„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Donnerstag, 19. Januar 2017

Generalverdacht



Man darf keinen Generalverdacht gegen Gruppen aussprechen. Nur weil bei ein paar der eingereisten Engelchen der Heiligenschein gelegentlich etwas verrutscht, was nur an mangelnder Willkommenskultur und dumpfer Islamophobie der einheimischen Kellernazis liegt, dann heißt das noch lange nicht, dass alle unsere Humangeschenke gleich kriminell wären.

Der Witz ist, das behauptet ja auch keiner, es ist nur eine Totschlagfloskel, üble Rabulistik. Sowie jemand meldet, es hätten drei offensichtlich Eingewanderte irgend eine Straftat begangen, oder auch zwei oder drei oder vierzig, was macht das für einen Unterschied, bellt sofort jemand los: "Deshalb darf man aber niemanden unter Generalverdacht stellen!" Hat das gerade jemand getan? Nein. Hat das jemand vor? Darüber müssen wir sofort diskutieren. Denn solange wir das tun, redet keiner mehr über die drei und ihre vierzig Straftaten...

Andererseits sind es die gleichen Rabulisten, die ohne rot zu werden (das sind sie ja meist schon) "die sozialen Netzwerke" oder noch besser gleich "das Netz" zum Hort des Bösen erklären, in dem tausende Falschmeldungen und zehntausende von Floskelrobotern wie ihnen selbst erstellte Hasskommentare durch die Glasfaserkabel wabern, weswegen jeder Internet-Journalist, jeder Herausgeber eines Internet-Magazins und jeder Blogger sowieso unter dem Generalverdacht steht, eine fake-news-hate-speech-Schleuder zu sein, die man überwachen, kontrollieren, maßregeln, sperren, ja einsperren müsse. Alle Meldungen, soviel Generalverdacht muss sein, müssten von einer Wahrheitsbehörde überprüft und Abweichungen vom vorgegebenen Korrektsprech hart sanktioniert werden.

Und diese Leute fordern von anderen präventiv, sie dürften auf keinen Fall einen Generalverdacht aussprechen? Selbst wenn ich das täte, was ich nicht tue (es ist gegen meine Überzeugung, denn ich differenziere bei den Migranten genauso wie bei jedem anderen auch zwischen braven Leuten und kriminellen Armleuchtern, weise nur gerne auf gewisse statistische Besonderheiten hin), hätten diese mit geradezu mohammedanisch erigiertem Zeigefinger fordernden Deutungsdiktatoren kein Recht dazu, denn sie stellen mich als Steuerzahler unter den permanenten Generalverdacht, Steuern zu hinterziehen, und als Mann und Familienvater meine Frau und meine Kinder zu unterdrücken, als Blogger, Falschmeldungen zu verbreiten (selbst wenn ich links zu meinen Quellen bei den selsbtbezeichneten "Qualitätsmedien" setze) und Hass zu schüren.

Meinen Generalverdacht, miese Armleuchter zu sein, den könnt ihr haben, wenn Ihr ihn wollt! Nur meinen Hass nicht. Der ist mir zu wertvoll, den hebe ich mir für richtige Gegner auf, nicht für solche Würstchen.

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