Die Grünen toben und fordern Verbote. Nun gut, das
ist eigentlich auch das Einzige, zu dem sie in der Lage sind.
Schon eine Weile eingeschossen haben sie sich auf
Xavier Naidoo, unsereinem bekannt geworden durch nette schmusige Titellieder
für Asterix-Filme, aber für Kenner sicher ein ganz Großer der, ach
Ich-weiß-nicht-wie-sich-das-nennt-Musik. Ist nicht unbedingt das, was ich
meinen Gehörgängen antue. So what, jedem Tierchen sein Plaisierchen, soll doch
jeder trällern wie er will; immerhin hat niemand jemanden gezwungen, Geld für
seine Platten auszugeben, aber er hat doch einige davon verkauft, und auch der
Besuch seiner Konzerte ist eher freiwillig. Aber so einfach ist das für die
Grünen nicht. Das Prinzip der Freiwilligkeit kapieren die einfach nicht. Muss
sowas wie ein ideologischer Gendefekt sein.
Jetzt will der Barde also bei einem Sommerfestival
in Rosenheim auftreten, aber die Grüne Jugend besinnt sich auf gute deutsche
Traditionen, und will diesen angeblich homophoben, rassistischen und
intoleranten Trällerheini glattweg verbieten. Sie haben eben nichts gegen
homophobe, rassistische und intolerante Männer, sonst würden sie nicht
zigtausende von denen am Bahnhof mit Jubel empfangen und mit Bärchen bewerfen,
aber singen sollten die nicht. Da rufen sie die Rosenheim-Cops und wollen Hand-
oder besser Maulschellen klicken sehen.
Wie sieht nun so ein Text des meist durch
christlich angehauchte Esoteriktexte auffälligen Herrn Naidoo aus, wenn er doch
mal politisch wird?
Mal ein Auszug (der ganze wäre zu ermüdend lang),
das Lied "Raus aus dem Reichstag":
"...
Ich
hab Lust bekommen, mich euch gegen euch zu wehren
In
der Schule wart ihr doch die Mauerblümchen
Die
Streber, die Psychos, die Mama-Söhnchen
Und
dann geht's ab in die Politik
Klar,
dass ihr'n Hass aufs Volk schiebt
Ihr
habt den Karren tief in den Dreck gefahren
Und
zur Strafe nenne ich jetzt eure Namen
Wenn
euch irgendwas nicht passt
Soll
euer Chauffeur euch nach Mannheim fahrn
...
Ihr
müsst raus aus dem Reichstag
Und
wenn ich euch da raus klag
Ihr
sollt haushalten und euer Maul halten
Aber
würdet ihr nicht so viel labern
Dann
würd man euch für faul halten
..."
Naja, da hat sich einer aber mit den Richtigen
angelegt, vor Allem da es im Text auch gegen Banken und Medien und besonders
die CDU so richtig abgeht. Und die Heilige Hosenanzüglichkeit, die Große Göttin
der multikulturellen Bereicherung, die Lieferantin geschenkten Menschenmaterials
zur selbstaufopfernden moralischen Umerziehungstherapie, ist für die Grünen
bekanntlich sakrosankt, sie ist ihre Ikone, die Heldin des Eiapopeia, die
Göttin der postfaktischen Wohlfühlblase des menschenrettenden Kuschelbundes auf
Kosten anderer Leute. Wer die anpisst, kommt auf den Index.
Und so setzt die grüne Reichskammer der Bildenden
Künste den Schlammpeizker Naidoo ungeachtet seiner adelnden Herkunft auf den
Index der politisch entarteten Künstler und fordert seine Pirinccisierung.
Man fragt sich zwangsläufig, was sind das dann für
Künstler, die politisch korrekt, nicht-entartet, verbotsungefährdet sind? Da
fällt mir ein Name ein, wo nicht nur von den Grünen keine Auftrittsverbote
gefordert wurden, sondern wo sogar der Hohepriester des Rechtes, Hüter der
Wahrheit und Bekämpfer des virtuellen Hasses Heiko Maas in Verzückung verfällt:
Feine Sahne Fischfilet.
Wie muss das nun klingen, wenn eine
Musikantentruppe solch schmeichelnden Namens mit wohlwollender Einstufung als
wohlgeratene deutsche Kunst durch die grüne Reichskunstkammer auf die Bühne
steigt und ihre politisch korrekten wohlklingenden Grunzlaute zur Freude eines
linksextremen Bundesministers in die, ich will mal so sagen, verhaltenskreative
Fanschar grölt?
Zum Beispiel so (aus "Wut"):
"…
Helme
warten auf Kommando
Knüppel
schlagen Köpfe ein
Wasser
peitscht sie durch die Straßen
Niemand
muss Bulle sein!
Und
der Hass - Der steigt!
Und
unsere Wut - Sie treibt!
Unsere
Herzen brennen,
unsere
Herzen brennen!
Verweis
mich aus der Stadt
Ich
scheiß drauf was du sagst
Wer
kein Rückgrat hat, der wird vereidigt auf den Staat.
Lieber
Hartz 4 beziehn, im Bett bis um 4 liegen,
Bier
trinken, Weed dealen, Speed ziehn,
Als
Geld im Staatdienst verdien
...
Die
nächste Bullenwache ist nur einen Steinwurf entfernt
Und
der Hass - Der steigt!
Und
unsere Wut - Sie treibt!
..."
Ja, so stellt man sich die Lieblingstexte eines
Bundesministers vor! Und natürlich die der Grünen Jugend, die sich
wahrscheinlich besonders mit der Textzeile mit dem "Hartz IV"
identifizieren kann. Zu ihrem Leid werden diese pommerschen Barden der Liebe
und Glückseligkeit in Rosenheim wohl nicht auftreten, Xavier Naidoo aber
trotzdem, weil der Veranstalter schon ausgerichtet hat, dass es einen ganz
einfachen Weg für die Junggrünen gibt, sich mit der Situation zu arrangieren:
Indem sie dem Konzert einfach fernbleiben und sich bewusst außerhalb der
Hörweite aufhalten.
Denn das ist ein Prinzip, das sich Grüne nicht
vorstellen können: dass sich nicht alles auf dieser Welt um ihre Wünsche und
Anliegen biegen muss sondern sie selbst auch einmal die Straßenseite wechseln
können.
P.S. Welcher
der beiden Texte jetzt dem Gedankengut der "Reichsbürger" näherstehen
könnte, wie die Grünen es denen des Herrn Naidoo ohne genauen Hinweis auf die
Begründung zuschreiben, bleibt jedem selbst überlassen einzuschätzen. Und damit
meine ich nicht die Gewaltaffinität sondern die grundsätzliche Ablehnung des
Staates und seiner Organe. "Reichsbürger" scheinen mir eigentlich
anarchistische Autonome zu sein, und ob die jetzt staatskritischen christlichen
Esoterikern oder staatsablehnenden Linksautonomen näherstehen, sei
hinterfragt...
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