und den Deutschen sowieso zusammenfassen, ohne die
geringste Ahnung von Geschichte zu besitzen, du kannst den größten
Stuss behaupten, etwa dass das Netz ein Energiespeicher ist oder dass
die Sonne keine Energierechnung schickt oder die Energiewende jede
Familie eine Kugel Eis im Monat kostet oder wir plötzlich Menschen
geschenkt bekommen oder Frauen 24 Prozent weniger für die gleiche
Arbeit verdienen oder die Nazis die Frauenkirche zerstört haben oder
dass es kein Volk gibt oder beim Super-GAU in Fukushima 16.000
Japaner gestorben sind und noch mehr Deutsche pro Jahr am Feinstaub
verenden, du kannst ohne jede Verantwortung für irgendetwas anklagen
ohne Ende, andere für alles schuldig sprechen, was dir gerade in die
Karriere- oder Urlaubsplanung passt, du kannst Zwangsenteignungen
fordern, Verfolgung von Falschmeinern fordern, höhere Steuern
fordern, fremder Leute Köpfe und Arbeitskraft fordern, immer im
Namen der Zukunft des Planeten und der Gerechtigkeit und der
Geschlechtergerechtigkeit und des Weltfriedens, man wird dir
lauschen, applaudieren, nicht nachfragen, und wenn doch mal einer
widerspricht, kannst du ihn Rassist nennen und Sexist und Populist
und Buntheitsfeind und Nazi, ein gutes Gefühl von Herdenbehagen und
Meutenmut springt immer heraus, mit etwas Glück auch eine
Quotenstelle oder ein Stiftungspöstchen...“
Auf jeden Fall ist eines eine Lust: Klonovsky zu lesen.
Auch wenn man für die dort Angesprochenen damit zum
Gedankenverbrecher wird.
Die sind aber nur neidisch, da sie selbst niemals ein solches
Verbrechen begehen können.
Mangels eigener Gedanken.
Für die brauchen sie KI oder eine Greta.
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