„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Mittwoch, 11. Januar 2017

Zeichen der Vernunft



Ein Mann (in diesem Falle „Schweizer mit türkischen Wurzeln“, was ich bezweifle, weil jemand solcher Gesinnung ist eher ein Türke mit Schweizer Pass) der öffentlich die Einführung der Scharia in der Schweiz gefordert hat und vor laufenden Kameras seine Überzeugung bekräftigte, dass ein Ehemann seine Frau mit Gewalt zum Sex zwingen kann, hat ausgerechnet den Menschenrechtsgerichtshof angerufen. Denn die ungläubigen Schweine wollten nicht akzeptieren, dass seine religiösen Gefühle zutiefst verletzt werden, wenn seine Töchter im Volksschulalter zusammen mit Buben am Schwimmunterricht teilnehmen sollen, und hatten ihm nach mehrmaliger Weigerung der Schulpflicht nachzukommen eine Geldstrafe aufgedrückt. 

Nun ist der Fall ja sonnenklar, immerhin beruft sich der Muselmane auf das einzig rechtmäßige Gesetzeswerk der Welt, nämlich die von Weisheit, Liebe und Eiapopeia triefende  Heilige Schrift seines Religionsgründers, der bereits vor 1400 Jahren das Schweizer Schulsystem des 21. Jahrhunderts vorhersehen konnte und angeblich den Schwimmunterricht von Mädchen zusammen mit Buben verbot. Da brauchen die Affen und Schweine nicht wirklich gegen anzustinken, die Sache ist sonnenklar.

Das Blöde ist nur, dass, obwohl das Verhüllen der Haare und des Oberkörpers der Mädchen laut Koran erst ab der Pubertät empfohlen wird, die Schweizer Schule bereits so weit zu Halbmond gekrochen ist, den beiden Mädchen bereits im Volksschulalter sonderrechtlich das Tragen von Burkinis und das Benutzen eigener abgetrennter Umkleiden zu ermöglichen. Schritte, die, wenn man sich den weiteren Rechtsstreit mit diesen verbohrten Radikalmuslimen anschaut, bereits viel zu weit gingen.

Religionsfreiheit heißt, dass kein Staat und kein Staatsorgan einen Menschen dazu zwingen darf, sein Bekenntnis zu verleugnen oder zur Ausübung einer Religion zu zwingen, die der Mensch ablehnt. Im Gegenzug bedeutet es aber auch, dass kein Mensch den Staat oder andere Menschen dazu zwingen darf, sich seinen Religionsregeln zu unterwerfen. Jeder Mensch hat das Recht, sich zum Islam zu bekennen und nach dessen Regeln zu leben, soweit diese nicht geltendem Recht widersprechen (und das tun sie im Falle der Unterrichtsverweigerung), er hat das Recht, vom das Bekenntnis zu wechseln ohne vom Rest der Glaubensgemeinschaft bedroht zu werden (wieso nur leben einige Apostaten in Europa unter Polizeischutz?) und er hat das Recht, den Islam als Religion für sich abzulehnen und zu fordern, dass Änderungen im Rechtssystem zu Gunsten einer beliebigen Religion, auch des Islam, zu unterbleiben haben.


Mich freut dieses Urteil. Denn es macht eines klar: die Eroberungsstrategie der kleinen Schritte, die Punkt für Punkt durch Urteile und Regelverschiebungen über Jahrzehnte zu einer schleichenden Anpassung an die Begehrlichkeiten einer invasierenden Religion geführt haben und selbst führende Politiker von Parteien, die „christlich“ im Namen führen, dazu gebracht haben, den Islam als zu ihrem Land gehörig zu bezeichnen, muss ein Ende haben. Wir müssen nicht nachgeben, nicht einen Millimeter. Wir haben Regeln des Umgangs, Anstandsregeln, Verhaltensnormen, und das sind nicht allzu viele aber dafür basale Regeln unseres Zusammenlebens, und diese Regeln sind unumstößlich, und eine Religionsgemeinschaft, die glaubt, diese Regeln würden ihr widersprechen, kann nicht Teil unseres Landes sein sondern wird immer eine Parallelgesellschaft bilden, wenn sie keine Bereitschaft zur Anpassung zeigt. Übrigens passen sich viele Muslime an, die sind nicht das Problem, das Problem sind die schleichend unsere Gesellschaft umformen wollenden Radikalmuslime. Sie greifen uns nicht nur mit Macheten oder LKWs an, sondern auch mit zivilem Ungehorsam, Forderungen vor Gericht und Behörden, mit provokanten TV-Auftritten und tränenreichen Showauftritten. Lassen wir es nicht zu!

Die Unterrichtspflicht und die Integrationsbemühungen haben Vorrang vor den religiösen Gefühlen einzelner Menschen. Klare Worte des Menschenrechtsgerichtshofes und richtungsweisend für Muslime: Ihr seid willkommen und wir reichen euch die Hand zur Integration in unsere Gesellschaft, aber wenn ihr glaubt, ihr wäret es, die unsere Gesellschaft in ihre Glaubensgemeinschaft integrieren müssen, dann seid ihr hier am falschen Platz, dann gehört ihr in eines der 57 islamischen Länder, wo es niemand wagen wird, eure religiösen Gefühle zu verletzen. Es liegt in eurer Hand ob wir euch akzeptieren können oder nicht. Unsere Regeln sind euch bekannt, eure können uns egal sein.

Nirgendwo auf der Welt wird auf die Bedürfnisse, auch die so unterschiedlichen religiösen, von Menschen mehr eingegangen als hier in Mitteleuropa. Ich wünsche mir, dass es keiner Religion gelingt, daran etwas zu Ungunsten aller anderen zu ändern. Wer nicht in der Lage ist, Religion im Sinne der Menschenrechtskonvention als Privatsache zu verstehen und meint, hinter der Maske einer Religion eine erobernde und unterwerfende Ideologie importieren zu müssen um unser Leben umzugestalten und unsere Regeln außer Kraft zu setzen, ist unser Feind. Jeder Mensch, auch jeder Muslim, kann für sich entscheiden, wie weit er geht, und jeder Mensch muss mit den Folgen leben, die das mit sich bringt.

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