Leider beginnt das Jahr symbolträchtig: Bei einem
Terroranschlag in Istanbul, der sehr an das Bataclan erinnert, sterben
mindestens 39 Menschen, die einfach nur friedlich den Beginn des neuen Jahres
feiern wollten. Dazu muss man, glaube ich, nichts mehr sagen. Mein Mitgefühl
gilt den Opfern und Angehörigen.
Wir wissen nicht, wer hinter dem Anschlag steht, aber wir
können uns denken, welche Ideologie mal wieder die Ackerfurche gebrochen hat,
auf der die Saat des Hasses zu einer blutroten stinkenden menschenfressenden
Pflanze aufgegangen ist. Und nein, es ist nicht jene der von den
Deutungshoheiten so genannten "Rechten", gegen die z.B. in
Deutschland nach jedem Terroranschlag der Kampf intensiviert wird, als wären
die AfD, der FN oder die FPÖ Vereine anonymer Terroristen, die den IS heimlich
mit Waffen, Dynamit und LKWs versorgen.(Woher die wirklich ausgerüstet werden sollte man allerdings hinterfragen, aber das ist eine andere Baustelle.)
Die Türkei ist ein gebeuteltes Land. Und das nicht nur wegen
ihrem verhaltenskreativen Bonsai-Sultan. Ich wünsche den Türken, dass ihr Land
wieder ein Platz wird, in dem Menschen gerne und in Sicherheit leben können.
Das war sie nämlich schon einmal. Ist erst wenige Jahre her.
Aber die Geschwindigkeit destruktiver Entwicklungen ist
leider rasant und hat in unserer Welt letzthin ordentlich an Tempo zugelegt.
Ein Baum muss hundert Jahre wachsen, um zu stattlicher Größe zu gelangen, aber
er ist in wenigen Minuten gefällt.
Darüber sollten wir häufiger nachdenken. Und darüber, wieviele Axtschläge unsere Demokratie bereits abbekommen hat.
1 Kommentar:
Betreffend die Bäume und wie lange sie wachsen müssen: Es gibt in Wien eine Art allegorische Situationsähnlichkeit, was die aktuelle Zuwanderer-Situation betrifft - und zwar: Biber! Wer heute den Wienfluss entlang richtung Auhof geht (wo die Verbauung aufhört) oder die Donauinsel entlang (Treppelweg, beim Schulschiff weiter durch die Hundezone ganz raus) und auch auf der Floridsdorfer Seite, muss mit Schrecken sehen, wie viele Bäume durch Biber zerstört werden und schon wurden. Und ich war noch gar nicht in der Lobau. Vor zehn Jahren wurden die Biber ausgesetzt, zwecks Neupopulation und jetzt weiß man nicht, was tun mit ihnen. Ich plauderte kürzlich mit zwei Mitarbeitern der MA45 (Wiener Gewässerschutz) angesichts angenagter Bäume, die zuerst mühsam gepflanzt wurden und Jahrzehnte zum Wachsen brauchten, und mir wurde gesagt, dass es schlichtweg keinen Plan von der Stadt Wien gäbe, was zu tun sei. Man würde die neuen Bibernester wegräumen, mit dem Effekt, dass die Biber immer mehr Bäume annagten. Niemand bezahle dafür, die Bäume schützend mit Gittern zu umgeben oder die Biber wieder loszuwerden. Im Sommer wurden Schwimmer angegriffen und Hunde. Von Bibern, jawohl. Es ist sehr traurig und kann sehr zornig machen, die Spuren dieser aggressiv zerstörerischen Viecher zu sehen. Unzählige Baumstümpfe! Es wird im Sommer an vielen Orten keinen Schatten mehr geben, am Wasser. Und nichts wird unternommen. Selbst die MA-Mitarbeiter schütteln die Köpfe. O-Ton eines solchen: "Aber man darf nichts machen, denn sonst steht ein Tierschützer hinter dir und droht mit Klage, wenn du ein Asterl angreifst." Völlig hirnverbrannt. Obwohl es noch andere Tier zu schützen gilt, die Vögel in den kaputten Bäumen, die Enten, die den Schatten brauchen ... aber die Biber sind so aggressiv, dass ihnen alle aus dem Weg gehen. Was kommt, ist Einöde. So schaut's aus. Allerdings: Spaziergänger, denen die Vernichtung weh tut, haben einen Hass auf die Biber. Und wenn denen einmal einer unbeobachtet unterkommt ... Neulich lag ein schwerverletzter Fischotter auf dem Treppelweg. Hm. Nicht schützenswert? Doch, aber wer legt sich mit Bibern an?
Kommentar veröffentlichen